Bis 2050 könnte das Plastik in den Meeren mehr wiegen als die darin schwimmenden Fische. Um mindestens acht Millionen Tonnen pro Jahr nimmt der Müll zu, Tendenz weiter steigend. Und er bleibt dort für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Plastik verrottet nicht – oder zumindest sehr, sehr langsam. Langsam wird es zermahlen durch die Elemente. Doch je kleiner es wird, desto größer wird das Problem mit dem Plastikmüll. Eine Plastiktüte, ein Flipflop oder eine Flasche wird eben immer nur kleiner und kleiner und kleiner und schließlich zu Mikroplastik – das ist Kunststoff kleiner als fünf Millimeter. Damit sehen wir den Müll vielleicht gar nicht mehr, für die Meere ist das aber sogar noch übler. Größere Plastikteile könnten vielleicht irgendwann abgefischt werden. Mikroplastik? Tja. Keine Chance.

Lecker, Plastik im Fisch!
Mikroplastik wurde schon in allen Meerestiefen gefunden, in Muscheln, Würmern und Plankton. Die winzigen Plastikreste landen selbstverständlich auch in Speisefischen, wie die Biologen vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven nun in einer Studie für Nord- und Ostsee nachweisen konnten. Das Plastik landet dann mit allen Weichmachern etc. unter Umständen in der Nahrungskette der Fischesser –lecker!
Wie wir Mikroplastik konsumieren
Plastikgranulat und flüssiges Plastik findet sich nach wie vor in erschreckend vielen Kosmetikprodukten. Peeling, Duschgel, Lippenstift, Zahnpasta, Sonnencremes. Die winzigen Plastikpartikel gelangen mit dem Abwasser letztendlich ins Meer. Kläranlagen haben keine Chance. Die Auswirkungen in der Umwelt sind noch nicht absehbar.
Betrifft dich nicht, weil du sowas nicht benutzt? Wirklich? Prima. Doch wie ist es damit: Der flauschige Fleecepulli aus deinem Kleiderschrank besteht aus Polyester, häufig damit aus recycelten PET-Plastikflaschen. Prima Recycling, möchte man meinen. Bei jedem Waschgang lösen sich aber kleine Kunststofffasern, die von Kläranlagen nicht erfasst werden können – und damit irgendwann als Mikroplastik im Meer landen. Bei einer Studie war kein einziger untersuchter Strand frei von Fleece-Partikeln.
Was Du gegen Mikroplastik tun kannst
Das ist alles ziemlich furchtbar, zugegeben. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Man kann Produkte mit Mikroplastik meiden – und es gibt gute Alternativen.
Um einen genaueren Blick auf das Produkt kommt man aber nicht herum (aber das schadet ja eh nie). Stehen in der Inhaltsstoffliste Stoffe wie zum Beispiel Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA) oder Polyethylenterephtalat (PET), ist auf jeden Fall Mikroplastik enthalten. Es gibt noch eine ganze Reihe von anderen Bezeichnungen, die zum Teil verschleiern, dass Mikroplastik drin ist. Wenn man es ganz genau wissen will: Es gibt es diverse Produktcheck-Apps, wie zum Beispiel diese hier von Beat the Microbead. Und dann einfach den Mist nicht mehr kaufen.
Wer es noch einfacher haben möchte: Für Naturkosmetik ist Mikroplastik nicht zugelassen. Echte Naturkosmetik erkennt man an den Siegeln von Natrue, BDIH, Ecocert, Naturland oder Demeter.
Und der Fleecepulli? Ich bin überzeugt: Du findest auch ohne meine Tipps etwas anderes Warmes.
Und zur Antiplastikmüllkampagne der WWF-Jugend hier entlang.
Echt erschreckend auf welchem Wege das wieder zu uns zurückkommt.
Die Frage ist, was man alles tun kann. Auf Zahnpasta zu verzichten ist auch keine Lösung, wenn ich nicht alle paar Wochen zum Zahnarzt in Ungarn reisen möchte.…
Liebe Grüsse
Daniela
Eine Auflistung von Organisationen, die sich für eine plastikfreie Umwelt einsetzen, gibt es in https://sensiblochamaeleon.blogspot.de/2015/07/mikroplastik.html
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