Liebe Leute, es geht bergauf! Die letzten Spuren des Winters sind auch in Berlin endgültig verflogen und der Wonnemonat Mai wartet mit Leckerbissen auf, die unsere Vorfreude auf den Sommer schüren. Spinat, Spargel und die ersten Salate sind aus regionaler Produktion zu kaufen. Aber ganz oben auf der Liste der regionalen und saisonalen Küche im Mai: Radieschen.
Frisch und scharf
Meinen ersten Kontakt hatte ich als Erstklässler mitten in West-Berlin. Direkt neben meiner Grundschule im Schatten des Check Point Charlies, haben wir auf einem Trümmergrundstück gegärtnert. Und das erste waren: Radieschen. Ich war beeindruckt, wie schnell die wuchsen. Und dass sie nicht als Bündel wuchsen, sondern jedes Radieschen für sich selber. Heute schätze ich den wahnsinnig frischen und teilweise scharfen Geschmack.

Der Name „Radieschen“ stammt vom Lateinischen „radix“ für „Wurzel“. Ein Wurzelchen ist das Radieschen also, dabei gibt es auch echt große Knollen, die an den grünen Blättern hängen. Es gibt zahlreiche Sorten, die man im Frühjahr, Sommer oder Herbst anbauen kann. Die meisten von uns kennen die klassischen roten Kugeln, die die meisten Supermärkte verkaufen. Es gibt aber auch weiße Radieschen, die aussehen wie Mini-Rettiche und unter dem Namen Eiszapfen bekannt sind.
Aber auch zweifarbige, violette und gelbe Radieschen sind beliebt. Zwar unterscheiden sich die verschiedenen Sorten im Geschmack, doch ihr Fleisch ist immer weiß.
Was ist gut an Radieschen?
Egal ob im Salat, in der Suppe, im Dip oder Smoothie — Radieschen sehen nicht nur hübsch aus, sondern verleihen vielen Gerichten eine würzige und frische Note. Und nebenbei sind die Knollen auch noch echt gesund und enthalten für ihre Größe extrem viel Kalium, Eisen und Vitamine (A, B, C). Der scharfe Geschmack kommt vom Senföl, das im Radieschen enthalten ist und antibakteriell und als Wunderwaffe gegen Magen-Darm-Verstimmungen wirken soll.
Was macht man mit Radieschen?
In der deutschen Küche finden Radieschen meist roh ihren Weg in unseren Magen. Raspelt man die Knollen oder schneidet sie in Scheibchen, passen sie ganz hervorragend in (fast) jeden Salat. Für Suppen oder Smoothies kann man sogar die frischen, grünen Blätter verwenden (entweder klein geschnitten oder püriert). Auch gekocht sind Radieschen vielseitig einsetzbar, zum Beispiel zu Chips verarbeitet, gedünstet als Beilage oder als knackige Zutat im Wok.
Tipp: Falls die Radieschen zu scharf schmecken, einfach vor dem Essen salzen und etwas „weinen lassen“, dann werden sie milder.

Ideales Kindergärtnern
Das tolle an den Radieschen ist auch, dass man mit Kindern in kürzester Zeit Resultate beim Gärtnern sieht. Dazu einfach auf der Fensterbank einen Kasten mit Erde füllen, Samen rein und wässern. Nach einer Woche sieht man die Triebe und nach vier Wochen sind die ersten Radieschen aus der Erde zu sehen. Tolles Erfolgserlebnis.
Wie lagert man Radieschen richtig?
Frische Radieschen erkennt man an frischen, grünen Blättern und festen, unbeschädigten Knollen. Finger weg von welken, gelben Blättern und weichen oder rissigen Knollen. Im Kühlschrank halten sich die Knollen ein paar Tage. Zur Aufbewahrung entfernen Sie am besten die Wurzeln und Blätter, so verlieren die Knollen weniger Feuchtigkeit. Am frischesten bleiben sie, wenn man sie in ein feuchtes Tuch gewickelt im Kühlschrank aufbewahrt. Falls sie doch weich geworden sind, hilft manchmal ein kühles Wasserbad, um sie wieder aufzufrischen.
Lust auf mehr Gemüse?
Hier geht es zu den anderen Gemüse-Tipps und viel mehr rund um das Thema Ernährung
Hallo Matthias, ein toller Beitrag… ich bin auch totaler Radieschen Fan. Wie du schon schreibst, kennen viele nur das Radieschen roh im Salat oder als Snackbeilage. Da Radieschen eher scharf durch die enthaltenen Senföle sind, kann es bei dem ein oder anderen zu Magenbeschwerden kommen. Mein Tipp wer auf Radieschen nicht verzichten will, der dünstest ganz langsam die kleinen runden Radieschen so wie sie sind in einer Pfanne mit etwas Olivenöl und Salz an. Danach sind sie nicht mehr so scharf und mal ein anderes Beilagengemüse als immer nur Möhren und Erbsen 😉 Hier auch nochmal ein toller Artikel zum Radieschen: http://naturkoch.de/radieschen-sind-gesund-und-lecker/
lg
Christian