Gre­ta ist nicht allei­ne — Jun­ge Rebel­lin­nen ver­än­dern die Welt


Rebellinnen: Junge Frauen beim Klimastreik in Berlin
Jung, weiblich, bunt © Andi Weiland / WWF

Wie alt muss man sein, um die Welt zu ret­ten? Gre­ta Thun­berg, die Kli­ma­ak­ti­vis­tin aus Schwe­den, ist 16, als sie zum Schul­streik gegen den Kli­ma­wan­del auf­ruft und inner­halb weni­ger Mona­te zur Iko­ne einer Gene­ra­ti­on auf­steigt. Jetzt ist sie 18 und damit offi­zi­ell erwach­sen, aber hin­ter ihr steht eine ganz Rie­ge jun­ger Rebel­lin­nen, die laut­stark gegen Miss­stän­de auf­be­geh­ren. Man­che von ihnen sind gera­de mal 13, 14 oder auch nur zehn Jah­re alt.

Wer nach ihnen Aus­schau hält, ent­deckt über­all auf der Welt jun­ge Rebel­lin­nen, die das Zeug zum „chan­ge­ma­ker“ haben. Es sind vie­le. Sehr viele.

Noch nie war Pro­test so jung

Noch nie war eine Pro­test­be­we­gung so weib­lich, so jung, so bunt wie die „Gene­ra­ti­on Gre­ta“. Sie set­zen sich ein fürs Kli­ma, für sau­be­res Trink­was­ser und sozia­le Gerech­tig­keit, gegen Kin­der­ehe und Dis­kri­mi­nie­rung. Sie erfin­den Test­kits, um die Trink­was­ser-Qua­li­tät zu über­prü­fen, oder Robo­ter, die Plas­tik aus den Mee­ren fischen. Sie fin­den sich nicht damit ab, die Welt zu belas­sen wie sie ist, wenn sie doch bes­ser sein könnte.

Fol­ge uns in Social Media
Facebook
Twitter
Youtube
Instagram
LinkedIn
TikTok
Newsletter

Rebelinnen: BBPB: Bye Bye Plasticbags heißt die Initiative von Isabel und Melati Wijsen. Die beiden Schwestern haben schon einiges erreicht, um Plastiktüten endgültig von ihrer Heimatinsel Bali zu befreien und so auch den Plastikmüll im Meer zu reduzieren. Hier halten sie eine ihrer vielen Reden, mit der sie seit Beginn an weltweite Aufmerksamkeit schüren.
Viel­leicht gera­de weil sie jung sind: Mela­ti und Isa­bel kämp­fen erfolg­reich gegen den Plas­tik­wahn­sinn © ByeByePlasticBags

 

Isa­bel und Mela­ti Wij­sen bei­spiels­wei­se sind zehn und zwölf, als sie auf Bali die Initia­ti­ve „Bye Bye Pla­s­tic Bags“ grün­den. Von den Schwes­tern war auch schon hier auf dem WWF-Blog zu lesen. Qua­si im Allein­gang brin­gen sie die indo­ne­si­sche Regie­rung dazu, Plas­tik auf Bali zu ver­bie­ten. Emma Gon­zá­lez geht in die elf­te Klas­se, als sie Zeu­gin des Port­land-Schul­mas­sa­kers wird — von einem Tag auf den ande­ren ist sie das neue Gesicht des ame­ri­ka­ni­schen Wider­stands gegen die Waf­fen­lob­by. Autumn Pel­tier wird mit 14 Jah­ren zum „Chief Water Com­mis­sio­ner“ der Anis­hi­naa­be in Kana­da ernannt. Amt und Ehren als offi­zi­el­le Was­ser­be­auf­trag­te der First Nati­ves über­nimmt sie von ihrer Tan­te. Es ist ein Job auf Lebens­zeit. „Wir kön­nen Geld nicht essen und Öl nicht trin­ken“, wie­der­holt die „Was­ser­krie­ge­rin“, wie sie sich selbst nennt, wo immer sie spricht, ob vor Regie­rungs­ver­tre­tern, Kli­ma­for­schern, der Welt­bank oder Wirtschaftslenkern.

Mit dem WWF-News­let­ter nichts mehr verpassen!

Viet­nam, Atom­kraft, Klima?

Zum ers­ten Mal in der Geschich­te erhe­ben vor allem far­bi­ge Mäd­chen ihre Stim­me gegen eine von wei­ßen Män­nern gepräg­te Welt. Kli­ma ist der „Trig­ger“, der die­se Gene­ra­ti­on auf­weckt, so wie frü­her das Wald­ster­ben, Atom­kraft, Viet­nam oder die Aus­ein­an­der­set­zung mit den „Alt-Nazis“. Heu­te erle­ben jun­ge Men­schen die beun­ru­hi­gen­den Vor­bo­ten des Kli­ma­wan­dels oft haut­nah, Regio­nen wer­den über­schwemmt, Land­stri­che verdorren.

Klimastreik vor dem Reichstag in Berlin
Rebel­lin­nen — oder Ist die Jugend etwa zu zahm? © Jörg Farys / WWF

Ist die Jugend zu zahm?

Dabei ist die Jugend heu­te zah­mer als frü­he­re Pro­test-Gene­ra­tio­nen. Frei­tags die Schu­le zu schwän­zen ist das Äußers­te, was sie sich an zivi­lem Unge­hor­sam erlaubt. Das mag man belä­cheln oder ihnen Nai­vi­tät vor­wer­fen. Aber man soll­te sie nicht unter­schät­zen. Die Macht ihrer Bil­der und Wor­te, die sich über die sozia­len Medi­en ver­brei­ten, ist gewal­tig. Mit einem Tweet kön­nen die Jugend­li­chen Kon­zer­ne zum Wan­ken brin­gen und Poli­ti­ker zum Umden­ken bewe­gen, ob sie am Ama­zo­nas oder am Gan­ges leben, am Niger oder im König­reich Schwe­den. Und sie mei­nen es ernst!

Coro­na? Aber dann!

Coro­na ist ein Rück­schlag für sie. Wer um sei­nen Arbeits­platz bangt, küm­mert sich weni­ger ums Kli­ma, um Gleich­be­rech­ti­gung, um sau­be­res Trink­was­ser. Aber die Pro­ble­me sind nicht gelöst. Im Gegen­teil: Vie­le Miss­stän­de ver­schlim­mern sich. So steigt die Zahl der Kin­der­ehen in Afri­ka, Asi­en, Latein­ame­ri­ka wie­der an. Die Rebel­lin­nen wer­den zurück­kom­men, denn es gibt viel zu tun. Spä­tes­tens im nächs­ten Hit­ze­som­mer, nach der nächs­ten Ölpest.

Mach mit!

Wer­de Teil der WWF Jugend Com­mu­ni­ty und orga­ni­sie­re mit uns Demos und Aktio­nen, dis­ku­tie­re über aktu­el­le The­men, for­sche für den Kli­ma­schutz und set­ze dich für Umwelt­schutz vor dei­ner Haus­tür ein!

Wie hat Dir die­ser Bei­trag gefallen? 

Sehr schön, das freut uns! Viel­leicht magst Du ja… 

…die­sen Bei­trag jetzt teilen: 

Scha­de, dass Dir der Bei­trag nicht so gut gefal­len hat. 

Dein Feed­back wäre sehr wert­voll für uns. 

Wie könn­ten wir die­sen Bei­trag Dei­ner Mei­nung nach optimieren? 

Fol­ge uns in Social Media:
Facebook
Twitter
Youtube
Instagram
LinkedIn
TikTok
Newsletter
Vorheriger Beitrag Tipps für umweltfreundliches Arbeiten zuhause: So wird das Homeoffice nachhaltig(er)
Nächster Beitrag Muss es unbedingt echter Fisch sein?

4 Kommentare

  1. Julie Ackermann
    30. Januar 2021
    Antworten

    müs­sen wir wirk­lich immer nur rebel­lie­ren? Sind wir wahr­haft rebel­lisch? Oder sind wir nur für­sorg­lich für die­se kran­ke Erde, so wie eine Mut­ter für ihr Kind? Es geht auch auf­op­fe­rungs­voll aber bit­te kein Mit­leid. Das kann die­se Erde nicht mehr gebrau­chen. Unter­stüt­zen, tat­kräf­tig mit­hel­fen für eine gesun­de Sicht auf das Wesent­li­che. Wo fehlt es, was fehlt, wie­viel fehlt, usw. Wir sind dabei, ja, wir sind immer bei Euch.

  2. Julie Ackermann
    30. Januar 2021
    Antworten

    wenn wir rebellieren
    kön­nen wir verlieren,
    wenn wir unterstützen
    kön­nen wir sie schützen
    wenn wir uns aufopfern
    für die kran­ke Erde
    erfüllt dies uns
    und sei­nen Zweck

  3. Micha
    1. Februar 2021
    Antworten

    Wenn die Jugend die Zukunft in die Hand neh­men muss, dann ist das ein Zei­chen für das Ver­sa­gen eines nach­hal­ti­gen Gene­ra­tio­nen­ver­trags. Die brei­te Mas­se von heu­te hat ver­ges­sen, mit wel­chen Ent­beh­run­gen die vor­an­ge­gan­ge­nen Gene­ra­tio­nen geschla­gen waren. Und wird hilf­los jam­mern, wenn die abseh­ba­ren Fol­gen von Kli­ma­wan­del und Natur­zer­stö­rung im eige­nen All­tag ankom­men. Doch dann ist es für eine neue Per­spek­ti­ve längst zu spät.

  4. 10. März 2021
    Antworten

    Ich lie­be es, dass end­lich Bewe­gung in die Kli­ma­de­bat­te kommt. Auch wegen dem Enga­ge­ment von FfF und Co.

    Eine Welt steht am Abgrund und es ist ehr­lich gesagt kei­ne Alter­na­ti­ve, wei­ter­zu­ma­chen und Illu­sio­nen auf­recht zu hal­ten, wie bisher !

    Doch es gibt immer noch genug, die lie­ber alles irgend­wie glau­ben, nur damit sie ihr Ver­hal­ten nicht ändern müssen.
    Las­sen wir uns durch sie nicht aus­brem­sen und tun, was nötig ist !
    Jede® Einzelne.

    Alter­na­ti­ven (teils erprobt) auf mei­ner Seite !

Einen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert