Mee­res­rotz: die The­ra­pie gegen die Todeszonen

Es ist mehr als einfach nur eklig. Es ist eine ökologische Katastrophe © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Kemal Aslan

Allein schon die­ser Name: Mee­res­rotz. Eine dicke Schleim­schicht bedeckt seit Wochen das Was­ser des Mar­ma­ra­meers, das zwi­schen dem Schwar­zen Meer und der grie­chi­schen Ägä­is liegt. Auch der Mee­res­bo­den ist mit dickem Glib­ber bedeckt. Alles stinkt. Dort lebt nichts mehr.

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Der gan­ze Rotz ist kein klei­ner Schnup­fen, Rotz und vor­bei. Das Meer ist schwer krank. Der Mee­res­rotz bedroht Bio­di­ver­si­tät, Fische­rei, Tou­ris­mus und Gesund­heit der Men­schen. Mari­nes Leben wird erstickt. Und die Krank­heit muss gründ­lich ursäch­lich behan­delt werden.

Über­dün­gung und Kli­ma­wan­del för­dern die Todeszonen

Wir haben es bei Meee­res­rotz mit einer außer Kon­trol­le gera­te­nen Algen­blü­te zu tun, die einen Teu­fels­kreis in Gang setzt. Algen­blü­ten sind eigent­lich eine natür­li­che Sache, aber der Mensch heizt durch unge­klär­te Abwäs­ser, Ent­wal­dung und Über­dün­gung in der Land­wirt­schaft die­se Algen­blü­ten enorm an. Die Kli­ma­kri­se ver­schärft die Situa­ti­on. Wär­me­re Tem­pe­ra­tu­ren heißt schnel­le­res Wachs­tum, wär­me­res Was­ser bedeu­tet weni­ger Sauerstoff.

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Wenn zu vie­le Nähr­stof­fe in Meer kip­pen, ent­gleist das Öko­sys­tem. In sehr kur­zer Zeit baut sich eine gro­ße Bio­mas­se aus ein­zelli­gen Kie­sel­al­gen und Dino­fla­gel­la­ten auf. Wenn die­se dann mikro­biell abge­baut wer­den, ent­zie­hen die Bak­te­ri­en dem Was­ser den Sau­er­stoff. Dadurch ent­ste­hen Todes­zo­nen. Kei­ne höhe­ren Lebe­we­sen kön­nen hier überleben.

Todes­zo­nen wach­sen exponentiell

Das Pro­blem ist längst bekannt und wis­sen­schaft­lich beschrie­ben. Das alar­mie­ren­de dar­an: Seit den 1950er ver­grö­ßern sich die Todes­zo­nen in den Mee­ren expo­nen­ti­ell. Sie ver­dop­peln sich alle zehn Jah­re. Beson­ders betrof­fen sind Mee­res­ge­bie­te ohne wirk­lich gro­ßen Was­ser­aus­tausch, wie das Mar­ma­ra­meer oder eben auch die Ost­see, wo sich eini­ge der welt­weit größ­ten Todes­zo­ne befin­den. Aber auch die Nord­see ist betrof­fen. In der Sar­gas­so­see im Atlan­tik brei­tet sich seit Jah­ren ein rie­si­ger Tep­pich aus Braun­al­gen aus. Der Mee­res­rotz und ähn­li­che Krank­heits­bil­der sind ein glo­ba­les Problem.

Das wird nicht hel­fen. Das Meer braucht einen ursäch­li­che The­ra­pie © pic­tu­re alli­ance / ASSOCIATED PRESS | Kemal Aslan

Die The­ra­pie für die Meere

Wir Men­schen haben das Meer krank gemacht. Die Aus­wir­kun­gen wer­den uns jetzt schmerz­lich bewusst. Das Meer braucht eine ursäch­li­che The­ra­pie. Den Stopp von CO2 Aus­stoß. Stopp der Über­dün­gung, vor allem aus der Land­wirt­schaft. Dafür kämp­fen wir vom WWF Deutsch­land, spe­zi­ell für die Ost­see. Kei­ne unge­klär­ten Abwäs­ser in Flüs­se und Mee­re. Stopp von Über­fi­schung, damit die Öko­sys­te­me nicht noch mehr aus dem Gleich­ge­wicht gebracht werden.

Dann gibt es Hoff­nung für das Mar­ma­ra­meer. Und für alle die ande­ren Todes­zo­nen, die unse­re Mee­re umbringen.

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Ich liebe die Ozeane und die Unterwasserwelt und verbringe möglichst viel Zeit im und am Meer. Meine Arbeit als Meeresbiologe und als Forschungstaucher hilft mir diesen Wunsch zu realisieren. Leider verbringe ich gerade zuviel Zeit vor meinem Computer in Hamburg. Seit 2012 arbeite ich für den WWF, da ich bei meinen Reisen und bei meiner Arbeit feststellen musste, dass das Meer nicht unerschöpflich ist und man selbst an den abgelegensten Stränden dieser Erde die Spuren der Menschen entdeckt. Meistens in Form von Plastikmüll, zerstörten Riffen und dem Fehlen von Großfischen. Ich hoffe, dass durch meine Arbeit unsere Fußabdrücke etwas kleiner werden.

Kommentare (1)

  • Ein gesundes Meer ist ein gesundes Leben. Das MEER sollten Wir alle achten und schützen und nicht verschmutzen, Urlaub machen wir alle gerne am Meer und nicht an einer Müllkippe.

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