Wer in den Wald geht, spürt, dass dort mehr ist als Bäume und Tiere. Wir können im Wald entspannen, dem Konzert der Vögel lauschen, Energie tanken. Und dabei zu einem Naturentdecker werden.
Mit der modernen Naturwissenschaft ist uns Menschen der intuitive Zugang zu den Geheimnissen der Natur weitgehend verloren gegangen. Dabei hält die Natur so viele Geschenke für uns bereit, die nicht sichtbar sind. Wir spüren das, wenn wir in den Wald gehen. Wir können in ihm entspannen, dem Konzert der Vögel lauschen und Energie tanken. Der Wald macht uns neugierig, inspiriert uns und stärkt unser Immunsystem. Dabei kann jede:r – ob Groß oder Klein – zu einem Naturentdecker werden.
Ich habe mir für 2021 vorgenommen, die Geschenke des Waldes ein Jahr lang ganz bewusst zu empfangen. Gleich Anfang Januar bin ich losgeradelt, um mir einen Lieblingsplatz zu suchen. Am Caputher See – nicht weit von meinem Zuhause – entdeckte ich eine kleine Senke. Sie zog mich magisch an. Die efeubewachsenen Bäume und das viele Totholz geben diesem Platz etwas Wildes.
Während ich — umgeben von mächtigen Baumriesen — auf einem Baumstumpf saß, begann ein lautes Hämmern. Es klang, als würden Bretter vibrieren. Ich versuchte, die Geräusche zu orten und entdeckte zwei Buntspechte, die scheinbar einen Wettkampf austrugen. Ich schaute ihnen ein Weilchen zu und lauschte. Das Hämmern wirkte beruhigend auf mich. Nach einer Weile flog einer der Spechte mit lauten Rufen davon. Die klangen wie Lachen. Vielleicht war er der Gewinner? Plötzlich sah ich ein Eichhörnchen durch die Äste huschen. Ich musste unweigerlich schmunzeln und fühlte mich wie ein staunendes Kind.
Unsere Verbindung mit dem Wald wiederentdecken
Die intensive Naturerfahrung war für alle meine Sinne belebend. Eine achtsame Zeit in der Natur, die zu einem festen Bestandteil des Lebens geworden ist. Und die jede:r andere finden kann. Einfach einen naturnahen Platz suchen, der sich leicht erreichen lässt. Er sollte sich gut anfühlen. Im Park, im nächsten Wald, im Garten oder auf dem eigenen Balkon. Natur ist überall.
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Wichtig ist, diesen gefundenen Platz regelmäßig zu besuchen und sich ausreichend Zeit dafür zu nehmen. Und die Natur um einen herum mit einer neugierigen Haltung auf sich wirken zu lassen.
Vielleicht setzt sich schon bald eine Kohlmeise auf den eigenen Schuh, ein Fuchs schleicht sich bis auf wenige Meter Entfernung heran oder ein Greifvogel landet genau auf dem Ast über dem Kopf. Am besten ist es, die Erlebnisse und Erfahrungen in einem Natur-Tagebuch festzuhalten.
Mit Kindern die Natur entdecken
Gerade für Kinder sind solche Wald- und Naturerfahrungen besonders wichtig. Und es gibt für sie einiges zu entdecken dabei. Wir im WWF-Bildungsteam haben deshalb insgesamt drei Naturentdecker-Sets speziell für Kitas entwickelt: für angehende Baum‑, Boden- und ganz neu für Jahreszeitenentdecker:innen. Damit geben wir Erzieher:innen Methoden und Materialien an die Hand, mit denen die Kinder beim Lernen in und mit der Natur gut begleitet werden können.
Alle Infos und Materialien zum Downloaden gibt es hier. Das Jahreszeitenentdecker-Set ist ab April 2021 erhältlich.
In unserem Video „Methoden der Naturerfahrung“ nehmen wir dabei auch „große“ Kinder mit in den Wald und zeigen ganz praktisch und unterhaltsam, wie sich die Naturentdecker-Sets erfolgreich einsetzen lassen. Mehr dazu unter www.wwf-akademie.de.
Die Geschenke des Waldes
An meinem Lieblingsplatz verliere ich oft jegliches Zeitgefühl. Ich habe ihn, meinen Platz, bereits mehrere Male besucht und fühle mich dort bereits irgendwie zuhause. Lasse den Blick schweifen, atme die frische Luft tief ein, rieche das feuchte Laub. Das Eichhörnchen verputzt mitgebrachte Nüsse von meinem Walnussbaum. Ein kleiner, selbstbewusster Zaunkönig huscht regelmäßig durch die Brombeersträucher. Er kommt jedes Mal neugierig näher. Diese Auszeit im Wald tut mir einfach richtig gut.
Kann ich nur empfehlen: Rausgehen und Teil der Gemeinschaft am Lieblingsplatz werden! Die Geschenke des Waldes genießen! Ich würde mich freuen von euren Erlebnissen in einer Mail mit dem Betreff „Mein Natur-Tagebuch“. Ich freue mich darauf!
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