Über­ra­schung in der Ant­ark­tis: Viel mehr Pin­gui­ne als gedacht


Pinguine springen ins eisige Wasser der Antarktis
Da sind sie ja: Adéliepinguinen auf Danger Island © Louisiana State University

Wis­sen­schaft­ler ent­geht auf der Erde gar nichts mehr, mag man den­ken. Stimmt aber nicht. Bis­her hat die For­schung zum Bei­spiel die Dan­ger Island auf der Ost­sei­te der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel nicht wirk­lich auf dem Schirm gehabt. Wie ihr Name schon andeu­tet ist die Insel nur schwer zu erreichen.Und des­halb ent­ging der For­schung auch eine Mega­ko­lo­nie an Adé­lie­pin­gui­nen mit mehr als 1,5 Mil­lio­nen Vögeln. Es ist damit die dritt­größ­te Brut­ko­lo­nie der Pin­gui­ne in der Ant­ark­tis, wie der Wis­sen­schaft­ler Alex Boro­wicz von der Stony Brook Uni­ver­si­ty und sein Team in “Sci­en­ti­fic Reports” schrei­ben.

Danger Island in der Antarktis mit Pinguinen
Gera­de die unzu­gäng­li­chen Tei­le der Erde ber­gen noch vie­le Über­ra­schun­gen © Loui­sia­na Sta­te University

Kot aus dem All zu sehen

Nie­mand wuss­te, dass es hier so vie­le Pin­gui­ne gibt: Ent­deckt wur­den sie letzt­lich aus dem All. Auf Satel­li­ten­bil­der waren die von ihrem Kot ver­schmutz­ten Stel­len zu ent­de­cken. Eine inter­na­tio­na­le wis­sen­schaft­li­che Expe­di­ti­on brach­te schließ­lich Gewiss­heit: Mit Hil­fe von Droh­nen, Fotos und der eigen­hän­di­gen Zäh­lung von Nes­tern und Vögeln kamen die Wis­sen­schaft­ler auf exakt 751.527 Brut­paa­re von Adéliepinguinen.

Luftaufnahme der Pinguine auf Danger Island
Ent­deckt wur­den die Pin­gui­ne schließ­lich von weit oben, ganz weit oben © Woods Hole Ocea­no­gra­phic Institution

Ein Rät­sel: War­um gibt es hier so vie­le Pinguine?

Für die Bio­lo­gen eine erfreu­li­che und zugleich etwas rät­sel­haf­te Ent­de­ckung: Ade­lie­pin­gui­ne leben weit ver­streut in der Ant­ark­tis. Laut der Welt­na­tur­schutz­uni­on IUCN wächst ihre Popu­la­ti­on im All­ge­mei­nen. Auf der West­sei­te der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel und auf eini­gen sub­ant­ark­ti­schen Inseln neh­men die Bestän­de der Art teil­wei­se dras­tisch ab. Nur 160 Kilo­me­ter west­lich geht die Adé­lie­pin­gui­ne zurück. War­um die Zah­len der Pin­gui­ne an ande­ren Orten teil­wei­se deut­lich schrump­fen, ist noch unklar. Die Erwär­mung der Regi­on kommt als Erklä­rungs­an­satz in Fra­ge, da sie die Nah­rungs­net­ze ver­än­dert. Auch Fische­rei in der Regi­on könn­te eine Rol­le spielen.

Wissenschaftler in einer Kolonie der Pinguine
Eini­ge Wis­sen­schaft­ler und vie­le, vie­le Pin­gui­ne © Woods Hole Ocea­no­gra­phic Institution

Um den neu ent­deck­ten Brut­platz zumin­dest vor der Fische­rei zu schüt­zen, wäre es natür­lich zu begrü­ßen, die Wed­dell Sea Mari­ne Pro­tec­ted Area zu ver­grö­ßern, so dass sie Dan­ger Island ein­schließt. Davon wür­den nicht nur 1,5 Mil­lio­nen Pin­gui­ne, son­dern auch ver­schie­de­ne Rob­ben­ar­ten oder Wale profitieren.

Bis­her konn­te nach jah­re­lan­gen Ver­hand­lun­gen das Ross­meer erfolg­reich unter Schutz gestellt wer­den. Das von Deutsch­land for­mell vor­ge­schla­ge­ne und von Umwelt­or­ga­ni­sa­tio­nen lan­ge gefor­der­te Schutz­ge­biet im Wed­dell­meer sowie der Vor­schlag wei­te­rer Staa­ten für die Ost­ant­ark­tis sto­ßen dage­gen lei­der immer noch auf den Wider­stand meh­re­rer Ver­trags­staa­ten des Abkom­mens zur Erhal­tung der leben­den Mee­res­schät­ze der Ant­ark­tis (CCAMLR). Des­sen nächs­te Tagung fin­det im Herbst im tas­ma­ni­schen Hobart statt.

Pinguine springen ins Wasser
War­um gibt es hier so vie­le Pin­gui­ne — und nur eini­ge Kilo­me­ter wei­ter neh­men sie ab? © Stony Brook University

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