Besonders Kinder finden es toll, wenn sie mit der Tüte rascheln und zahlreiche Enten, Blässhühner oder auch Schwäne auf sie zulaufen. Aber sie tun weder den Wasservögeln, noch dem Gewässer einen Gefallen damit.
Enten vertragen kein Brot
Enten finden in Parks eigentlich genug zu essen. Aber für sie ist es natürlich bequemer das angebotene Brot zu essen, statt selbst auf Nahrungssuche zu gehen. Brot oder Gebäck ist aber für die Enten ungesund. Es lässt den Magen aufquellen und enthält zu viel Salz oder Zucker. Zudem verlieren sie auch durch die Fütterung die Scheu vor Menschen. Das kann für die Tiere schnell gefährlich werden, sie können durch Unfälle auf der Straße oder durch Hunde getötet werden.
Wasserqualität leidet
Auch die Wasserqualität leidet unter der Fütterung, Brotbrocken und Entenkot führen dazu, dass das Wasser mit zusätzlichen Nährstoffen angereichert wird. Es entstehen immer mehr freischwimmende Algen. Diese verhindern durch ihren Schatten das Vordringen der Sonnenstrahlen in tiefere Uferbereiche und schließlich fehlt Unterwasserpflanzen das Licht für die Photosynthese. Sie sterben ab. Und mit ihnen oft das ganze Gewässer.
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Folge: Pflanzen sterben
Besonders im Sommer kann das Gewässer leicht umkippen. Warmes Wasser bindet weniger Sauerstoff als kaltes und wenn dann Blüten, Pollen, Abwässer und eben zusätzliche Nährstoffe wie Entenbrot, in den See gelangen, kann dieser schnell kippen. Der Sauerstoffgehalt ist dann so niedrig, dass Fische und Pflanzen ersticken. Außerdem werden durch das herumliegende Futter auch andere Tiere, wie Ratten oder Mäuse angelockt.
Wenn man aber trotzdem den Wasservögeln im Winter helfen möchte, sollte man diese Tipps beachten:
- Wenn man aufs Enten füttern nicht verzichten möchte, sollte man zumindest auf spezielles Wasservogelfutter aus dem Zoohandel oder dem Baumarkt zurückgreifen. Kein Brot!
- Nur so viel füttern, wie die Tiere auch fressen. Wenn man merkt, dass sie satt sind, sollte man sofort aufhören.
- Futter immer am Ufer auslegen, dann verschmutzt es nicht das Gewässer.
- Nach der Fütterung sollten die Reste aufgesammelt werden.
- Verschimmeltes Futter schadet den Tieren. Es gehört in den Bio-Müll.
Kommentare (17)
Was macht die Ganz da im Entenartikel? 😂
Vermutlich eine Ente.
Die Gans war zutraulicher als der Erpel im Hintergrund :-)
Bin ganz und gar Ihrer Meinung. Man sollte aber auch erwähnen, dass mit Stöcken und Steinen nach Wasservögeln zu werfen, ihnen genauso schadet. Verlieren sie doch viel Energie durch das Flüchten, dass sie wiederum schwächt. Wenn Kinder unbedingt mit den Enten interagieren wollen, könnte man für kleines Geld eine Tüte KERNIGE Haferflocken kaufen. Diese können die Kinder in kleinen Häufchen am Ufer verteilen und dann von einiger Entfernung beobachten, wie die Enten schnatternd die Flocken aufnehmen. In Drogerien (die meist einfacher zu erreichen sind als Baumärkte), bekommt man auch ganze Weizenkörner, mit denen bei der Fütterung genauso verfahren wird, wie mit den Haferflocken.
Super Tipps. Das ist absolut wahr was hier erwähnt wird. Deswegen Enten nicht füttern und vor allem nicht im Wasser;)
Sehr gute Tipps. Gerade Kinder füttern die Enten immer wieder mit Brot. Die Enten werden zum Teil vollgestopft. Wie im Bericht schon richtig steht, quillt den Enten dabei der Magen auf. Ich werde auf meiner Seite auch darauf hinweisen. Vielleicht hilft es ja ein wenig!
Viele Grüße,
Andreas
Es ist richtig, dass Brot Enten schadet. Der Prozess der Eutrophierung ist allerdings nicht richtig dargestellt worden.
Liebe Frau Schulz, vielen Dank für Ihren Beitrag!
Eine Frage bzw. Bitte: Wäre es möglich, dass sich der WWF diesbezüglich mal an Schulen und Kindergärten in ganz Deutschland wendet?
Es ist in manchen Gegenden leider immer noch eine Unsitte, dass sich ganze Schulklassen auf dem Weg zum örtlichen Ententeich machen, um tonnenweise Brot hineinwerfen. Diskussion mit den Lehrern sinnlos (leider schon versucht), da wird man dann als Spielverderber beschimpft.
Dabei könnte man gerade bei den Kindern ansetzen.... Und die würden das auch verstehen und wären in Zukunft die besten Multiplikatoren.
Viele Grüße, Petra B.
Als Vogelbeobachter und Ringableser beobachte ich intensiv Vögel in der "freien Natur" und and Futterstellen und mich wundern die Argumente, die gegen die Fütterung angeführt werden. Daher würden mich die Originaluntersuchungen interessieren, auf denen diese Empfehlungen beruhen.
- "Es lässt den Magen aufquellen und enthält zu viel Salz oder Zucker." Was ist ein aufgequellter Magen und welche Folgen hat das? Viele Vogelarten suchen sogar auf Mülldeponien nach Nahrung und können zwischen guten und schlechtem Futter zumindest so gut differenzieren, dass sie den Winter gut überstehen. Klar, Brot enthält Salz und Zucker, aber Stockenten suchen sogar im Wattenmeer und in Salzwiesen nach Nahrung, müssen also gut mit dem Salz zurecht kommen. Zuviel Zucker ist für uns Menschen inzwischen nicht mehr gut, aber als Energiequelle sollte es den Vögeln zusätzlich helfen gut über den Winter zu kommen. (Spätestens, wenn die Gewässer vereist sind, ist die Nahrungssituation für die Vögel schwierig.)
- "Zudem verlieren sie auch durch die Fütterung die Scheu vor Menschen. Das kann für die Tiere schnell gefährlich werden, sie können durch Unfälle auf der Straße oder durch Hunde getötet werden." Ja, die Fluchtdistanzen reduzieren sich. Darin besteht für viele Menschen ja der Spaß bei der Fütterung. Aber Vögel können sehr gut zwischen Menschen, Autos und Hunden differenzieren. Ich sehe immer, dass die Fluchtdistanzen vor Hunden sehr hoch ist. Aus meiner Erfahrung entstehen die meisten Hundeopfer bei Gänsen, wenn sie abseits der Futterstellen in der Mauserzeit auf Parkwiesen nach Nahrung suchen und nicht schnell genug zurück ins Wasser kommen. Für Enten sind Autos keine Menschen. Die meisten Todesfälle gibt es nach meiner Einschätzung auf Schnellstraßen auf dem Lande im Frühjahr.
- "Wasserqualität leidet" Ja, dem stimme ich zu. Jedoch werden in unsere Gewässer durch Landwirtschaft, Verkehr etc so viele Nährstoffe eingetragen, dass die meisten Gewässer eh schon sehr eutroph sind. Der Entenkot hat wahrscheinlich nur Anteil davon, was an Nährstoffen in unsere Gewässer kommt, solange das Gewässer nicht allzu klein ist. Also gerade an großen Seen oder Flüssen (mit regelmäßigem Wasseraustausch) vermute ich, dass der Effekt von Entenkot eher gering ist. Wenn man also im Winter füttert und das Futter an Land ausstreut, dann kann ich mir in den meisten Fällen nicht vorstellen, dass der Effekt so groß sein soll.
Ein positiver Effekt ist auf jeden Fall, dass viele Stadtkinder einen Bezug zur Natur bekommen. Hier helfen auch keine Naturführungen, weil viele Fütterer werden dieses Angebot nicht wahrnehmen und einen Vogel im Spektiv zu sehen ist halt noch was anderes als wenn sich die Vögel einen Meter vor mir auf die Brotkrumen stürzen, die ich hingeworfen habe. Es sind die Natuschützer von morgen!
Das ist doch mal ne super Ansage. Daumen hoch.
Also, ist das Schlimmste am Enten füttern, dass die Plastiktüte, in der das Brot gesammelt wurde, achtlos am Ufer weggeworfen wird. Manche entsorgen ihre Tüte auch im Spalt zwischen Hauswand und Dachrinne.