Sind sie da? – Als Natur­schutz-Trai­nee auf den Spu­ren der Biber


Ein Biber beim Transport eines Astes © Sven Guttmann
Ein Biber an der Elbe beim Transport eines Astes © Sven Guttmann / WWF

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Wer­det Natur­schutz­pro­fi“, kün­dig­ten der WWF Deutsch­land und die Alli­anz Umwelt­stif­tung in einer Stel­len­aus­schrei­bung für eine neue Aus­bil­dung im Natur­schutz an. Ein ein­jäh­ri­ges Pro­gramm soll Trai­nees deutsch­land­weit an Manage­ment­auf­ga­ben in Natur- und Umwelt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen her­an­füh­ren. Im Okto­ber 2017 sind wir gestar­tet. Wir, das sind Ari­te, Anne, Flo­ri­an, Nata­lie und Nina – ver­teilt auf fünf Ein­satz­stel­len von Rügen bis Weilheim.

Damit Ihr über die Höhen und Tie­fen unse­rer Erfah­run­gen auf dem Lau­fen­den bleibt, mel­den wir uns jeden Monat bei Euch und berich­ten von unse­ren Pro­jek­ten. Wir hof­fen, Euch mit unse­rer Begeis­te­rung anste­cken zu können!

Wenn ich bei mei­ner Arbeit als Natur­schutz-Trai­nee im WWF Pro­jekt­bü­ro Mitt­le­re Elbe in den Auen unter­wegs bin, hal­te ich immer Aus­schau: Sind sie da, die Biber?

Mei­ne Begeis­te­rung für die­se Tie­re stammt wohl daher, dass die zweit­größ­ten Nage­tie­re der Erde genau­so ger­ne schwim­men und tau­chen wie ich. Ins­be­son­de­re fas­zi­niert mich aber, dass sie aktiv die Land­schaft gestal­ten: Sie bau­en sich eige­ne „Häu­ser“, schaf­fen es gan­ze Bäu­me zu fäl­len und pas­sen die Land­schaft ihren Bedürf­nis­sen an, indem sie Bäche stau­en. Aus Sicht einer Natur­schüt­ze­rin sind Biber eine Erfolgs­ge­schich­te. Obwohl sie fast aus­ge­stor­ben waren. Jetzt sind die Tie­re dank ihres star­ken Schut­zes wie­der weit verbreitet.

Doch wie erken­ne ich, wenn ich drau­ßen bin, ob in der Gegend Biber leben? Gar nicht so schwer, denn Biber hin­ter­las­sen zahl­rei­che Spu­ren, die ihre Anwe­sen­heit verraten:

Biber­bau

Ein schein­bar zufäl­li­ger Hau­fen aus Ästen am Bach- oder See­ufer? Das könn­te das „Haus“ eines Bibers, der Biber­bau, sein. Den Ein­gang kann man nicht so ein­fach ent­de­cken, denn der ist immer unter Was­ser und damit gut getarnt. Hier ver­brin­gen die Tie­re gro­ße Tei­le des Win­ters und die jun­gen Biber fin­den Schutz vor Fein­den in den ers­ten ein bis zwei Mona­ten ihres Lebens.

Ein Biberbau mit abgenagten Ästen und Biberrutschen an der Mittleren Elbe © Anne Lewerentz /WWF
Ein Biber­bau mit abge­nag­ten Ästen und Biber­rut­schen an der Mitt­le­ren Elbe © Anne Lewerentz

Biber­damm

Ein Biber­damm ist kaum zu über­se­hen: Er ist ein rich­ti­ges Bau­werk im Bach oder Fluss und kann über meh­re­re Biber-Gene­ra­tio­nen hin­weg gepflegt wer­den. Biber regu­lie­ren damit den Was­ser­stand an “ihrem” Gewäs­ser, damit der Ein­gang zur Biber­burg immer unter Was­ser liegt. Biber­damm wie auch Biber­burg bestehen aus Ästen und wer­den mit Stei­nen, Schlamm und Schilf regel­recht abgedichtet.

Abge­nag­te Äste

Äste und dün­ne Stäm­me an denen die Rin­de fein säu­ber­lich abge­nagt wur­de: Hier hat wohl ein Biber gespeist. Der Vege­ta­ri­er wird auch als „pflanz­li­cher Alles­fres­ser“ bezeich­net. Neben Rin­de ver­zehrt er auch gan­ze Zwei­ge, aber noch viel lie­ber Blät­ter, Kräu­ter, Sträu­cher, Was­ser­pflan­zen, Grä­ser, Schilf… Nur das Holz lässt er übrig, weil es für ihn kei­ne Nähr­stof­fe enthält.

Gefäll­te Bäume

Kaum zu über­se­hen sind ange­nag­te, ein biss­chen wie Sand­uh­ren aus­se­hen­de, oder schon kom­plett gefäll­te Bäu­me. Die Nager fäl­len Bäu­me, um bes­ser an die Äste und Blät­ter her­an­zu­kom­men. Des­we­gen bear­bei­ten sie ins­be­son­de­re ab dem spä­tem Herbst die Bäu­me, wenn ihr sons­ti­ges Nah­rungs­an­ge­bot knapp wird. Außer­dem brau­chen Biber natür­lich auch immer Äste, um die Biber­burg instand zu halten.

Ein von Bibern gefällter Baum mit deutlichen Fraßspuren © Anne Lewerentz / WWF
Ein von Bibern gefäll­ter Baum mit deut­li­chen Fraß­spu­ren © Anne Lewerentz

Biber­rut­sche

Eine stei­le, offe­ne Röh­re am Gewäs­se­ru­fer oft mit schlam­mi­gen Rutsch-Spu­ren nut­zen die Nager, um Bau­ma­te­ri­al und Nah­rungs­vor­rat ins Was­ser zu zie­hen. Biber legen ein soge­nann­tes „Nah­rungs­floß“ an. Das sind unter Was­ser ver­stau­te Äste und Zwei­ge, die der Biber depo­niert, damit er auch bei zuge­fro­re­nem Gewäs­ser einen erreich­ba­ren Essens­vor­rat im Win­ter hat.

Der Beweis: Die Wildtierkamera

Biber-Begeg­nun­gen in der Natur sind mög­lich, aber eher sel­ten, weil die Tie­re vor allem nachts und in der Däm­me­rung unter­wegs sind. Wäh­rend mei­nes Trai­nee-Jahrs an der Elbe konn­te ich ein­mal in der Abend­däm­me­rung einen Biber beob­ach­ten, wie er sich am gegen­über­lie­gen­den Ufer putz­te und nach einer Wei­le ent­spannt davonschwamm.

Außer­dem konn­ten wir einen Biber mit einer Wild­tier­ka­me­ra ablich­ten. Ich war fas­zi­niert zu sehen, wie flei­ßig das Tier an sei­ner Behau­sung baut. Er wird sei­nem Image als flei­ßi­ger Bau­meis­ter mehr als gerecht. Doch seht selbst:

 

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