Viele von euch haben es vielleicht gestern in den Nachrichten gesehen: Die kleinste Demo der Welt – mit unglaublich vielen Teilnehmern! Eine halbe Million Ameisen haben demonstriert, weil in Brasilien gerade wirklich die Luft brennt und der Regenwald – mit all seinen Bewohnern – ernsthaft in Gefahr ist.
Deutschland kann den Amazonas-Regenwald retten
Ich bin begeistert von der Idee der Ameisendemo und freue mich, dass sie so viel weltweite Aufmerksamkeit erzeugt hat. Denn es geht hier um sehr viel und die deutsche Regierung hat jetzt die Chance, ganz entscheidend zum Schutz von Brasiliens Regenwäldern beizutragen.

In diesem Moment sind Kanzlerin Angela Merkel und mehrere Minister auf dem Weg nach Brasilien zu einem deutsch-brasilianischen Regierungstreffen.
Was viele vielleicht nicht wissen: Deutschland ist der größte externe Geldgeber für das Schutzgebietsnetzwerk im brasilianischen Amazonas-Regenwald. Aber bald müssen Schutzgebiete hier womöglich Autobahnen, Industrieanlagen und Minen weichen. Denn Brasilien diskutiert im Moment Gesetzesänderungen, die wirtschaftliche Interessen über den Schutz des Regenwaldes stellen.
Ich kann kaum in Worte fassen, wie entsetzt ich wäre, wenn diese neuen Gesetze tatsächlich beschlossen und die bestehenden Schutzgebiete zerstört würden. Wir müssen etwas tun! Und jetzt kann allen voran Angela Merkel mit ihren Ministerinnen und Ministern vor Ort alles dafür tun, um Brasilien umzustimmen.
Forderungen für das Kabinettsmeeting in Brasilien
Wir fordern
- dass Brasilien die Abholzung des Amazonasregenwaldes vermindert und nicht steigert
- dass die brasilianische Regierung deshalb der Agrar- und Industrielobby entschieden entgegen tritt und deren Gesetzesinitiativen ablehnt
- dass Deutschland sich beim Kabinettstreffen klar gegen die Gesetzesänderungen in Brasilien ausspricht
- dass Deutschland sich weiterhin so stark für den Schutz des Regenwaldes engagiert
- und dass beide eine ambitionierte Schlussvereinbarung unterschreiben: zu gemeinsamen Anstrengungen für den globalen Klimaschutz, auch und vor allem zur Erhaltung des Amazonasregenwaldes als einem entscheidendem Klimaschutzfaktor, als ökologisches und kulturelles Erbe der Menschheit und als Lebensraum für die davon abhängige indigene Bevölkerung.
Ameisendemo © Lars Filthaut, WWF
Noch ist nicht alles verloren
Ich hoffe, dass Angela Merkel von der Ameisen-Demonstration gehört hat und vor allem, dass sie sich der Tragweite der brasilianischen Gesetzesdiskussionen bewusst ist. Denn hier ist nicht nur ein Hotspot der Artenvielfalt in Gefahr, sondern hier sind auch Wälder, in denen viele indigene Völker leben. Und wir in Deutschland sind an der Abholzung des Regenwaldes nicht ganz unschuldig – zum Beispiel wegen unseres hohen Fleischkonsums und der dafür benötigten massenhaften Futtermittelimporte. Mehr darüber, über die unglaubliche Schönheit des Amazonas und seine Bedrohung erfahrt ihr hier in der Fotostrecke. Viva Amazonia!
Mehr wissen?
Sehr geehrte Ffau Merkel, wenn sie das wirklich lesen: Denken Sie bitte an unsere Kinder! Ständig wird gesagt bekommt mehr Kinder! In welcher Welt sollen sie denn aufwachsen, wenn es bald keine mehr gibt? Mit freundlichen Grüßen Frau Nousch!
Bitte — ja!!!!