Mit Andre­as Hop­pe durch das Natur­schutz-Re­­fu­­gi­um Schaalsee


Andreas Hoppe hält einen Seeadler auf dem Arm © Robert Günther / WWF Deutschland
Seeadler sind seine absoluten Lieblingstiere © Robert Günther / WWF Deutschland

Gemein­sam mit Tat­ort-Kom­mis­sar Andre­as Hop­pe habe ich unser WWF-Pro­jekt­ge­biet am Schaal­see besucht. Hier schüt­zen wir seit vie­len Jah­ren See­ad­ler, Fisch­ot­ter und unbe­rühr­te Natur. Aber wird das so bleiben?

Neu­lich war ich mit dem Schau­spie­ler Andre­as Hop­pe, ali­as Kom­mis­sar Mario Kop­per im Lud­wigs­ha­fe­ner Tat­ort, in der Schaal­see-Regi­on unter­wegs. Gemein­sam woll­ten wir uns ein Bild über unse­re WWF-Pro­jekt­ar­beit vor Ort machen und mehr über die dort behei­ma­te­te Flo­ra und Fau­na erfah­ren. Der Tag wird mir noch lan­ge in Erin­ne­rung blei­ben. Das Mosa­ik aus unbe­rühr­ter Natur — Seen, Inseln, Moo­ren und Buchen­wäl­dern — hat mich zutiefst fasziniert.

Auf den Spu­ren von See­ad­ler, Fisch­ot­ter und Kranich

Ein stolzes Tier: Seeadler am Schaalsee © Robert Günther / WWF Deutschland
Ein stol­zes Tier: See­ad­ler am Schaal­see © Robert Gün­ther / WWF Deutschland

Die Schaal­see-Land­schaft – benannt nach dem größ­ten See vor Ort: dem Schaal­see, der mit 71,5 m der tiefs­te See der gan­zen nord­deut­schen Ebe­ne ist — ist u.a. bekannt für ihre ras­ten­den Was­ser­vö­gel, Fisch­ot­ter, Kra­ni­che sowie für die See­ad­ler, dem Tier, für das Andre­as Hop­pe eine beson­de­re Fas­zi­na­ti­on hegt. Und tat­säch­lich hat­ten wir das unfass­ba­re Glück, von wei­tem einen Horst mit einem brü­ten­den See­ad­ler zu sehen. Es war schon beein­dru­ckend zu sehen – wenn auch durch ein star­kes Fern­glas getrübt‑, wie die­ser majes­tä­ti­sche Greif­vo­gel über den Baum­wip­feln thron­te. Ich muss geste­hen, es hat etwas gedau­ert, bis ich den Horst durch die dicken Fern­glä­ser gese­hen habe. Kein Wun­der, schließ­lich geht es ja auch um die per­fek­te Tar­nung. Und am Ende stellt sich die Fra­ge: Wer beob­ach­tet hier eigent­lich wen?

Mechower See: Fern­ab der Großstadt-Hektik

Mechower See © Robert Günther / WWF Deutschland
Was für ein Aus­blick. Die Aus­sicht über den Mechower See ist beein­dru­ckend © Robert Gün­ther / WWF Deutschland

Wei­ter ging es zum Mechower See und ins Sale­mer Moor. Fern­ab von jeder Groß­stadt-Hek­tik taucht man hier in die wun­der­ba­re Natur ein, genießt die Ruhe und wird immer wie­der Zeu­ge von wun­der­ba­ren Natur­schau­spie­len. Die Schaal­see-Regi­on ist ein Hot­spot der bio­lo­gi­schen Viel­falt, ein Gebiet von unschätz­ba­rem Wert sowohl für die Natur als auch für den Men­schen. See­ot­ter, Kra­ni­che, Eulen — sie alle haben dort vor lan­ger Zeit ihre Hei­mat gefun­den. Eine wun­der­ba­re Hei­mat, wie ich fin­de. Vor allem die Geräusch­ku­lis­se hat mich als Stadt­kind fas­zi­niert: Es ist still. Der Wind weht durch den Wald und bringt die Blät­ter zum Tan­zen. Ab und zu ver­nimmt man aus der Fer­ne den Ruf einer Rohr­dom­mel oder einer Unke, wäh­rend über uns ein Bus­sard sei­ne Krei­se zieht. Natur pur. Hier wür­de ich ger­ne län­ger bleiben…

Seit 44 Jah­ren schüt­zen wir den Schaalsee

Seeotter am Schaalsee © Robert Günther / WWF
Fisch­ot­ter am Schaal­see © Robert Gün­ther / WWF

Bereits 1972 rie­fen wir vom WWF, als eines unse­rer ers­ten Pro­jek­te über­haupt, das Pro­jekt zur „Ret­tung der See­ad­ler und Kra­ni­che“ in der Schaal­see-Regi­on ins Leben. Unmit­tel­bar nach der deut­schen Wie­der­ver­ei­ni­gung 1991 wur­de dann der Zweck­ver­band “Schaal­see-Land­schaft” gegrün­det, bei dem auch wir Trä­ger sind. Seit über 25 Jah­ren arbei­ten wir gemein­sam mit unse­ren Part­nern dar­an, die Schaal­see-Land­schaft in ihrer groß­räu­mi­gen Kom­ple­xi­tät und ihrem natur­na­hen Zustand zu erhal­ten, zu opti­mie­ren und lang­fris­tig zu sichern.

Doch nun plant die EU-Kom­mis­si­on, die Natur­schutz­ge­set­ze für die Indus­trie auf­zu­wei­chen. Das hie­ße zum Bei­spiel, dass Natur­schutz­ge­bie­te wie der Schaal­see für wirt­schaft­li­che Inter­es­sen geöff­net wer­den könn­ten. Die Schaal­see-Regi­on wäre nur eine der über 27.000 Schutz­ge­bie­te, die durch eine sol­che Revi­si­on gefähr­det wären. Jahr­zehn­te­lan­ge Arbei­ten und natur­schutz­po­li­ti­sche Erfol­ge dro­hen ein­fach zunich­te gemacht zu werden.

Mit Moos überwachsener Baumstamm © Robert Günther / WWF
Rich­tig ver­wun­schen wirkt die Land­schaft am Schaal­see © Robert Gün­ther / WWF

Wir müs­sen uns weh­ren und die Natur verteidigen!

Andre­as Hop­pe war ent­setzt, als er erfah­ren hat, dass die EU-Kom­mis­si­on über­legt, die Natur­schutz­ge­set­ze zu “moder­ni­sie­ren”. Eben die Geset­ze, die Gegen­den wie den Schaal­see schüt­zen. Wir kön­nen das nicht ein­fach hin­neh­men. Wir müs­sen uns gegen die kru­den „Natur­schutz-Plä­ne“ der EU-Kom­mis­si­on wehren.

Kei­ner hat an den Natu­ra-2000-Gebie­ten her­um­zu­fum­meln. Auch ein Herr Jun­cker nicht!“

Mit die­sen Wor­ten von Andre­as Hop­pe dan­ke ich allen, die uns dabei unter­stüt­zen, ein Zei­chen gegen Jean-Clau­de Jun­ckers Agen­da zu setzen.

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