Vom Selous geht es noch weiter in den Süden Tansanias nach Songea — hier läuft eine der Hauptwanderrouten der Tiere — und wir erleben WWF-Arbeit hautnah.
Auf geht’s: Jodie, Kelly, Experte Johannes und ich fliegen vom Selous noch weiter in den Süden Tansanias, fast bis an die Grenze Mosambiks. Dazu geht es mit unserem Mini-Flugzeug von der staubigen Savannen-Landschaft los. Wir erhaschen einige letzte, atemberaubende Blicke über den Selous. Unser Pilot fliegt über die Stieglers Gorge und entlang des Rufiji River mit seinen vielen Sandbänken. Nach einer halben Stunde gewinnen wir an Höhe — und sehen leider bald schon wieder besiedelte Farmlandschaft.

Von Selous nach Songea:Wildtier-Autobahn ohne Tiere
In Songea werden wir von unserem WWF-Kollegen Madatta abgeholt, der schon seit 26 Jahren im Naturschutz arbeitet. Hier bewegen wir uns die nächsten drei Tage. Nach Songea verirrt sich kaum ein Tourist. Wir sind jetzt quasi auf einer „Wildtier-Autobahn“, genau zwischen zwei Schutzgebieten. Wildtiere halten sich nämlich nicht nur isoliert in einem Gebiet auf, sondern nutzen bestimmte Wanderrouten (sogenannte Korridore) zu benachbarten Ökosystemen. Und wir sind nun direkt auf einer dieser Wanderrouten.
Wie Tiere und Menschen zusammenleben können
Das Gebiet ist zwar relativ dünn besiedelt, dennoch führen Farmen und Siedlungen, Wilderei, Kahlschlag und exzessiver Straßenbau zu einer Blockade des Korridors. Auf der Fahrt erzählt uns Experte Johannes, wie der WWF in Gemeindeschutzgebieten, sogenannte WMAs (Wildlife Management Areas), das Zusammenleben von Bevölkerung und Wildtieren verbessert. Dabei werden gemeinsam Ideen entwickelt, wie man das Land am besten nutzt, wie man Geld verdienen kann, ohne den Tieren zu schaden. Im Korridor gibt es fünf dieser WMAs, die von den Gemeinden gemeinsam verwaltet werden. Sie stellen knapp 200 „Village Game Scouts“, also Gemeindewildhüter.
Zu Besuch bei den Rangern

Wir lassen uns heute zeigen, wie man die Einwohner mit einbeziehen kann. Bei der Ankunft im Hauptquartier des WMAs begrüßt uns das Game-Scout-Komitee. Nach der förmlichen Begrüßung erzählen uns die Village Game Scouts von ihrer Arbeit, ihren Problemen. Kelly und Jodie schütteln unermüdlich Hände und lauschen interessiert den Geschichten, die für uns vom lokalen Swahili ins Englische übersetzt werden. Stolz zeigen uns Dorfbewohner ihre Bienenkästen. Honig, das ist eine der Einkommensalternativen, die das Ökosystem schützen und gleichzeitig profitabel sind. 20–30 Kilo Honig werden von den fleißigen Wildbienen pro Kasten produziert.

Ohne die Bevölkerung geht nichts!
Wir sehen heute: Die Wilderei kann nur zusammen mit den Gemeinden gestoppt werden. Seit die Menschen hier ihre Ressourcen selbst verwalten können, fühlen sie sich viel stärker verantwortlich. Klar ist aber auch: Wir brauchen mehr Ranger — und ihre Ausbildung und Ausrüstung muss verbessert werden. Dafür sammeln wir ebenfalls Spendengelder.
Morgen sehen wir uns ein Wildlife College an. Dort, wo die Ranger ausgebildet werden.
Was bisher geschah:
Unterschreibe unsere Petition, um Selous zu retten!
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