Trotz Hundekot: Deutschland ist schön. Jeder Einwohner sortiert seine Abfälle in farbig markierte Tonnen. Gepflegte öffentliche Grünanlagen strotzen herumfliegendem Plastik oder Papier. Leere, herumliegende Flaschen finden ihre — wenn auch manchmal verschlungenen — Pfade zum Leergutautomaten. Stinkende, von Möwen umschwärmte Deponien, Flüsse mit treibenden Fladen aus Plastikmüll gibt es nur in weit, weit entfernten Ländern.
So dachte ich bisher. Bis kürzlich ein Anruf von Arne Krämer aus Hamburg kam und ich erfuhr, dass es in Deutschland ein düsteres Geheimnis gibt. Die dunkle Seite unserer so aufgeräumten, mit 25 farbig getönten Recyclingtonnen ausgestatteten Vorgartenwelt.
GPS und Hundekot
Das Geheimnis findet ihr heraus, wenn ihr auf diese Karte klickt und euch die an den Markierungen hinterlegten Bilder anschaut: www.poopmap.de/deutsch/die-interaktive-karte/

Richtig. Hundebesitzer entnehmen Hundekotbeutel, füllen die „Hardware“ ihrer Vierbeiner darin ab und…? Nehmen offensichtlich an einer Spaßaktion #Hundekotbeutelweitwurf teil? Oder wollen sie die Nachlässe ihrer Vierbeiner nicht einfach dem Lauf der biologischen Zersetzung überlassen und daher lieber der Nachwelt erhalten?
Hundekot und die etwas andere Art von Plastikmüll
Fakt ist jedenfalls, dass offensichtlich im Gebüsch von Parks und im Straßenbegleitgrün tausende sorgsam für unsere Nachwelt in Plastik eingetütete Hundehäufchen hinterlassen wurden. Eine seltsam ausgeklügelte Vorgehensweise, Plastikmüll in der Umwelt direkt vor unserer Haustür zu verbreiten. 97 Prozent dieser Beutel sind nicht biologisch abbaubar.
Sieht es bei Euch auch so aus? Dann Handy zücken und hier mitmachen! Zudem sind auf der Webseite Lösungsvorschläge entwickelt, die findet ihr hier.
Hundekot und DNA
Ich habe noch einen anderen Vorschlag. Über eine DNA-Analyse ist es möglich, zurückzuverfolgen von welchem Hund die sorgsam im Beutel verstaute Hinterlassenschaft stammt. Dieses Verfahren wird ernsthaft diskutiert, wie wir in der „Zeit“ lesen dürfen. So dass bald ein Schreiben ins Haus flattern könnte: „Vielen Dank für die sorgsame Verpackung Ihrer Tatortspur. Wir melden uns!“
In der Hoffnung, dass der eine oder andere, nun auf diese Weise bange gemacht, heute Nacht aufbricht und etwas tut, was ich vorher für die Regel hielt: Den Beutel nehmen und in die Restmülltonne werfen.

Oh ja, das kenne ich.
Angeblich liegen die Beutel nur deshalb auf den Wegen herum, weil die Hundehalter sie auf dem Rückweg mitnehmen und entsorgen wollen und dann plötzlich ganz unverhofft unterwegs jemanden treffen und einen anderen Rückweg wählen. So versuchte jedenfalls eine mir bekannte Hundehalterin sich heraus zu reden! 🙁
GLG Biggi
Das Hundekotproblem wird meines Erachtens angesichts der Gesamtvermüllung unseres Planeten in apokalyptischem Ausmaß massiv überbewertet. Die Hundehaufen sind zu 100% Bioabfall von dem sich Klein- und Kleinstlebewesen noch die ein oder andere sprichwörtliche Scheibe abschneiden können bevor sie (die Kackhaufen) rückstandslos von der Umwelt absorbiert werden. Viel Lärm um nichts. Ich sammle nicht. Ich lasse sie liegen und der Natur ihren Lauf. Kacke statt Plastik. 😉
Meiner Meinung nach sollte es noch viel mehr Signalisation geben bezüglich des “Kackverbots”. Auch wenn das ganze “Bio ist” wie hier bereits erwähnt wurde, mache ich mein Geschäft ja auch nicht in fremden Wohnungen. Generell bin ich auch für höhere Strafen, was das ganze angeht.
Leider ist dieser Artikel immer noch total aktuell. Das Problem hat sich leider überhaupt nicht verbessert. Überall liegt die in Beutel verpackte Hundekacke rum, nur weil der Hundehalter zu faul ist, diese richtig zu entsorgen…