Wir sind in Manaus angekommen. Es ist heiß (37 Grad), stickig und feucht. Trotzdem scheint die Stadt den Dschungel, der sie umgibt, nicht richtig wahrzunehmen. Zwei Millionen Menschen leben hier im dichten Verkehr – mitten im Amazonasregenwald.
Am Dienstag machen wir uns auf den Weg raus aus der Stadt — zu den rosa Flussdelfinen. Wir, damit meine ich unsere kleine Reisecrew: die beiden YouTuber Simon Unge und DeChangeman, unser Amazonasexperte Dirk Embert und ich, fieberhaft bemüht, den größtmöglichen Reisespaß zu organisieren — und nebenher die Reise in diesem Internet zu begleiten. Denn schließlich geht es hier um eine wichtige Sache.
Der erste Gedanke des Tages: „Delfine? Wow! Und dann auch noch rosa! Toller geht’s eigentlich gar nicht.“ Leider sind diese süßen Gefährten von der IUCN als „gefährdet“ eingestuft. Denn ihr Lebensraum schrumpft rapide.
Mit Delfinen schwimmen
Wir fahren mit dem Boot zum Rio Negro, einem Nebenfluss des Amazonas, um die rosa Flussdelfine zu sehen. Ein wenig unsicher sind wir schon, als wir erfahren, was es hier für skurrile Kreaturen gibt: zum Beispiel Piranhas, Kaimane und Penisfische. Vor allem Letztere sorgen für entsetze Gesichter. Ins Wasser pinkelt also schonmal keiner.
An unserer Station angekommen, lassen die ersten Delfine nicht lange auf sich warten. Nach einer kleinen Instruktion von unserem Guide trauen wir uns langsam ins trübe Wasser des Schwarzwasserflusses und schwimmen noch etwas zögerlich mit den neugierigen und verspielten Delfinen. Einfach unglaublich, so etwas einmal erlebt zu haben!
Extremwetter
Auf dem Rückweg erfahren wir von unserem brasilianischen Kollegen Jorge, dass die Urwaldmetropole Manaus seit 2009 von vier Jahrhunderthochwassern bedroht wurde. Die Amazonasregion leidet in den letzten Jahren immer wieder unter extremen Wettersituationen, die vor allem vom Klimawandel und der fortschreitenden Abholzung verursacht werden. Der Schutz des Amazonasregenwaldes sollte also eigentlich im ureigenen Interesse des Landes sein.
Morgen werden wir noch ein wenig tiefer in den Dschungel vordringen, um zu verstehen, was für ein artenreiches Ökosystem hier auf dem Spiel steht. Mangels Internet wird es dann ein paar Tage dauern, bis unser nächstes Update veröffentlicht wird.
Hat diese lustige “Expedition” eigentlich der WWF bezahlt ?
Hallo Alfred,
ja, die Reise wurde von uns bezahlt — die beiden YouTuber haben allerdings kein Honorar für ihre Berichterstattung bekommen.
Viele Grüße, Melanie