Der Kampf um die letz­ten Vaquitas


Am "Vaquita Day" wurden über 220.000 Unterschriften an den mexikanischen Präsidenten überreicht. © WWF Mexico
Am "Vaquita Day" wurden über 220.000 Unterschriften an den mexikanischen Präsidenten überreicht. © WWF Mexico

Vaqui­tas sind sehr bedroht – es gibt jedoch auch gute Nach­rich­ten: In den letz­ten zwei Mona­ten genos­sen sie sehr viel inter­na­tio­na­le Auf­merk­sam­keit, sodass inzwi­schen wie­der Hoff­nung besteht. Die Mexi­ka­ni­sche Regie­rung steht nun unter hohem Druck, die kleins­te Wal­art der Welt zu ret­ten. Dafür haben der WWF und vie­le wei­te­re, mäch­ti­ge Akteu­re gesorgt: Der Mul­ti­mil­li­ar­där Car­los Slim, der Oscar-prä­mier­te Schau­spie­ler Leo­nar­do DiCa­prio und sogar die UNESCO haben sich genau wie wir dem Kampf ums Über­le­ben der Vaqui­tas verpflichtet.

Vaqui­ta-Schutz: Was ist passiert?

Es ist wie ein Wett­lauf gegen die Zeit. Es gibt wohl nur noch 25 Indi­vi­du­en der Vaqui­ta mari­na, dem kali­for­ni­schen Schweins­wal. Die­se leben im nörd­li­chen Golf von Kali­for­ni­en und sind so stark bedroht, dass jeder ein­zel­ne Ver­lust eine Tra­gö­die bedeu­tet. Der Ereig­nis­se der letz­ten zwei Mona­te könn­ten dafür sor­gen, dass es end­lich im drän­gen­den Vaqui­ta-Schutz vor­an­geht, nach­dem viel zu lan­ge viel zu wenig unter­nom­men wurde.

Leo DiCa­prio, Mil­li­ar­där Car­los Slim und Prä­si­dent Nieto

Am 7. Juni han­del­ten die DiCa­prio Foun­da­ti­on und die Car­los Slim Foun­da­ti­on eine Absichts­er­klä­rung mit der mexi­ka­ni­schen Regie­rung aus. Dar­in ver­pflich­ten sich zahl­rei­che Ver­bän­de und Gemein­den, die Regie­rung und die Stif­tun­gen, den Schutz der Vaqui­tas und deren Lebens­raum vor­an­zu­trei­ben – unter­zeich­net vom mexi­ka­ni­schen Prä­si­dent Enri­que Peňa Nieto. Das sind star­ke Wor­te, aber eben nur Worte.

Viel wich­ti­ger ist neben den ehren­vol­len Absichts­er­klä­run­gen das, was in die Pra­xis umge­setzt wird. Über 220.000 Men­schen hat­ten auf Initia­ti­ve des WWF E‑Mails ver­schickt und Mexi­ko auf­ge­for­dert end­lich aktiv zu wer­den, bevor es zu spät ist. Aus unse­rer Sicht führt kein Weg dran vor­bei, die Stell­net­ze im gesam­ten Golf von Kali­for­ni­en für immer zu verbannen. 

Zunächst sah es so aus, als wür­de Mexi­ko zunächst ein befris­te­tes Ver­bot für nur vier Wochen aus­ru­fen – ein Gesetz, das nie­mand ernst nimmt. Am 30. Juni folg­te der Pau­ken­schlag: Mexi­ko ver­bie­tet die Stell­netz­fi­sche­rei kom­plett. Damit ist der Ein­satz der Todes­fal­le Num­mer Eins der Vaqui­tas ille­gal – und eine unse­rer Haupt­for­de­rung erfüllt, wenn das Ver­bot nun kon­se­quent durch­ge­setzt wird.

Vaqui­tas auf der UNESCO-Agenda

Doch damit nicht genug: Der­zeit (2. – 12. Juli) trifft sich in Kra­kau das Kom­mi­tee der UNESCO. Am 4. Juli stan­den dabei auch die letz­ten Vaqui­tas und ihr schwin­den­der Lebens­raum auf der Agen­da. Zahl­rei­che Küs­ten­ab­schnit­te und Inseln des Gol­fes von Kali­for­ni­en sind seit dem Jahr 2005 als Unesco-Welt­na­tur­er­be gelis­tet. Mexi­ko muss nun inner­halb von sechs Mona­ten einen Ret­tungs­plan für die Vaqui­tas vor­le­gen, ansons­ten droht es, den Welt­erbe­sta­tus im nächs­ten Jahr zu ver­lie­ren.

Am 8. Juli, dem inter­na­tio­na­len „Vaqui­ta Day“ über­reich­ten unse­re Kol­le­gen vom WWF Mexi­ko dann die mehr als 220.000 Brie­fe an die mexi­ka­ni­sche Regie­rung. Auch aus Deutsch­land hat­ten vie­le von euch unse­re For­de­run­gen  an den Prä­si­dent Nieto unter­zeich­net. Zudem habt ihr Ende letz­ten Jah­res viel Geld in Deutsch­land für die Vaqui­tas gespen­det, wodurch die jet­zi­gen Aktio­nen mög­lich wur­den.  Vie­len Dank noch ein­mal für die Unterstützung. 

https://www.facebook.com/WWFUnitedKingdom/videos/10155460636513674/

Hoff­nung für die Vaqui­tas — Schutz in Gefangenschaft

Die Vaqui­tas haben viel­leicht noch eine Chan­ce, zu über­le­ben. Doch schon im Sep­tem­ber wird es wie­der gefähr­lich. Dann fängt erneut die Fische­rei-Sai­son an und wir kön­nen davon aus­ge­hen, dass Wil­de­rer ver­su­chen wer­den, das Stell­netz­ver­bot zu umge­hen. Zeit­gleich star­tet des­we­gen das größ­te wis­sen­schaft­li­che Ret­tungs­pro­gramm für Vaqui­ta: die ver­blie­be­nen Kali­for­ni­schen Schweins­wa­le wer­den gesucht und sol­len in einen 100 Pro­zent geschütz­ten Bereich in Gefan­gen­schaft gebracht wer­den, der zur­zeit ein­ge­rich­tet wird. Erst wenn  der Lebens­raum der klei­nen Wale sicher und Stell­netz­frei ist, sol­len die Tie­re zurück in die Wild­nis ent­las­sen wer­den. Eine nicht risi­ko­freie Akti­on, aber auf­grund der ver­zwei­fel­ten Lage wohl unum­gäng­lich. Gut, dass sie von den glo­bal füh­ren­den wis­sen­schaft­li­chen Exper­ten durch­ge­führt wer­den wird.

Wir drü­cken alle Dau­men, dass die Akti­on erfolg­reich ist – und der Vaqui­ta eines Tages in sei­nen siche­ren und gesun­den Lebens­raum zurück­keh­ren kann.

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17 Kommentare

  1. Thomas Dressel
    15. Juli 2017
    Antworten

    Ich fin­de es all­ge­mein gut, bedroh­te Tie­re zu schützen!

    Mit freund­li­chen Grüßen

    Tho­mas Dressel

  2. Christoph Looß
    15. Juli 2017
    Antworten

    Um die Flo­ra und Fau­na im Meer nach­hal­tig erhal­ten zu kön­nen, muss vor allem der Müll aus den Mee­ren geholt werden!

  3. Thomas Eickstädt
    15. Juli 2017
    Antworten

    Hal­lo lie­be Antje,
    sag ein­fach du arbei­test für den Erhalt und die Ret­tung bedroh­ter Tiere.

  4. Conny
    15. Juli 2017
    Antworten

    Wo kann man denn (ein­ma­lig) noch­mals für die Vaqui­las spenden?
    Lei­der habe ich nichts gefun­den außer einer Paten­schaft für Wale. Danke!

    • Avatar-Foto
      17. Juli 2017
      Antworten

      Hal­lo Conny,
      wie schön, dass du uns dabei hel­fen möch­test, die letz­ten Vaqui­tas zu ret­ten. Wir vom WWF hat­ten Ende 2016/Anfang 2017 eine Not­fall­spen­de ein­ge­rich­tet. Im Moment gibt es lei­der kei­ne Mög­lich­keit dazu. Aber soll­test du unse­re Arbeit mit einer so genann­ten Pro­jekt-Spen­de für die Wale unter­stüt­zen, wäre das auch eine gro­ße Hil­fe für die Vaqui­tas. Von die­ser Pro­jekt-Spen­de pro­fi­tie­ren neben dem Schweins- auch Nar‑, Grau- und Blau­wa­le. Ansons­ten kannst du uns natür­lich sehr hel­fen, wenn du wei­ter­hin unse­ren Auf­ru­fen folgst und inner­halb dei­nes Freun­des­kreis dafür wirbst, wie wich­tig es ist, sich für die kleins­te Wal­art einzusetzen.
      Lie­be Grü­ße, Antje
      Hier geht es zur Pro­jekt­s­pen­de: https://www.wwf.de/spenden-helfen/fuer-ein-projekt-spenden/wale/ 🙂

  5. König-Linker
    15. Juli 2017
    Antworten

    Hallo…Der WWF ist eine der aller­bes­ten Orga­ni­sa­tio­nen auf die­sem Glo­bus der sich aus Lie­be zur Natur und der Viel­falt der Tier­ar­ten mit gro­ßem Enga­ge­ment für die groß­ar­ti­ge Schöp­fung ein­setzt und hof­fent­lich noch vie­le Men­schen anspricht und wach­rüt­telt. .Ich wün­sche vie­leEr­fol­ge beim Schutz unse­rer Mit­ge­schöp­fe …daß auch unse­re Kin­der und Kin­des­kin­der noch vie­le schö­ne Augen­bli­cke und Erleb­nis­se mit die­ser unbe­schreib­li­chen Arten­viel­falt haben können…
    Eve­lyn König-Linker

    • Avatar-Foto
      17. Juli 2017
      Antworten

      Vie­len Dank für die net­ten Wor­te. Es ist sehr schön zu hören, wie sehr du unse­re Arbeit schätzt.
      Wir ver­spre­chen, dass wir an die­sem The­ma dran blei­ben. Lie­be Grü­ße Antje

  6. Edward Hill
    15. Juli 2017
    Antworten

    Hel­lo,

    es ist sehr schlimm gewor­den das man nun Ani­mals in Zoos nur noch bewun­dern kann.
    Wo ist die mensch­li­che Psy­che geblie­ben. Es dreht all­se nur noch Raubbau.Kleine grü­ne Inseln gehen dar­in verloren.
    Leider!!

    Edward

  7. Leila Andersen
    15. Juli 2017
    Antworten

    Thank God for what you are doing for ani­mals. May God con­ti­nue to give you the strenght and the cou­ra­ge to con­ti­nue to save what God has created.

    God bless you

    Dios de Bendiga

  8. 15. Juli 2017
    Antworten

    Lei­der ist das Inter­net auch mit viel unsin­ni­gen Müll voll­ge­stopft, so dass wich­ti­ge und lebens­not­wen­di­ge Infos über die Bedro­hung der Umwelt und wie hier zur Ret­tung der wirk­lich nur noch weni­gen Kali­for­ni­schen Schweins­wa­le ein­fach unter­ge­hen! Als ehe­ma­li­ger Hoch­see­fi­scher ken­ne ich die Schweins­wa­le aus Ost-und Nord­see! Sie waren oft unse­re Beglei­ter und manch­mal hat­ten sie auch Pech und gerie­ten in unser Netz und frü­her bei den Treib­netz­fi­schern gin­gen sie manch­mal auch durch die Net­ze mit Hering! Aber wir lieb­ten sie auch und wenn ich dar­an den­ke dass es nur noch ein paar Exem­pla­re vor Kar­li­for­ni­en gibt , dann wer­de ich ver­dammt trau­rig wo es sie zu Tau­sen­den gab! Wäh­rend wir uns mit Daten­müll zuschüt­ten ver­schwin­den sie von die­ser Welt! Des­halb muss es Mexi­ko schaf­fen mit unse­rer Stim­me sie zu ret­ten mit pro­mi­nen­ter Unterstützung!

  9. Jutta finzel
    15. Juli 2017
    Antworten

    Die Vaqui­tas sol­len wie­der einen gesc­gütztn Lebens­raum bekommen

  10. Michaela
    15. Juli 2017
    Antworten

    Der Mensch ist so grausam !!!

  11. Doris Kordt
    16. Juli 2017
    Antworten

    Sie sol­len geschützt werden.

  12. harry
    16. Juli 2017
    Antworten

    Kämpft dafür, dass die unge­brems­te Ver­meh­rung des Men­schen auf­hört. Dann lösen sich alle Pro­ble­me der Tie­re von allei­ne. Solan­ge das so wei­ter geht mit der Ver­meh­rung. Solan­ge wer­denm auch immer mehr Tie­re ver­schwin­den. Alles ande­re ist Augenauswicherei!!!

  13. 17. Juli 2017
    Antworten

    Ich hoffe,das Ihr Erfolg habt und dort auch Men­schen gibt die Tie­re Hel­fen wollen. 

    Eine Schan­de das man so was tun muss es ist so selbst­ver­ständ­lich das man Respekt für die­se Mit­ge­schöp­fe haben soll,Leider ist die Mensch­heit so Ver­blö­det und hat kein Herz mehr.Wünsche Euch viel Erfolg.

    Lie­be Grüße.

    maga­li strasser

  14. Christine kich
    18. Juli 2017
    Antworten

    Sie leis­ten groß­ar­ti­ge Arbeit, wir brau­chen Men­schen wie sie.lg chris­ti­ne koch

  15. Dominic
    25. Juli 2017
    Antworten

    Ich fin­de es toll dass es sol­che Ret­tungs­ak­tio­nen und Orga­ni­sa­tio­nen wie den WWF inklu­si­ve sei­ner Unter­stüt­zer gibt! Lei­der beschäf­ti­gen sich die Leu­te heu­te lie­ber sich selbst oder Mate­ri­el­lem. Die Natur und vor allem die Tie­re brau­chen unse­re Unter­stüt­zung um den vor­an schrei­ten­den Raub­bau an UNSEREM zu Hau­se mit sei­nen Bewoh­nern zu stop­pen, und zwar jetzt! Wei­ter so und Fin­ger weg von Lobbyismus

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