Endlich hat die Polizei in Thailand den Tiger-Tempel ausgehoben. Sie haben dabei Schockierendes gefunden.
Touristen, die mit Tigern in einem Tempel posieren, sicher habt ihr solche Bilder auch schon gesehen. Vielleicht waren es ja auch Freunde von euch, die solche Grüße aus dem Thailand-Urlaub geschickt haben. Wer so etwas zweifelhaft fand, hat jetzt leider Recht bekommen. Der Tiger Tempel Wat Pa Luang Ta Bua Yannasampanno in Ratchaburi ist eben doch kein Wunder des friedlichen Zusammenlebens von Mönch und Tier — sondern eine Drehscheibe des illegalen Tigerhandels.
Tote Tigerbabys im Kühlschrank — Dutzende
Zum Glück hat die thailändische Polizei diese jetzt endlich stillgelegt. Zunächst wurde letzte Woche der Sekretär des Abts festgenommen — mit zwei Tigerfellen, zehn Tigerzähnen und tausenden von Amuletten mit Teilen von Tigerhaut in seinem Auto. Daraufhin wurde in einer aufwändigen Aktion über mehrere Tage das Kloster durchsucht und 137 Tiger konfisziert. Die Polizisten machten im Tempel eine furchtbare Entdeckung: In einem Kühlschrank fanden sie die Leichen von 40 Tigerbabys, alle zwischen ein und sieben Tage alt. Bei aller professionellen Distanz, die ich haben sollte, macht mich das stinkewütend: Auf die Geldgier der Mönche unter dem Heiligschein von Glauben, Religiosität und dem friedlichem Zusammenleben von Mensch und Tier, die Einfältigkeit der (zahlenden) Touristen, die Schwerfälligkeit der Behörden.
Der Tempel ließ Tiger schmuggeln
Diese Aktion der Polizei war längst überfällig. Nicht nur unsere Kollegen vom WWF Thailand hatten das aufgrund der vorliegenden eindeutigen Beweise schon seit Jahren gefordert. Der “Tiger Temple Report” der australischen Umweltschutzorganisation Cee4life aus dem Januar zeigte zuletzt eindeutig (und schockierend) auf, dass der Tempel Wildtiere über Laos schmuggeln ließ – ein krasser Verstoß sowohl gegen internationale als auch thailändische Gesetze. Auf Im- oder Export von Tigern stehen in Thailand bis zu vier Jahre Haft.
Der Tempel präsentierte sich nach außen als Tigerparadies und knüpfte Touristen einen heftigen Eintritt ab, um die Tiere zu präsentieren – tatsächlich war es eine Tigerfarm, die Tiger und Tigerteile für enorme Profite auf dem Schwarzmarkt verkaufte.
Der Markt für Tiger wächst noch immer
Den Tigertempel (und ähnliche Orte in Asien) zu schließen würde helfen, den illegalen und grausamen Handel stoppen. In Thailand leben 1200–1300 Tiger an 33 Orten in Gefangenschaft. Wenn dadurch auch noch der Schwarzmarkt befeuert wird, unterläuft das alle Versuche Thailands, Tiger in der Natur zu beschützen und ihr Überleben zu sichern. Es gibt einen nach wie vor wachsenden Markt für Tigerprodukte, vor allem in China: Ihr Fell als Wohnungsdécor, die Knochen für traditionelle chinesische Medizin. Jeder freilebende Tiger gilt Verbrechern als ein Vermögen. Es gibt in freier Wildbahn gerade mal noch etwa 4000 Tiger.
Was wir fordern: Den Tigertempel schließen — für immer!
Wir fordern, dass die Tiger jetzt an legalen und sicheren Orten untergebracht werden, wo sie nicht weiter dem illegalen Wildtierhandel zum Opfer fallen. Die Schuldigen müssen bestraft werden und der Tigertempel darf nie wieder Tiere halten. Die Polizei muss allen Hinweisen im Tiger Temple Resort nachgehen.
Was Du tun sollst — und was wirklich bitte nicht
Und auch bitte ich etwas zu tun: Wenn ihr Urlaub macht, in Thailand, Laos oder auch sonst in irgendeinem Tigerland – lasst Euch nicht vom Versprechen scheinbar zahmer Tigern verschaukeln. Denkt nach! Die Chance, dass es den Tigern gut geht, ist gering. Geht nicht hin. Auch wenn vielleicht ein Selfie mit Tiger herausspringt. Ist es das wert?
Im Zweifel unterstützt ihr dabei die Wildtiermafia. Das wollt ihr nicht, oder?
Unfassbar das Ganze! Aber mit Wildtieren kann man eben schön Kasse machen. Tausende Touristen gehen jährlich auf Safari und lassen sich mit Wildtieren ablichten. Solange Touristen das mitmachen, werden Wildtiere ausgebeutet werden. Umso schlimmer noch, wenn diese Ausbeutung von Menschen unterstützt wird, die sich eigentlich der Askese und Friedfertigkeit verschrieben haben.
Wenn selbst buddhistische Mönche der Gier und Kriminalität verfallen, dann ist das Ende wohl nicht mehr sehr fern…
Ist der WWF auch an der Transport-Aktion beteiligt gewesen?
Vielen lieben Dank Euch allen, für die Diskussion, für Eure geschätzte Meinung und den offenen Austausch.
Lieber Norbert — um Deine Frage zu beantworten: nein, der WWF ist und war nicht an der Transport-Aktion beteiligt.
Alles Liebe
Kathrin
Hallo Frau Hebel,
ich weiß nicht so recht, ob wir allem glauben können, was wir da über den Tigertempel in den Medien erfahren. Ich habe Freunde unter den Mitarbeitern des Tempels, die alles für die Tiere dort tun würden, damit es Ihnen gut geht. Wir waren alle ziemlich geschockt und enttäuscht, dass beim Abt so viele illegale Tigersouvenirs gefunden wurden. Aber die Leute im Tempel sind keine Monster, wie sie weltweit in den Medien hingestellt werden! Die Tigerbabies in den Gefrierschränken wurden seit 2010 nach der Anordnung des ehemaligen Tierarztes aufbewahrt um zu beweisen, dass die Babies gerade NICHT einfach verschwinden sondern dokumentiert werden. Die DNP war bereits mehrfach in den Räumen und hat die Babies gesehen und scheint nun ganz geschockt zu sein. Viele andere der ausgestopften Tiere standen seit Jahrzehnten für alle sichtbar im Tempel rum. Der vermeintlich “versteckte” Löwe hat ein großes Gehege und ist für jeden Besucher zu sehen. Nun kommt auch noch die Sache mit dem Tigerschlachthaus. Es gibt bis jetzt überhaupt keine Belege, dass es tatsächlich einen Zusammenhang gibt und trotzdem schreiben die Medien schon vom Tiger Tempel Schlachthaus. Ich finde es bedenklich, dass alle sofort losbrüllen und die Medien aus jedem Fund einen Skandal machen ohne anscheinend auch mal darüber nachdenken ob die Tatsachen der Wahrheit entsprechen. Wir werden wohl auf die ganzen DNA-Untersuchungen und Autopsie der Babies warten müssen. Sollte dabei rauskommen, dass der Tempel tatsächlich all diese Sachen getan hat (zB es waren auch Babies dabei die nicht eines natürlichen Todes gestorben sind) bin ich selbstverständlich für eine klare Bestrafung und Schließung des Tempels. Aber bis dahin würde ich mich freuen auch die andere Seite der Geschichte zu hören. Alle Mitarbeiter des Tempels sind nun arbeitslos und können zB das Schulgeld für die Kinder nicht bezahlen. Trotzdem kommen sie jeden Tag in den Tempel um die über 500 verbliebenen Tiere wie Pferde, Kühe etc zu versorgen. Der vermeintlich “heftige” (600 Baht also ca. 15 €, zu vergleichen mit einem Kinobesuch) Eintritt hat leider neben den Tigern auch die anderen Tiere versorgt. Der Tempel war aufgrund fehlender Unterstützung auf das Geld angewiesen um die Tiere zu versorgen. Nun wissen die ehemaligen Mitarbeiter kaum, wie sie die hungrigen Mäuler füllen können und sammeln spenden von umliegenden Bauern und Freunden. Wenn Sie andere glaubwürdige Fakten haben, bin ich gerne bereit mich umstimmen zu lassen und zuzugeben, dass ich falsch liege. Leider ist über die Euphorie, dass die Tiger aus dem Tempel rausgeholt werden, die Frage untergegangen wo die Tiger eigentlich genau hinkommen? Über eine Woche ist es her, dass der Abtransport angefangen hat und nachdem sie das Gelände verlassen haben, haben wir leider gar nichts mehr von ihnen gehört. Thailand ist ziemlich korrupt. Was ist, wenn die Tiger vom Regen in die Traufe gekommen sind…?
Das glaube ich nicht da wären ziemlich viele Babys an natürlichen Tod gestorben. Das die Leute jetzt arbeitslos sind ist doch garnichts im Gegensatz dazu. Typisch Menschheit, manchmal wünschte ich die Tiere würden mal den Spieß umdrehen. Sie haben das gleiche Recht wie wir auf der Erde zu leben.
Vielen Dank für deine interessanten Ausführungen; diese stellen die Gegebenheiten in einem völlig anderen Licht dar. Die Wahrheit wird hoffentlich bald ans Licht kommen. Allein der Fakt, dass sich die Mönche weiter um die Tiere unter nun ziemlich schwierigen Umständen kümmern, ist wohl Indiz genug, dass hier nicht nur herzlose Menschen beteiligt sind.
Hallo, es liegt mir und meinen Kollegen überhaupt nichts an Pauschalisierungen und Vorverurteilungen. Wir kämpfen auf aller Welt gegen Wilderei und illegalen Wildtierhandel. Wir freuen uns sehr, dass die thailändische Polizei jetzt energisch gegen die Machenschaften skrupelloser Wildtierhändler vorgeht. Wir hätten uns gewünscht, dass dies viel früher passiert wäre. Wir hoffen, dass es so weitergeht. Selbstverständlich sind die Ergebnisse der Ermittlungen abzuwarten.
Ich muss allerdings zurückweisen, dass wir vorschnell skandalisieren. Der Sekretär des Abtes wurde auf frischer Tat ertappt. Zuletzt haben unsere Kollegen von Cee4life in ihrem 79-seitigem Tiger Temple Report (siehe Link im Text oben) im Januar 2016 eine Fülle von Beweisen publiziert, die mehr als nur nahelegen, dass der Tempel tief verstrickt in den illegalen Wildtierhandel ist.
Ich finde, dies gilt es in dieser Diskussion wirklich zu berücksichtigen. Wir sprechen hier in vielen Punkten von handfesten Beweisen und nicht von vagen Spekulationen oder Sensationsgier.
Mit lieben Grüßen
Kathrin
Hallo Kathrin,
vielen Dank für die Antwort. Ich schätze den WWF sehr und hatte das mit dem Skandalisieren zT auch auf andere nationale sowie internationale Zeitungen bezogen. Das sollte keineswegs als einen persönlichen Angriff auf Sie verstanden werden.
Ich muss zunächst mal sagen, dass die Mönche nicht mehr in die Tierversorgung wie Fütterung oder Reinigung der Gehege involviert sind. Das war vielleicht vor vielen Jahren so, aber nun übernehmen das Mitarbeiter. Die meisten Mönche haben gar nichts mit den Tigern zu tun und können sich ihnen auch nicht nähern wie die Mitarbeiter. Die Mönche wandern von Tempel zu Tempel und nur sehr wenige leben dauerhaft im Tempel in Kanchanaburi.
Der Abt, der nach dem “Vorfall” erstmal ein paar Tage untergetaucht ist, soll durch einen Vertreter heute in einem Interview gesagt haben, dass er gar nichts von der ganzen Sache wusste (was ich und die meisten anderen die ich aus dem Tempel kenne natürlich nicht glauben) und die erwischten Leute ihm was unterjubeln wollen. Und mir kommt es auch komisch vor, dass die drei Leute die damit erwischt wurden am dritten Tag morgens durch das Hauptor gefahren sind, wo das Militär und alle anwesend waren und die Autos kontrolliert haben. Wer würde das dann rausschmuggeln und nicht nachts? Als ob sie abgesprochene Sündenböcke wären. Dafür habe ich widerum gar keine Beweise, doch diese Gedanken drängen sich mir immer mehr auf.
Ich habe selber auch schon etwas mit Cee4life/Sybelle geschrieben gehabt. Kathrin, könnten Sie mir den Link zu dem Bericht nochmal schicken? Ich finde ihn oben im Text leider nicht. Darf ich hier einen Link posten, der die Meinung einiger Mitarbeiter zeigt? Natürlich bin ich froh wenn die Polizei gegen den illegalen Tierhandel vorgeht. Aber warum werden nicht die verantwortlichen Leute ins Gefängnis gesteckt, sondern nur die Tiger abgeholt? Kann die Thailändische Regierung die lebenslange und gute Versorung der Tiger eigentlich garantieren, wenn teilweise die eigene Bevölkerung hungert? Wie viel bringt ein Tiger im Vergleich zu den Kosten auf dem Schwarzmarkt?
@Dominic Ja ich bin auch der Meinung, dass mehr Kontrollen durchgeführt hätten werden sollen. Ich glaube der Abt hat das untersagt. Ich verstehe nicht, warum nicht einfach das Management ausgetauscht wurde und die Tiger meinetwegen von DNP oder VierPfoten mit den dortigen Mitarbeitern versorgt werden konnten. Zu deiner Anmerkung mit den Drogen, ich kann versichern, dass die Tiger am späten Nachmittag oder frühen morgen sehr aktiv sind und im Wasser rennen und toben, aber ich kenne keine Testergebnisse im Bezug auf Beruhigungsmittel. Es war anscheinend das Übel mit dem Zurschaustellen, dass der Tempel in Kauf nehmen musste um die Tiere zu versorgen. 2013 waren ca 1000 Besucher am Tag da. 2015 gerade mal knapp 100–150. Das Geld für die Versorgung ALLER Tiere war also teilweise sehr knapp. Das der Abt seit Jahren einen riesigen Tempel vor die Haustür baut der Millionen der Eintrittsgelder verplempert ist eine andere Geschichte und ruft bei vielen Mitarbeitern Missmut auf.
Hat man bei WWF schon Material/Fotos bekommen, dass die Tiger in den Government Breeding Facilities gut angekommen sind und wie sie dort untergebracht sind?
Hallo!
Vielen lieben Dank, für Deine ausführliche Darstellung und Einschätzung.
Hier der Link zu dem Bericht von Cee4life — http://cee4life.org/tiger-temple-report/pdfs/cee4life_tiger-temple-report.pdf. Du müsstest den Link bitte einfach hier raus kopieren und dann im Explorer öffnen. Ich hoffe, es klappt.
Wegen der Abholung der Tiger: ich denke, dass die Tiger einfach deswegen abgeholt werden, um zu verhindern, dass dort jetzt immer noch Touristen auftauchen oder Schaulustige, die sich den “Ort des Schreckens” live ansehen wollen. Es sollte dort nun erst mal Ruhe einkehren, die Ermittlungen seriös abgeschlossen und dann natürlich die für schuldig Befundenen zur Verantwortung gezogen werden.
Wir sind der Meinung, dass das DNP, mit der Unterstützung von Partnern (und damit meine ich aufrichtige, seriöse Unterstützer, nicht solche, die wieder Profit machen wollen) durchaus für eine bestimmte Zeit in der Lage ist, einen guten Platz für eine artgerechte Versorgung der Tiger zu gewährleisten. Man muss hier auch sehen, dass das DNP jetzt mehr denn je unter Beobachtung steht. Die Welt schaut darauf — was passiert denn nun mit den Tigern? Ich glaube kaum, dass es sich die Regierung in diesem Fall leisten könnte, hier im Hintergrund irgendwelche kriminellen Fäden zu ziehen oder die Tiere irgendwo vor sich hin vegetieren zu lassen. Diese Nachricht hat viele Länder erreicht und tief erschüttert, viele Umweltschutzorganisationen, Tigerfreunde und vor allem eine breite Öffentlichkeit.
So schwer es fällt, müssen wir uns an dieser Stelle, denke ich, leider ein wenig in Geduld üben; den Abschluss der Ermittlungen abwarten und ein wachsames Auge darauf haben, was mit den Wesen passiert, die sich hier nicht zu Wort melden, die nicht für sich sprechen, die sich nicht wehren können — auf die Tiger. Um die sollte es hier gehen und auch — neben den “direkt” Schuldigen, um diejenigen, die nach Tigerbabys, nach Knochen, Zähnen, Fellen…der Perversion sind hier keine Grenzen gesetzt…verlangen. Ohne sie, ohne diese Nachfrage, würde es auch den Markt nicht geben und auch solche nicht, die davon profitieren.
Sobald der WWF mehr erfährt von den Kollegen vor Ort, sobald es einen ersten Abschlussbericht der Ermittlungen gibt und natürlich auch jede Information, die wir über die Tiger und ihr Befinden erhalten — ich werde Euch die Infos umgehend auf diesem Blog zukommen lassen.
Mit lieben Grüßen
Kathrin
Ich schließe zwar grundsätzlich nicht aus, dass im Tempel auch sehr besorgte Mönche arbeiten. Dennoch glaube ich auch nicht, dass Wildtiere wie Tiger sich unter normalen Umständen so verhalten, wie die Tiere im Tempel. Die dort als “Kuschel-Tiger” präsentierten Tiere wirken (auf sämtlichen mir bekannten Videos) zu zahm, geradezu lethargisch. Ein solches Verhalten lässt für mich nur darauf shcließen, dass die Tiere jedenfalls nict artgerecht gehalten werden, was auch immer das genau bedeutet (Die Vermutung der Zusetzung von Beruhigungsmitteln ist bisher jedenfalls weder bewiesen noch widerlegt). Fakt ist: Mit den Tieren wird Geld gemacht und Wildtiere gehören in die Wildnis. Gleiches lässt sich auch gegen Zoos vorbringen (denen ich auch nicht unkritisch gegenüber stehe), aber gerade im Ausland (und wie erwähnt einem korrupten Land) sollte m.E. niemand eine derartig undurchsichtige Tierhaltung unterstützen.
Unabhängig von dem klar eingefärbten Artikel oben und der Gegenansicht halte ich daher die Untersuchungen im Tempel für richtig und wichtig. Sollte der Tempel danach offen bleiben müssen regelmäßige unabhängige und möglichst verlässliche Kontrolle eingeführt werden!
@Max : Wer sagt denn dass buddhistische Mönche jemals so gelebt haben wie wir uns das immer vorgestellt haben ( Einklang mit der Natur usw, …) Ich habe das auch immer geglaubt , langsam kommen mir aber da berechtigte Zweifel .
Ja, Sensationen lassen sich besser verkaufen, ob negativ oder positiv. Jedes Ding hat 2 Seiten und schnell ist verurteilt! Abver bevor man es ans Tageslicht bringt, sollte man ganz sicher gehen, daß die Vorwürfe auch stimmen.
Kann WWF auf die Feststellungen von LA. antworten??
Nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten, bitte: Wenn Menschen mit Wildtieren posieren, dann muss das nichts Schlimmes sein, gerade auf Safaris in Afrika wird doch durch die Touristen der Bestand von Reservaten und Schutzgebieten gesichert — das ist doch keine “Ausbeutung von Wildtieren”…
Und ansonsten macht mich der Kommentar von LA. doch auch sehr nachdenklich — den hiesigen Angaben zufolge ist Kathrin Hebel ja nicht unmittelbar mit der Tiger-Sache befasst, wirft sich aber doch sehr ins Zeug — hat der WWF da jemand vor Ort, der die Angaben gecheckt hat, oder vertraut man da auf Angaben aus anderen Quellen — und wie überprüft man die ?
Hallo Bodo,
ich arbeite zum Thema Tigerschutz seit Jahren in engstem Austausch mit meinen Kollegen vor Ort zusammen. Der WWF Thailand engagiert sich seit mehr als 20 Jahren in Tigerprojekten. Seit langem weisen meine Kollegen die thailändischen Strafverfolgungsbehörden darauf hin, dass unter anderem mit den Bestandszahlen der Tiger im Tempel etwas nicht stimmen kann. Es war längst überfällig, dass die Polizei nun gegen den Tempel vorgeht.
und der wwf ist ja auch so die vertrauenswürdieg organisation und so.…
https://tierundumweltschutz.wordpress.com/2011/07/21/die-wahrheit-uber-den-world-wide-fund-for-nature-wwf/
Hallo Kathrin!
Es ist sicherlich schockierend was dort passiert ist.
Wenn du sagst, es sind aktuell noch ca. 4000 Tiger in freier Wildbahn, wäre es dann nicht sinnvoll diesen Tempel mit Hilfe des WWF zu einer Tiger-Aufzuchtanstalt zu machen? Damit könnte man zum einen via Touristen die finanzielle Unterstützung des Ganzen förden und obendrein auch noch die wildlebende Tigerpopulation durch Auswilderung unterstützen.
LG
Christopher
Lieber Christopher,
generell ist das natürlich eine schöne Idee. Der WWF arbeitet allerdings derzeit nicht mit Tiger-Aufzuchten, um die Zahl der wild lebenden Tiger in freier Wildbahn zu erhöhen.
Der leichte Anstieg der Tigerzahlen in den letzten Jahren zeigt uns, dass es mehr Sinn macht, alles Engagement daran zu setzen, die noch vorhandenen Tiger und die für ihr Überleben notwendigen Lebensräume zu schützen. Das bedeutet, auch die Bedingungen für die Tiger zu schaffen (z.B. Beuteverfügbarkeit, Verbindungen von Schutzgebieten, etc.), dass sich die Individuen auf natürlichem Wege fortpflanzen können.
Unserer Meinung nach, macht es nicht viel Sinn, Tiger zu “züchten” und dann frei zu lassen, wenn die Lebensräume, in die man sie frei lassen würde, durch Wilderei oder massiven Lebensraumverlust oder zu wenig Beutetiere keine wirkliche Lebensgrundlage für die Individuen bieten.
Selbstverständlich kann und wird es in Zukunft die Notwendigkeit geben, dort wo es nur noch wenige Tiger gibt, die sich nicht mehr fortpflanzen, die Zahl eventuell durch Freilassungen aufzustocken. Aber bevor das geschieht, müssen erst einmal alle Ursachen (Wilderei, Lebensraumverlust, etc.), die zum langsamen Sterben dieser Art geführt haben, ausgeräumt und “gelöst” werden. Hier arbeitet der WWF mit vielen Partnern, Biologen und Wissenschaftlern in den jeweiligen Tigerländern zusammen, um auf sinnvolle und nachhaltige Weise das Überleben der Tiger zu sichern.
Aber selbst, wenn es zu Freilassungen von Tigern irgendwann einmal kommen sollte, dann würde der WWF eher dafür plädieren, Tiger aus ähnlichen Gebieten umzusiedeln, um ihnen einen besseren Lebensraum und eben auch andere Tiger zur Fortpflanzung zu bieten, als dass wir Tiger züchten und auswildern würden.
Ich hoffe, das erscheint auch Dir nachvollziehbar und konsequent.
Vielen Dank aber für den Gedanken.
Alles Liebe
Kathrin