Reden wir über unse­re Ernäh­rung – und unse­ren Planeten

Viel mehr Pflanzennahrung ist viel besser für dich - und die Welt CC0 Fit nish media https://unsplash.com/photos/mQ2mZMcI1dc

Wir alle sind Teil der glo­ba­len Ernäh­rungs­kri­se. Höchs­te Zeit, dass wir Teil der Lösung wer­den. Mit dem rich­ti­gen ernäh­rungs­po­li­ti­schen Gesamt­kon­zept. 

Unse­rer Erde geht es nicht gut, das wis­sen wir alle. Was wir aber nicht alle wahr­ha­ben wol­len: Das ist maß­geb­lich auf unser Essen zurück­zu­füh­ren. Die Land­wirt­schaft nutzt die Hälf­te der bewohn­ba­ren Flä­che der Erde. Sie ist eine der Haupt­ur­sa­chen für den Ver­lust der bio­lo­gi­schen Viel­falt! Über ein Vier­tel der glo­ba­len Treib­haus­gas­emis­sio­nen gehen auf das Kon­to der Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on. Für unse­re Ernäh­rung ver­brau­chen und ver­schmut­zen wir die meis­ten Was­ser­res­sour­cen! Und wir sind alle ein Teil des Pro­blems… 

Die Pro­ble­me wer­den eher größer…

Schon heu­te über­steigt unse­re Ernäh­rung die pla­ne­ta­ren Gren­zen. Ten­denz stei­gend. Die Welt­be­völ­ke­rung wird bis 2050 vor­aus­sicht­lich noch­mal um über zwei Mil­li­ar­den Men­schen wach­sen. Zuneh­men­de Urba­ni­sie­rung und wei­ter stei­gen­der Fleisch­kon­sum wer­den den Druck auf die Umwelt immer mehr erhö­hen. 

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Ich den­ke uns ist allen klar: Ein Wei­ter-so ist undenk­bar. Nicht nur wegen der Umwelt. Unse­re Ess­ge­wohn­hei­ten machen uns auch krank. Zwei Mil­li­ar­den Men­schen auf der Welt sind über­ge­wich­tig oder fett­lei­big. Ernäh­rungs­be­ding­te Krank­hei­ten sind heu­te die häu­figs­te Todes­ur­sa­che. Gleich­zei­tig sind fast 700 Mil­lio­nen Men­schen chro­nisch unter­ernährt. 

Wir brau­chen einen Neustart

Gesund­heit und Nach­hal­tig­keit sind untrenn­bar mit­ein­an­der ver­bun­den. Wir müs­sen wirk­sa­me Poli­tik, Pro­zes­se und Struk­tu­ren schaf­fen, damit wir erschwing­li­ches, gesun­des und nach­hal­ti­ges Essen für alle haben. 

Unser Kern­ziel: Natur und Kli­ma schüt­zen und genü­gend gesun­de Lebens­mit­tel für alle zukünf­ti­gen Gene­ra­tio­nen garan­tie­ren. Wir wol­len ein glo­ba­les Ernäh­rungs­sys­tem auf­bau­en, das inner­halb pla­ne­ta­rer Gren­zen funk­tio­niert und dem Men­schen­recht auf gesun­de Nah­rung nach­kommt. 

Hier­für haben wir beim WWF vier Leit­prin­zi­pi­en ent­wi­ckelt: 

1: Ernäh­rung, die die Umwelt­aus­wir­kun­gen redu­ziert und die mensch­li­che Gesund­heit ver­bes­sert. 

2: Land­wirt­schaft, die die bio­lo­gi­sche Viel­falt bewahrt und die natür­li­chen Res­sour­cen nach­hal­tig nutzt. 

3: Die Ernäh­rung soll­te gesund und nach­hal­tig sein, aber auch fle­xi­bel an den viel­fäl­ti­gen welt­wei­ten Ernäh­rungs­wei­sen aus­ge­rich­tet sein. 

4: För­de­rung eines Wan­dels hin zu einer gesun­den und nach­hal­ti­gen Ernäh­rung für alle, ver­bun­den mit einer fai­ren Auf­tei­lung der Kos­ten und Vor­tei­le. 

Wir brau­chen eine Ernährungswende

Eine Ernäh­rung inner­halb der pla­ne­ta­ren Gren­zen bedeu­tet gesun­de, nach­hal­ti­ge, lokal pro­du­zier­te Nah­rungs­mit­tel. Und deut­lich weni­ger davon, was sich nega­tiv auf die Bio­di­ver­si­tät, Umwelt und mensch­li­che Gesund­heit aus­wirkt. Das heißt vor allem weni­ger Fleisch. Unse­re neue Stu­die Bending the Cur­ve: The Res­to­ra­ti­ve Power of Pla­net-based Diets  ana­ly­siert für 147 Län­der, wie sich unter­schied­li­che Ernäh­rung (Sta­tus Quo, Fle­xi­ta­ri­er, Pes­ci­ta­ri­er, Vege­ta­ri­er, Vega­ner und natio­na­le Ernäh­rungs­richt­li­nie) auf Gesundheit, Umwelt und Kli­ma aus­wirkt. Die Ergeb­nis­se sind ein­deu­tig. So könn­te zum Bei­spiel eine rein pflan­zen­ba­sier­te Ernäh­rung den glo­ba­len Arten­schwund um fast die Hälf­te sen­ken. 

Jetzt die Peti­ti­on gegen die Ent­wal­dung unter­schrei­ben! Danke!

Unse­re Stu­die zeigt aber auch, dass die Ernäh­rungs­wen­de poli­tisch geför­dert und in ent­spre­chen­de natio­na­le Stra­te­gien inte­griert sein muss. Nur so kön­nen wir den Ver­lust von Natur stop­pen und sowohl die mensch­li­che als auch die pla­ne­ta­re Gesund­heit wie­der­her­stel­len. 

Eine welt­wei­te Ernäh­rungs­um­stel­lung, gepaart mit nach­hal­ti­ge­ren Pro­duk­ti­ons­me­tho­den und die kon­se­quen­te Ver­mei­dung von Lebens­mit­telverschwen­dung – so kön­nen wir auch eine wach­sen­de Mensch­heit ernäh­ren. Und gleich­zei­tig die Aus­wir­kun­gen auf die Umwelt redu­zie­ren. Und ist es nicht das, was wir alle wol­len? 

Schon heu­te anfangen!

Das Schö­ne dar­an ist: Wir kön­nen alle gleich heu­te damit anfan­gen Teil der Lösung zu sein. Indem wir mehr Pflan­zen essen, weni­ger tie­ri­sche Pro­duk­te. Wenn wir gesun­de und mini­mal ver­ar­bei­te­te Lebens­mit­tel kau­fen, am bes­ten sai­so­nal und bio. Unse­rer Welt wird es dadurch bes­ser gehen. Und Dir selbst auch. Wetten?

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Ich glaube fest daran, dass die Wahl unserer Lebensmittel für die Zukunft unseres Planeten bedeutsam ist. Deshalb will ich durch meine Arbeit beim WWF einen Beitrag dazu leisten, die Produktion von Nahrungsmitteln nachhaltiger zu gestalten. In meinen Projekten in Asien und Südamerika setze ich mich für nachhaltige Lebensmittel vom Acker bis zum Supermarkt ein – und für einen umweltfreundlichen Konsum.

Kommentare (2)

  • Sehr geehrte Frau Plötz,
    in Rahmen meiner Seminar-Facharbeit , in welcher wir uns mit dem Thema "vegane Ersatzprodukte" beschäftigen, wollte ich sie fragen, ob sie eine Möglichkeit zu einem Interview sehen (beispielsweise über Zoom). Ich untersuche die Auswirkungen veganer Ersatzprodukte auf die Umwelt und würde mich sehr über ihre fachliche Meinung bezüglich einiger aufkommenden Fragen freuen.
    Vielen Dank
    Helene Höpner

  • Die Verbindung zwischen Gesundheit und Nachhaltigkeit ist unbestreitbar. Wirksame politische Maßnahmen und Strukturen sind der Schlüssel zur Gewährleistung erschwinglicher, gesunder und nachhaltiger Lebensmittel für alle

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