Einmal um die Welt! Die vor-österliche Presseschau ist so global wie selten: die WWF-Earth Hour am Samstag war wieder ein weltweites, beeindruckendes Statement für mehr Umwelt- und Klimaschutz. In Berlin ging unter anderem am Brandenburger Tor die Beleuchtung aus, der Pariser Eiffelturm wurde schwarz, in Rio de Janeiro versank die Christus-Statue im Dunkeln, auch am Kreml in Moskau und am Opernhaus Sydney wurden die Lichter gelöscht. Tolle Bilder aus allen Teilen der Welt lieferte der N24-Beitrag. Auf die oft gestellt Frage, was Teilnehmer während der Stunde Dunkelheit zuhause machen sollten, liefere ich in Anbetracht der eventuell minderjährigen Leserschaft lieber keine Antwort und überlasse die Details der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Eurovision meets Earth Hour
Auch bei unseren österreichischen Nachbarn wurde die Earth Hour begangen. In zwei Monaten soll dort mit dem 60. Eurovision Song Contest (ESC) der nachhaltigste Musikevent seiner Art stattfinden. Auch deshalb unterstützten der ESC, die Wiener Stadthalle und die am ESC für Österreich teilnehmende Rockband „The Makemakes“ die (wie man dort so schön sagt) „heurige“ Earth Hour.
Von Hasen und Grünen Brücken
Aus unserem kleinen winzigen süßen liebenswürdigen Nachbarland platzt dann leider auch eine schockierende Nachricht in die vor-österliche Idylle: In der Alpennation wurden 2014 mehr als 19.000 Hasen Opfer des Straßenverkehrs, darauf weisen WWF Österreich und der Verkehrsclub VCÖ hin. Das Land wird von rund 125.000 km Straßen durchzogen. Im 20 km² großen Aktionsraum eines Feldhasen befinden sich damit druchschnittlich 60 km Straße. Ein Grund mehr mit entsprechenden Infrastrukturprojekten zurückhaltend zu sein, so die Schlussfolgerung. Eine Forderung die auch auf Deutschland übertragen werden kann. Des Weiteren könnten Grünbrücken Hasen und anderen Wildtieren helfen, Straßen lebend zu überqueren, Lebensräume wieder zu vernetzen und somit auch Unfälle zu vermeiden.
Kuh der Woche: Das große Fressen
Der Kuh der Woche ist diesmal die brandaktuelle WWF-Studie „Das große Fressen“, die wir im Rahmen der #IAMNATURE-Kampagne veröffentlicht haben – und in die überzeugte Burger- und Fleischliebhaber unbedingt einen Blick werfen sollten. Es geht (kurz zusammengefasst) um den enormen Ressourcenverbrauch unseres Ernährungsstils. Ganz besonders freut es natürlich einen Pressereferenten wie mich, wenn er am nächsten Tag auf dem Weg zur Arbeit in der S‑Bahn sitzt und die Frau gegenüber interessiert die Titelseite der BERLINER ZEITUNG liest, auf der mit tollen bunten Bildern zu dem Thema berichtet wird. Aber auch im Fernsehen war das Fressen ein Thema, etwa bei RTL 2 oder im ZDF. Getrübt wurde meine Freude nur vom Urteil einer guten Freundin. Sie meint, inhaltlich sei alles verständlich, aber ich hätte im RTL2-Interview dann doch „sehr müde“ gewirkt. Müde?!?! Das bedeutet abgeschafft! Und das bedeutete alt! (Ich brauch doch noch mehr Make-Up!).
Fracking – der „heiße Scheiß“
Zeitgleich zur Vorstellung unserer Studie, lud nur wenige Häuserblock entfernt Umweltministerin Hendricks zur Bundespressekonferenz um ihren Fracking-Gesetzentwurf vorzustellen. Die Meinungen hierüber gehen erwartungsgemäß auseinander. Während die SPD-Ministerin von einem Frackings-Verhinderungsgesetz sprach und die strengen Regeln lobte, interpretierte der NABU: Die kritische Technik würde nun durch die Hintertür möglich gemacht. Erhellend und auch nach zwei Jahren noch immer topaktuell und sehenswert: Die Heute Show zum „neuen heißen Scheiß Fracking“ im März 2013.
Frohe Ostern!
Damit verabschiede ich mich in eine längere Osterpause, wünsche schon einmal viel Spaß bei der Eiersuche und verspreche an dieser Stelle: Heute ist nicht alle Tage, die Kuh kommt wieder, keine Frage.
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