Wer sie einmal gehört hat, der wird es wohl nicht vergessen: Hirsche in der Brunftzeit. Ein tiefes, langgezogenes Röhren schallt weit durch die Wälder, auch in weiter Entfernung noch gut zu hören, auf jeden Fall eindrucksvoll. Brünftig.
Was passiert in der Paarungszeit bei Hirschen?

Von September bis Ende Oktober dauert die Paarungszeit. In dieser Zeit ist bei den Hirschen wirklich alles anders. Normalerweise leben Rothirsche in Rudeln zusammen – allerdings getrennt in männliche Hirschrudel und weibliche Kahlwildrudel. Zur Brunftzeit lockt jedoch das Weib und die älteren Männchen verlassen ihr Rudel. Sie legen auf der Suche nach den Weibchen mitunter mehr als 100 Kilometer zurück. Einige Wochen lang verzichten die Männchen fast vollständig auf Fressen und Schlafen.
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Doch dann wird es erst wirklich anstrengend. Die Weibchen locken meist mehrere Männchen an — und nur das stärkste Männchen darf sich paaren, der sprichwörtliche Platzhirsch. Taucht aber ein Konkurrent auf, dann wird es ernst. Wenn die Gegner sich nicht vom lauten Gebrüll und den Drohgebärden beindrucken lassen, kann es zu heftigen Kämpfen der bis zu 250 Kilo schweren Männchen mit ihren Geweihen kommen. Kämpfe, die bis zum Tod gehen können.
Wo kann man Hirsche hören?
Um dieses Naturschauspiel zu sehen braucht man Glück und Geduld, auch wenn die Rothirsche noch ziemlich weit verbreitet sind. 240.000 Tiere sollen es bundesweit sein. In Deutschland kommt Rotwild in den Mittelgebirgen, in den Alpen sowie im Alpenvorland vor. Größere Bestände leben im Harz, im nördlichen Brandenburg, im Duvenstedter Brook, im Weserbergland, in der Lüneburger Heide, an der Müritz und in der Mecklenburgische Schweiz. Hier gibt es einen Überblick, wo man das Rotwild zumindest ziemlich sicher belauschen kann. Natürlich ohne Gewähr.
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Nach der Paarung kehrt im Wald wieder Ruhe ein. Die Rudel gehen wieder ihrer Wege. Der Hirsch-Nachwuchs kommt im Mai zur Welt.
Wann paaren sich unsere Wildtiere in Deutschland?

Natürlich gibt es aber nicht nur die Brunftzeit der Hirsche. Die meisten Wildtiere haben an den Sexualzyklus der Weibchen gebundene Paarungszeiten, entweder einmal (monöstrisch) oder auch mehrmals (polyöstrisch) pro Jahr. Eigentlich ist aber bei den Wildtieren in Mitteleuropa in jeder Jahreszeit etwas los beim Thema Fortpflanzung:
- Biber lieben sich ab Januar. Trotz des kalten Wassers.
- Bei Wiesel, Fischotter und Eichhörnchen beginnt die Paarungszeit auch im Winter.
- Wölfe und Luchse haben Paarungszeit zwischen Februar und März.
- Wildkatzen und Füchse sind im Februar schwer verliebt.
- Maulwürfe lieben sich im frühen Frühling.
- Hasen fangen im Januar und hören erst im Oktober auf. Die Paarung beim Kaninchen ist vor allem von Faktoren wie Temperatur und Nahrungsangebot bestimmt.
- Die meisten heimischen Vögel kommen erst bei steigenden Temperaturen in Stimmung, Adler sind hierzulande früher dran.
- Die wechselwarmen Frösche und Kröten brauchen auch die milderen Frühlingstemperaturen.
- Dachse sorgen im Hochsommer für Nachwuchs.
- Rehe (nein, das sind nicht die weiblichen Hirsche) sind ab August liebestoll.
- Wisente beginnen üblicherweise im August oder September sich anziehend zu finden.
- Bei Elchs beginnt die Paarungszeit im Herbst und kann sich über zwei Monate hinziehen.
- Kegelrobben paaren sich je nach Verbreitungsgebiet zwischen Oktober und März.
- Paarungszeit der Wildschweine sind die Monate November bis Januar. Aber nur eigentlich. Denn Wildschweine paaren sich in freier Wildbahn inzwischen das ganze Jahr über.
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