Knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl wollten wir es von der SPD genauer wissen. Inwiefern finden sich Aussagen zu Natur- und Umweltschutz bei den Sozialdemokraten wieder? In der dritten Folge unserer Live-Interview-Reihe fragen wir bei der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks genauer nach.
Sie kommt pünktlich und entspannt. Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks stellte sich den Fragen des WWF und seiner Communities auf Facebook, Twitter und Youtube. Der WWF will die Fragen stellen, die es beim #tvduell zwischen Merkel und Schulz nicht gegeben hat (#fragendiefehlen).
Die deutschen Klimaziele in Gefahr?
Im Gespräch wirkte Barbara Hendricks offen und sagte, dass sie und ihr Ministerium in den vergangenen vier Jahren durchaus viel angeschoben und erreicht hätten. Absolutes Highlight sei der Abschluss des Pariser Klimaschutzabkommens gewesen.
Grund genug für uns und die User, sofort nachzuhaken. Denn: Eine am Tag des Livestreams veröffentlichte Studie der Denkfabrik „Agora Energiewende“ stellt fest, dass Deutschland seine Klimaziele drastischer verfehlen wird als bislang angenommen. Statt der zugesagten Treibhausgasminderung von 40 Prozent gegenüber 1990 werde mit den bisher beschlossenen Maßnahmen nur 30 bis 31 Prozent erreicht. Das kommentierte die Ministerin wie folgt:
Ihr habt das #PandaLive Interview mit Barbara Hendricks @bmub verpasst? Hier könnt ihr es euch anschauen: https://t.co/8W2XeANMQA #BTW17 pic.twitter.com/3xD3ziBMtC
— WWF Deutschland (@WWF_Deutschland) September 7, 2017
Nachholbedarf im Verkehrssektor
„Wir müssen auf jeden Fall noch nachlegen und das wird die neue Bundesregierung 2018 auch tun müssen. Trotzdem, immer ausschließlich die Kohlekraftwerke zu betrachten, ist auch nicht ok. Da können sich andere hinter verstecken und z.B. im Verkehr nichts machen. Da haben wir noch den größten Nachholbedarf.“
Barbara Hendricks sprach sich darüber hinaus für ein Verbot des Unkrautvernichtungsmittels und Artenkillers Glyphosat aus. Auf die Nachfrage, warum dies bislang noch nicht geschehen sei, immerhin sei sie ja seit vier Jahren in Regierungsverantwortung, verwies sie auf ihren Kollegen im Landwirtschaftsministerium. Beim Thema Artenschutz und biologische Vielfalt setzt sie auf Kontinuität und sieht hier nur langfristig eine Chance.
Bundestagswahl: Die WWF Community fragt nach
Die WWF-Community beteiligte sich erneut aktiv mit Fragen und Kommentaren. Auf die Frage, was sie am Zustand der Erde am meisten erschrecke, sagte sie, dass sie die Unwetter-Katastrophen in den USA aber vor allem auch in Asien erschüttert hätten. Außerdem deutete sie an, dass sie gerne noch weitere vier Jahre als Umweltministerin arbeiten wolle.
Die Versprechen der SPD-Politikerin
Zum Schluss gab Barbara Hendricks dem WWF und seiner Community noch ein Versprechen:
Im Unterschied zum #TVDuell macht bei #Pandalive der WWF die Vorgaben, daher gab uns die Ministerin am Ende des Gesprächs auch ein Versprechen:
1. Klimaschutzabkommen ambitioniert in Deutschland umsetzen.
2. Artenvielfalt zurückgewinnen.
3. Meere weltweit schützen (Hohe See)
Wir werden sie in den kommenden Jahren daran erinnern 😉
Bundestagswahl 2017:
Welche Parteien setzen auf Umweltschutz?
Eine Übersicht des WWF, inwieweit die Parteien und welche Schwerpunkte sie im Natur- und Umweltschutz gesetzt haben, findet ihr hier.
Barbara Hendricks war unser vierter Gast in der Interview-Reihe #PandaLive.
Der Spitzenkandidat der Linken, Dietmar Bartsch, der Grünen-Politiker Cem Özdemir und der Kanzleramtsminister der CDU, Peter Altmaier waren bereits zu Gast bei #PandaLive.
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