Halleluja! Was für eine spirituell-schokocremige Presseschau! Beim Papst ging es diese Woche mal nicht um Kindererziehung oder Sexualmoral, sondern um die Umwelt beziehungsweise die “Schöpfung”, wie es ja im Kirchen-Jargon heißt. Die vielbeachtete Öko-Enzyklika veranlasste die TAZ zu der (mal wieder) denkwürdig-trashigen Headline: „Öko et orbi“. Und WWF-Vorstand Marco Vollmar freute sich im Blog über die päpstliche Unterstützung. Bleibt abzuwarten, ob der Ruf des Papstes hierzulande befolgt wird: Die katholische Kirche ist größter privater Grundbesitzer in Deutschland und sollte ihre Flächen in diesem Sinne ab sofort nachhaltig bewirtschaften. Wir wussten übrigens schon immer: Jesus würde Bio kaufen!
Kuh der Woche: Nutella für Frau Ministerin
Die Papst-Enzyklika war nicht die einzige international beachtetet Wortmeldung zu Umweltthemen. Mitten in die hektischen Vorbereitungen zur Studienveröffentlichung „Das große Wegschmeißen“ platzte ein Boykottaufruf der französischen Umweltministerin Ségolène Royal. Sie hatte auf CANAL PLUS gesagt, die Franzosen sollten aufhören Nutella zu essen, da in dem ebenso beliebten wie süßen Brotaufstrich viel schädliches Palmöl stecke (der ZEIT BLOG zeigt einige Ausschnitte der TV-Show).
Es stimmt zwar, dass Palmöl mit vielen Umweltproblemen behaftet ist, allerdings traf es mit Ferrero/Nutella ein bisschen die Falschen. Das Unternehmen macht nicht nur beim Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) mit, sondern hat sogar ein firmeninternes Programm aufgelegt, um Lieferketten transparent zu machen. Das stellte nicht nur WWF-Kollegin Ilka Petersen fest. Selbst die Rainbow Warrior von Greenpeace lief für Ferrero in die mediale Schlacht aus. In der WWF-Pressestelle standen unterdessen die Telefone nicht mehr still. Ein Interview jagte das nächste. Und Thomas Frankenfeld sah in einem launigen Kommentar für das HAMBURGER ABENDBLATT Frankreich gar in eine Nutella-Krise taumeln. Ganz so schlimm wurde es dann doch nicht: Tags darauf ruderte die Ministerin heftig zurück, entschuldigte sich gar. Allerdings waren da unsere Überstunden schon geschoben.
#lebensmittelverschwendung
Trotz gestiegenen Arbeitspensums aufgrund des Nutella-Bashings schafften wir es, die WWF-Studie „Das große Wegschmeißen“ pünktlich am Donnerstag auf einer Pressekonferenz zu veröffentlichen (Tweets dazu hier). Ergebnis der Analyse: Insgesamt gehen in Deutschland pro Jahr 18 Mio. Tonnen Nahrungsmittel verloren. Dies entspricht fast einem Drittel unseres aktuellen Nahrungsmittelverbrauchs. Parallel startete der WWF eine Online-Petition, um die Politik endlich zu einem nationalen Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung zu bewegen. Ein Vorhaben, dass seitens der Grünen und der SPD offensichtlich unterstützt wird. Wie lecker gerettete Lebensmitteln zubereitet werden, zeigte auf der Pressekonferenz übrigens das Berliner Start-Up „Restlos Glücklich“ mit leckerem Fingerfood.
Liebt euer Essen! Stoppt die #Lebensmittelverschwendung! Unterschreibt jetzt die Petition: http://t.co/A7l64kHgur pic.twitter.com/8O1vNkwtgr
— WWF Deutschland (@WWF_Deutschland) June 18, 2015
Süße Haustiere? Von wegen!
Zum Abschluss noch der Hinweis auf zwei tierisch gute Trailer, die in den vergangenen Tagen meine Neugier geweckt haben. Der Teaser zum Animationsstreifen „Pets“ (Start: 2016) feierte diese Woche seinen Online-Launch. In dem Kinofilm geht es um das heimliche Leben unserer besten Freunde und was sie so treiben, wenn Herrchen und Frauchen aus dem Haus sind. Witzige Slapstick, auch wenn sich mir der große Handlungsbogen noch nicht erschließt.
Wenn der Zoobesuch zum Thriller wird…
Ganz anders hingegen der Trailer zur CBS-Serie „Zoo“, die am 30.Juni 2015 in den USA anläuft. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von James Patterson, wird der Frage nachgegangen, worauf sich die Menschen gefasst machen müssen, wenn sich die Tiere plötzlich gegen die selbsternannte Krone der Schöpfung verbünden. Dem packenden Trailer nach erwartet uns ein Tier-Thriller mit Geschichten an weltweiten Schauplätzen. Das verspricht Spannung pur!
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