Kuh der Woche: Zeitungsenten


Kuh der Woche: Zeitungsenten
Kuh der Woche: Zeitungsenten

Am 10. Okto­ber könn­te es zur größ­ten Demons­tra­ti­on in Deutsch­land seit lan­ger Zeit kom­men. Kaum ein poli­ti­sches The­ma mit Aus­wir­kun­gen auf Umwelt­schutz und Nach­hal­tig­keit bewegt die Men­schen so sehr, wie die geplan­ten Frei­han­dels­ab­kom­men CETA und TTIP. Der WWF – und das kommt nicht oft vor – ist neben vie­len ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen Mit­aus­rich­ter der Demons­tra­ti­on. Manch­mal braucht es eben einen Fuß­marsch mit Trans­pa­rent, um etwas zu bewegen.

VW und Wolfskonferenz

In sei­ner zwei­ten Woche ist der VW-Skan­dal ange­kom­men. Inzwi­schen muss­ten zahl­rei­che Mana­ger gehen. Die Kol­le­gen vom NABU haben sich in meh­re­ren Pres­se­mel­dun­gen kri­tisch mit ihrem Part­ner aus­ein­an­der­ge­setzt.  Über­schat­tet haben die Mani­pu­la­ti­ons­vor­wür­fe auch die Inter­na­tio­na­le Wolfs­kon­fe­renz in Wolfs­burg (iro­ni­scher­wei­se VW-gespon­sert). Beein­dru­ckend offen­siv und ehr­lich hat sich gleich im ers­ten Rede­bei­trag NABU-Prä­si­dent Tschimp­ke geäu­ßert: Die Zusam­men­ar­beit stün­de „auf der Kip­pe“ und VW brau­che end­lich einen Umwelt­vor­stand mit Veto­recht. Einer For­de­rung, der ich mich sofort anschlie­ßen kann. Ansons­ten war die Wolfs­kon­fe­renz per­fekt orga­ni­siert und hoch­in­ter­es­sant.

Kuh der Woche: Zeitungsenten

Es war ein­mal eine Medi­en­land­schaft, die von Print-Erzeug­nis­sen (soge­nann­ten Zei­tun­gen) domi­niert wur­de. Aus jener Zeit stammt auch der Begriff Zei­tungs­en­te. Damit wird umgangs­sprach­lich eine Falsch­mel­dung bezeich­net, wobei bewuss­te Fäl­schun­gen und Irr­tü­mer gemeint sein kön­nen. Inzwi­schen hat sich die Medi­en­nut­zung zwar etwas ver­än­dert, Zei­tungsMedi­enen­ten gibt es aber immer noch. Die Nach­rich­ten­agen­tur dpa ist auf eine beson­ders schö­ne Fake-Mel­dung her­ein­ge­fal­len und ver­brei­te­te, Ryan­air wür­de Flücht­lin­ge ohne Visum durch Euro­pa flie­gen. Noch immer ist unklar, wer hin­ter der angeb­li­chen Pres­se­mit­tei­lung und der dazu­ge­hö­ri­gen, gut gemach­ten Ryan­Fair-Home­page steckt. Auf MEEDIA wid­me­ten sich die dpa-Nach­rich­ten­chefs Jens Dud­zi­ak und Tho­mas Pfaf­fe aus­führ­lich dem Miss­ge­schick — und wie es dazu kom­men konnte.

Als Ente muss man auch den soge­nann­ten „Bio-Bur­ger“ von McDo­nalds bezeich­nen (aus­führ­li­cher Bur­ger-Test hier). Abge­se­hen vom Rind­fleisch ist beim McB. näm­lich gar nix bio — weder Salat­blatt, noch Zwie­bel­rin­ge, Toma­ten­schei­be, Käse oder Bröt­chen. Somit besteht der Bur­ger größ­ten­teils aus kon­ven­tio­nell pro­du­zier­ter Stan­dard­wa­re. Dem­entspre­chend hat die Fast Food-Ket­te ihr neu­es­tes Pro­dukt kein ein­zi­ges Mal als “Bio-Bur­ger” bezeich­net. Doch zum Glück für die Mar­ke­ting­ab­tei­lung wur­de aus dem McB. ganz schnell ein “Bio-Bur­ger” (hier, hier oder hier und sogar bei einem Tweet von uns selbst).

Leo­pard trifft Schüssel

Kei­ne Ente (obwohl es so aus­sah) war ein skur­ri­les Video aus Indi­en, das die­se Woche durchs Web geis­ter­te. Zu sehen ist ein Leo­pard mit einem Koch­topf über dem Kopf, ziel­los über die Stra­ße schlei­chend. Der Grund: Das Raub­tier hat­te Durst und blieb in dem Was­ser­ge­fäß ste­cken. Mich haben die Auf­nah­men spon­tan an Michel in der Sup­pen­schüs­sel erin­nert. Sowohl Michel als auch die Groß­kat­ze wur­den übri­gens am Ende von ihrer unprak­ti­schen Kopf­be­de­ckung befreit.

Probier’s mal mit Gemütlichkeit…

Zum Schluss noch etwas Gän­se­haut-Fee­ling? Dann hab ich genau das rich­ti­ge. Die­se Woche wur­de der Trai­ler zu Dis­neys Neu-Ver­fil­mung von Kiplings Meis­ter­werk „Das Dschun­gel­buch“ prä­sen­tiert. Real­film und CGI-Ani­ma­tio­nen ver­ei­nen sich zu bom­bas­ti­schen Bil­dern. Ich kann den Kino­start kaum abwar­ten. Die dunk­le­re und wenig kind­ge­rech­te Fan­ta­sy-Atmo­sphä­re kommt der Buch­vor­la­ge wesent­lich näher als der Zei­chen­trick­klas­si­ker von 1967. Wer mit der Neu­in­ter­pre­ta­ti­on nichts anfan­gen kann, soll­te den Trai­ler trotz­dem unbe­dingt bis zum Ende schau­en. Da gibt es eine klei­ne, per­fekt plat­zier­te Ver­nei­gung vor dem „Ori­gi­nal“.

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