Kuh der Woche: Doch nicht ausgestorben


Plastikdinosaurier hat eine Plastikkuh besiegt. © Roland Gramling / WWF Deutschland
Kommen die Dinos zurück? © Roland Gramling / WWF Deutschland

Die unsterb­li­che Pres­se­schau star­tet mit der wahr­lich exis­ten­zi­el­len Fra­ge: Aus­ge­stor­ben – oder nicht? Tat­säch­lich gibt es auch Fäl­le, in denen aus­ge­stor­ben geglaub­te Tie­re wie­der auf­tau­chen. Laut einer aus­tra­li­schen Stu­die aus 2011 sind von 187 Säu­ge­tier­ar­ten, die seit 1500 als ver­schol­len gemel­det wur­den, 67 wie­der auf­ge­kreuzt — etwa die Hawaii-Mönchs­rob­be oder die Par­ma­wal­la­by-Kän­gu­rus. Das berühm­tes­te “Come­back” hat aber ein Fisch hin­ge­legt: Der Quas­ten­flos­ser galt läp­pi­sche 80 Mil­lio­nen Jah­ren als “extinct”. Die Art war nur als Fos­sil bekannt. Bis sie 1983 quick­le­ben­dig süd­afri­ka­ni­schen Fischern ins Netz ging. Sol­che spek­ta­ku­lä­ren Ent­de­ckun­gen nen­nen For­scher  “Laza­rus-Effekt” und die STUTTGARTER ZEITUNG hat die­sem Phä­no­men erst jüngst einen gan­zen Arti­kel gewidmet.

Bring it back!

Auf einen Laza­rus-Effekt hof­fen vie­le (Hobby-)Biologen oder Kryp­to­zoo­lo­gen bis heu­te bei pro­mi­nen­ten, ver­schwun­de­nen Tier­ar­ten wie etwa Dodo, Tas­ma­ni­scher Tiger oder Moa. Hil­fe ver­spricht sich manch einer von der Moder­nen Gen­tech­nik. Die Tie­re sol­len durch Klo­nen zurück­ge­bracht wer­den. Wobei die Fra­ge berech­tigt ist, ob sich die Mensch­heit nicht erst­mal dar­auf beschrän­ken soll­te, all die akut vom Aus­ster­ben bedroh­ten Tier­ar­ten zu ret­ten, anstatt bereits aus­ge­stor­be­ne Gat­tun­gen zurückzubringen.

Dinos Ali­ve!

Klo­nen? Das hört sich nicht rein zufäl­lig nach Juras­sic Park an. Ste­ven Spiel­berg erweck­te die Dino­sau­ri­er damals spek­ta­ku­lär zum Leben. Umso irri­tie­ren­der ist für vie­le noch immer die Erkennt­nis, dass Vögel direk­te Sau­ri­er­nach­fah­ren sind. Oder wie es SPON die­se Woche aus­drück­te: „Vögel sind die­je­ni­gen Dino­sau­ri­er, die die Kata­stro­phe über­leb­ten.“ Der lesens­wer­te Arti­kel beschäf­tigt sich mit der Fra­ge, war­um nur Sau­ri­er mit Schnä­beln das Mas­sen­aus­ster­ben am Ende der Krei­de­zeit über­leb­ten. Eine neue Stu­die lie­fert dar­auf span­nen­de und auch kon­tro­ver­se Antworten.

Kli­ma­leug­ner Alive!

Eine Gat­tung, von der ich bis vor kur­zer Zeit dach­te, sie sei in der deut­schen Poli­tik aus­ge­stor­ben, ist der Typus des Kli­ma­leug­ners. Doch mit der AfD fei­ert auch die­ser Polit-Dino einen Laza­rus-Effekt. Im AfD-Par­tei­pro­gramm, das an die­sem Wochen­en­de ver­ab­schie­det wer­den soll, heißt es: “Koh­len­di­oxid ist kein Schad­stoff, son­dern ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil allen Lebens.” Das stimmt zwar. Doch kein Wort dazu, dass der Mensch die Erde mit CO2 qua­si „auf­pumpt“ und dadurch ein gefähr­li­cher Kli­ma­wan­del in Gang gesetzt wird. Über­haupt: Da der glo­ba­le Kli­ma­wan­del laut AfD nicht men­schen­ge­macht ist, will die Par­tei selbst­re­dend auch die För­de­rung der erneu­er­ba­ren Ener­gien stop­pen. Die zahl­rei­chen wei­te­ren Wahn­sinns-Ideen der Par­tei hat Ben­ja­min Reu­ter  für die HUFFINGTON POST genuss­voll ana­ly­siert.

re:publica

Ange­sichts solch absur­der The­sen ist es umso wich­ti­ger, dass wir bei der anste­hen­den re:publica  das The­ma Nach­hal­tig­keit und Digi­ta­li­sie­rung — und die damit ver­bun­de­nen Chan­cen — dis­ku­tie­ren. Etwa in der Ses­si­on von WWF und Licht­blick: „Dezen­tral, ver­netzt und nach­hal­tig – Ideen für eine bes­se­re Kli­ma­welt“ Oder unter der Head­line „Wis­sens­ver­mitt­lung im Netz — Was tun, wenn’s kom­plex wird?“  Live on stage ist hier für den WWF mei­ne geschätz­te Kol­le­gin Bet­ti­na Münch-Epp­le, die als Lei­te­rin der WWF-Umwelt­bil­dung in Zusam­men­ar­beit mit dem Deut­schen Kli­ma-Kon­sor­ti­um das ers­te deutsch­spra­chi­ge MOOC zum The­ma Kli­ma­wan­del und sei­ne Fol­gen erstellt hat. Wir kön­nen nur hof­fen, dass der eine oder ande­re AfD-Funk­tio­när sich die­ses Tool mal anschaut.

In die­sem Sin­ne: Don’t be extinct! Be digi­tal! (Oder so ähnlich.)

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