Gemeinsam mit Tatort-Kommissar Andreas Hoppe habe ich unser WWF-Projektgebiet am Schaalsee besucht. Hier schützen wir seit vielen Jahren Seeadler, Fischotter und unberührte Natur. Aber wird das so bleiben?
Neulich war ich mit dem Schauspieler Andreas Hoppe, alias Kommissar Mario Kopper im Ludwigshafener Tatort, in der Schaalsee-Region unterwegs. Gemeinsam wollten wir uns ein Bild über unsere WWF-Projektarbeit vor Ort machen und mehr über die dort beheimatete Flora und Fauna erfahren. Der Tag wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Das Mosaik aus unberührter Natur — Seen, Inseln, Mooren und Buchenwäldern — hat mich zutiefst fasziniert.
Auf den Spuren von Seeadler, Fischotter und Kranich
Die Schaalsee-Landschaft – benannt nach dem größten See vor Ort: dem Schaalsee, der mit 71,5 m der tiefste See der ganzen norddeutschen Ebene ist — ist u.a. bekannt für ihre rastenden Wasservögel, Fischotter, Kraniche sowie für die Seeadler, dem Tier, für das Andreas Hoppe eine besondere Faszination hegt. Und tatsächlich hatten wir das unfassbare Glück, von weitem einen Horst mit einem brütenden Seeadler zu sehen. Es war schon beeindruckend zu sehen – wenn auch durch ein starkes Fernglas getrübt‑, wie dieser majestätische Greifvogel über den Baumwipfeln thronte. Ich muss gestehen, es hat etwas gedauert, bis ich den Horst durch die dicken Ferngläser gesehen habe. Kein Wunder, schließlich geht es ja auch um die perfekte Tarnung. Und am Ende stellt sich die Frage: Wer beobachtet hier eigentlich wen?
Mechower See: Fernab der Großstadt-Hektik
Weiter ging es zum Mechower See und ins Salemer Moor. Fernab von jeder Großstadt-Hektik taucht man hier in die wunderbare Natur ein, genießt die Ruhe und wird immer wieder Zeuge von wunderbaren Naturschauspielen. Die Schaalsee-Region ist ein Hotspot der biologischen Vielfalt, ein Gebiet von unschätzbarem Wert sowohl für die Natur als auch für den Menschen. Seeotter, Kraniche, Eulen — sie alle haben dort vor langer Zeit ihre Heimat gefunden. Eine wunderbare Heimat, wie ich finde. Vor allem die Geräuschkulisse hat mich als Stadtkind fasziniert: Es ist still. Der Wind weht durch den Wald und bringt die Blätter zum Tanzen. Ab und zu vernimmt man aus der Ferne den Ruf einer Rohrdommel oder einer Unke, während über uns ein Bussard seine Kreise zieht. Natur pur. Hier würde ich gerne länger bleiben…
Seit 44 Jahren schützen wir den Schaalsee
Bereits 1972 riefen wir vom WWF, als eines unserer ersten Projekte überhaupt, das Projekt zur „Rettung der Seeadler und Kraniche“ in der Schaalsee-Region ins Leben. Unmittelbar nach der deutschen Wiedervereinigung 1991 wurde dann der Zweckverband “Schaalsee-Landschaft” gegründet, bei dem auch wir Träger sind. Seit über 25 Jahren arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern daran, die Schaalsee-Landschaft in ihrer großräumigen Komplexität und ihrem naturnahen Zustand zu erhalten, zu optimieren und langfristig zu sichern.
Doch nun plant die EU-Kommission, die Naturschutzgesetze für die Industrie aufzuweichen. Das hieße zum Beispiel, dass Naturschutzgebiete wie der Schaalsee für wirtschaftliche Interessen geöffnet werden könnten. Die Schaalsee-Region wäre nur eine der über 27.000 Schutzgebiete, die durch eine solche Revision gefährdet wären. Jahrzehntelange Arbeiten und naturschutzpolitische Erfolge drohen einfach zunichte gemacht zu werden.
Wir müssen uns wehren und die Natur verteidigen!
Andreas Hoppe war entsetzt, als er erfahren hat, dass die EU-Kommission überlegt, die Naturschutzgesetze zu “modernisieren”. Eben die Gesetze, die Gegenden wie den Schaalsee schützen. Wir können das nicht einfach hinnehmen. Wir müssen uns gegen die kruden „Naturschutz-Pläne“ der EU-Kommission wehren.
„Keiner hat an den Natura-2000-Gebieten herumzufummeln. Auch ein Herr Juncker nicht!“
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