Australien steht in Flammen. Mehr als zwanzig Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Inzwischen sollen mehr als 8,4 Millionen Hektar vom Feuer betroffen sein. Das entspricht einer Fläche von der Größe Österreichs. Dabei sind wohl mehr als 1,25 Milliarden Tiere umgekommen, oft unter dramatischen Umständen. Die Zahlen, die Bilder, die Dimensionen – so machtlos habe ich mich selten gefühlt.
Australien brennt: Helft uns, die Koalas zu retten!
Selbst wenn die Tiere den Flammen entkommen, bedeutet das nicht, dass sie gerettet sind. Vögel verlieren Nistplätze, ihre Futterquellen wie Früchte und Beeren sind zerstört. Auf dem Boden lebende Tierarten finden keine geeigneten Orte zum Verstecken oder sie treffen auf Nahrungskonkurrenten. Gleichzeitig werden sie zur leichten Beute für eingeführte Raubtiere wie Füchse und verwilderte Katzen. Das gleiche droht, wenn in den Waldlebensräumen plötzlich die nötige Deckung vor Räubern fehlt.
Einzigartige Tiere in Australien vom Feuer bedroht
Australien verfügt über eine einzigartige Tierwelt. Viele der Arten sind ausschließlich hier auf diesem Kontinent anzutreffen. Gerade die Beuteltiere haben sich unabhängig vom Rest der Welt entwickelt und im Laufe der Evolution ähnliche Nischen besetzt, wie die uns hier bekannten Säugetiere. Es gibt Kaninchenkängurus, Beutelmäuse, Beutelmarder, früher sogar Beutelwölfe. Manche dieser endemischen Arten leben in sehr kleinen Verbreitungsgebieten. Ein Brand kann für sie verheerende Auswirkungen haben.
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Wohl jedes Kind kennt beispielsweise die putzigen Koalabären. Schätzungen gehen davon aus, dass allein im Bundesstaat New South Wales, der sich selbst als “Koala Country” bezeichnet, 8.400 Koalabären in den jüngsten Bränden umgekommen sein sollen. Das entspricht fast einem Drittel der gesamten Bestände in New South Wales. Schon vor den Feuern zählten diese Koalabestände zu den bedrohtesten Teilpopulationen — umso größer sind die Sorgen jetzt nach den verheerenden Feuern.
Australien: Wertvolle Habitate vom Feuer zerstört
Es gibt aber auch zahlreiche betroffene Arten, die weit weniger bekannt sind. Die Hastings River Mouse soll nach ersten Schätzungen etwa 40 Prozent ihres Habitats verloren haben. In Süd-Queensland, so heißt es, wurde fast die komplette Heimat der Silberfarbenen Breitfußbeutelmaus verbrannt. Auch fast der gesamte Lebensraum der Känguru-Insel-Schmalfußbeutelmaus ist verkohlt – sie galt schon zuvor als vom Aussterben bedroht. Die Aussichten sind dementsprechend schlecht.
Der Große Gleithörnchenbeutler benötigt zum Leben hohe Bäume, in denen er in Höhlen nistet. East Gippsland galt als eines der wichtigsten Habitate für ihn und seinen Artverwandten, dem Südlichen Gleithörnchenbeutler. In den vergangenen Tagen sollen hier die Feuer gewütet haben. Viele der so wichtigen alten Bäume sind wohl verloren.
Australiens Tiere: Bergbilchbeutler und Fleckschwanzbeutelmarder
Der Südliche Corroboree Frosch gilt laut der Internationalen Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht. Nachdem es auch im Victoria’s Alpine National Park und dem New South Wales’ Kosciuszko National Park gebrannt hat, ist zu befürchten, dass diese eindrucksvolle Froschart verloren ist. Das gleiche gilt für den dort beheimateten Bergbilchbeutler – im Grunde ein Beuteltier-Gegenstück zu unserem Siebenschläfer.
Eine weitere Art, die es nun noch schwerer haben dürfte, ist der Fleckschwanzbeutelmarder. Obwohl er bislang als “gering gefährdet” eingestuft war, haben Feuer große Teile seines angestammten Lebensraumes zerstört.
Artenverlust nach Feuer noch unklar
Wie viele Arten und wie viele Tiere wir wirklich verloren haben oder noch verlieren werden, wissen wir noch gar nicht. Das werden künftige Untersuchungen zu den tatsächlichen Verlusten an Wildtieren, vor allem zu bedrohten Arten in den vom Feuer betroffenen Gebieten, ergeben
Australien brennt: Helft uns, die Koalas zu retten!Feuer in Australien: Soforthilfe benötigt
Aktuell benötigen wir vor allem Soforthilfe in den von Bränden betroffenen Gebieten mit schnellen und wirksamen Maßnahmen. Besonders benötigt wird: Wildtierrettung, Naturschutz und Lebensraumwiederherstellung.
Klimakrise befeuert Artensterben
Insgesamt macht dieser katastrophale Verlust an Artenvielfalt deutlich, dass Klimakrise und Artensterben zusammengedacht werden müssen. Zwar löst die Klimakrise alleine noch keine Buschfeuer aus, aber sie verschlimmert die ohnehin schon dramatischen Auswirkungen. Fest steht: Ohne Artenvielfalt, ohne eine intakte Natur sind ambitionierte Klimaziele nicht zu erreichen. Wenn wir die Erderhitzung nicht begrenzen, werden noch viel mehr Tierarten ihren Lebensraum verlieren. Dann werden wir noch häufiger solche dramatischen Brände sehen.
Am Ende sind unsere Gedanken aber bei den Menschen vor Ort, gerade bei den düsteren Wetterprognosen der nächsten Tage.
In der Geschichte der Evolution gab es schon eine Vielzahl solcher Naturkatastrophen. Aller Dings noch nie ausgelöst durch eine andere Spezies. Es ist der Mensch, welcher den rapiden Klimawandel vorantreibt und es ist der Mensch, der in der Versplichtung steht im einklang mit der Erde zu leben wie es alle anderen tun. Vielen Dank, dass ihr die guten seid, welche den Kampf gegen Feuer,Leid,Elend und Schmerz führt und Gegenwehr leistet.
Alle Klima betreffenden Sünden der Menschen treffen auch uns früher oder später, denn wir sind auch eine Tierart, leider die schlimmste.
Ja, der Mensch ist verantwortlich für viele Naturkatastrophen. Wann wacht der Mensch endlich auf? Mich macht unheimlich wütend, daß Politiker in ihren Neujahrsansprachen erwähnten, daß nun unbedingt etwas gegen den Klimawandel unternommen werden müsse. Knapp vier Stunden später geht die erlaubte Sylvesterknallerei los. Die Reden sind daher für mich unglaubwürdig. Geht es hier mal wieder nicht in erster Linie um die Profitgier, Steuereinnahmen durch Kauf von Böllern, Raketen etc.? Die Affen im Krefelder Zoo waren die Leidtragenden. Die Brände in Australien, die vielfach außer Kontrolle geraten sind, kosten Millionen von Tieren das Leben. In den Berichten zu dieser Katastrophe wird, wenn überhaupt, ganz zum Schluß auf die leidende Tierwelt hingewiesen. In erster Linie wird richtigerweise kommentiert, daß Menschen zu Schaden gekommen sind. Als zweites wird der Verlust von Hab und Gut kommentiert. Vielleicht kommen dann noch mal die Tiere im Bericht vor. Für mich persönlich kämen die Tiere und natürlich auch die Pflanzenwelt an die zweite Stelle des Berichtes. Hab und Gut ist ersetzbar. Ein Menschen- oder ein Tierleben nicht. Danke den vielen Helfern, die versuchen, die Feuer unter Kontrolle zu bringen, und die einzelne Tiere vor dem Flammentod retten.
Ich finde Ihre Aktion einfach genial und bedeutend! Sie ist wichtig in unsere Zeit und bedarf Aktivität.
Ich frage mich, warum die Regierung von Australien nicht Hilfe/Löschflugzeuge aus dem Ausland zur Katastrophenhilfe anfordert. Spielt hier Geld oder Stolz eine Rolle?
Die australische Regierung hat meines Wissen nach den menschengemachten Klimawandel bisher negiert. Realtiv spät hat sie Mittel für Löschflugzeuge genehmigt, wie es scheint .Ich höre nichts in den Medien, das Hilfe von anderen Ländern angeboten/abgelehnt wurden. Es gibt auch keine Petition zu dem Thema. Es brennt ja immer noch und j e t z t müßte man Einfluß nehmen. Lieber WWF, Tiere pflegen ist gut und wichtig und Aufforsten auch,- aber ich würde mir während es brennt Ihre Einflussnahme wünschen, nicht erst nachher!
Meine Gedanken sin ja zum Teil auch bei den Menschen die ihre Häuser veloren haben oder umgekommen sind. Weniger aus Mitleid, viel mehr beschäftigt mich die Frage warum sie nicht früher etwas getan haben und was sie jetzt tun werden.
Es könnte gut sein das ihr eigenes desinteresse diese Menschen in ihre jetzige Lage gebracht hat. Warum haben sie eine Regierung gewählt die den Export von Kohle unterstützt?
Die australiche Kohle geht hauptsächlich nach Indien und China aber das CO² das bei der Verbrennung entsteht verteilt sich auf die ganze Welt, auch nach Australien.
Den meisten Australiern nütz der Kohleexport überhaupt nichts, die Gewinne daraus bleiben bei ein paar sehr wenigen. Die Folgen bekommen aber alle zu spüren.
Jeder konnte das wissen und jeder hätte schon längst etwas tun können.
Kohle ist nicht der ganze Grund für den Klimawandel aber ein Teil davon und alles was wir tun zählt.
Gerade in Australien gibt es mehr als genügend Platz für Solarkollektoren und Sonnenschein gibt es auch genug. Wohl mehr als genug um die Stromversorgung zu garantieren.
Die Sonnenenergie die in Strom umgewandelt wird kann auch nicht mehr das Land erwärmen. Ich könnte mir gut vorstellen das einige Tiere den Schatten unter den Solarkollektoren gern nutzen würden.
Auch ich frage mich, warum die Regierung von Australien nicht Hilfe/Löschflugzeuge aus dem Ausland zur Katastrophenhilfe anfordert.
Was ist der Grund ? Sollen noch weitere unzählige Tiere und Menschen unnötig sterben und Land, Wald, Natur und auch Häuser vernichtet werden??
Die australische Regierung hat meines Wissen nach den menschengemachten Klimawandel bisher negiert. Realtiv spät hat sie Mittel für Löschflugzeuge genehmigt, wie es scheint .Ich höre nichts in den Medien, das Hilfe von anderen Ländern angeboten/abgelehnt wurden. Es gibt auch keine Petition zu dem Thema.
Es brennt nun seit Oktober in Australien und ich denke man müsste j e t z t sofort etwas unternehmen. Lieber WWF, Tiere pflegen ist gut und wichtig und Aufforsten auch,- aber am wichtigsten ist doch, weiten Schaden und Verluste an Tieren zu verhindern. Bitte unternehmen Sie was, das ist untragbar !!
Hallo zusammen,
ich möchte mich mit einer Spende für Australien beteiligen.
Diese aber kennzeichnen .
Was muss ich tun?
Gibt es hierfür einen Zahlschein mit dem Verwendungszweck wie bei anderen Spenden ?
Leider wird in Australien der Grossteil der Presse vom erzkonservativen und rechten Rupert Murdoch kontrolliert, er negiert den Klimawandel vollkommen, die Leute sind nicht informiert und das Land wird von Scott Morrison regiert, welcher jegliche Art von Umweltschutz, der vermeintlich der Wirtschaft schadet, ablehnt.Auch er negiert den Klimawandel durch den Menschen.Wäre ja auch schlecht für den grossen Reibach. Kohle Exporte nach Indien und China sind das grosse Geschäft, der Gewinn bleibt bei wenigen hängen. Für die riesigen Containerschiffe wird sogar das Great Barrier Reef ausgebaggert und massiv zerstört. Dazu massenhaft Holzeinschlag, ebenfalls für den Export nach China. Die meisten Menschen dort leben, als hätten wir einen Planeten B. Ich habe es selbst vor Ort erlebt. Es ist üblich, beim gang in den Supermarkt den Motor auf dem Parkplatz laufen zu lassen, damit die Klimaanlage weiter läuft. Pervers. Nachhaltigkeit, Energie sparen? Nicht in Australien! Da muss durch grosse Kampagnen und massive Aufklärung und Bildung was passieren- sonst ändert sich da nie was. Eine Unheilige Allianz von Wirtschaft, Gier, und Politikversagen.…und das da jetzt noch Siemens mitmischt, ist ein echter Skandal!Geld regiert leider die Welt. Und der Mensch lernt nicht dazu.….
Wie geschieht die Wiederaufforstung?
Klar ist, dass Koalas Eukalyptusbäume benötigen (manche sind sogar auf eine einzelne Art spezialisiert). Klar ist aber ebenfalls, dass Eukalyptus extrem feuergefährlich ist. Die Bäume explodieren in den Brandgebieten regelrecht aufgrund ihres Gehalts an etherischen Ölen. Was also tun?
Meiner Ansicht nach sollten ausreichend breite Brandschneisen mit anderen Baumarten gepflanzt werden, falls es zur Wiederaufforstung mit Eukalyptus kommt!