Wir schaf­fen das: Her­den­schutz ist Teamwork

Weidenschutz funktioniert auch unter komplizierten geographischen Bedingungen: Schäfer mit einem Pyrenäen-Berghund © Christian Pichler / WWF

Bestimmt habt ihr schon öfter davon in den Medi­en gehörtÜber­grif­fe von Wöl­fen auf Scha­fe und ande­re Wei­de­tie­reMeist liegt es dar­an, dass die Schaf­her­den nicht aus­rei­chend geschützt sind und es für die schlau­en Raub­tie­re ein Leich­tes ist, sich Zugang zu der Her­de zu ver­schaf­fenDas ist nicht nur ärger­lich, son­dern tra­gisch für die Tier­hal­ter:innen und beson­ders für die Wei­de­tie­re selbst. Denn die Tie­re sind meist ein­ge­zäunt und haben kei­ne Chan­ce zu flie­hen oder sich aus eige­ner Kraft zu ret­ten. 

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Um sol­che Vor­fäl­le zu redu­zie­ren und idea­ler­wei­se zu ver­mei­den, müs­sen soge­nann­te Her­den­schutz-Maß­nah­men umge­setzt wer­den. Und zwar mög­lichst flä­chen­de­ckend über­all wo es Wöl­fe gibtDamit die Erfah­run­gen über die taug­lichs­ten Elek­tro­zäu­neeffek­tivs­ten Her­den­schutz­hun­de und sichers­ten Nacht­un­ter­künf­te nicht ver­lo­ren gehen, sor­gen wir im Euro­Larg­eCar­ni­vo­res-Pro­jekt dafür, dass Schäfer:innen und Weidetierhalter:innen über die rich­ti­gen Schutzmaß­nah­men auf­ge­klärt wer­den. Und unter­stüt­zen sie dabei, die­se umzu­set­zen. 

Die Schwei­zer:innen machen es vor 

Auf einer Exkur­si­on ins Schwei­zer Sar­gans wur­den nun gezeigt, wie es selbst unter schwie­rigs­ten geo­gra­phi­schen Bedin­gun­gen gelingt, die Raub­tie­re auf Abstand zu hal­ten. Knapp 20 Men­schen aus Poli­tik, Natur­schutz­ver­bän­den, Minis­te­ri­en waren dabei, die meis­ten aus Deutschland.

Die Hirt:innen und Her­den­schutz­hun­de blei­ben hier Tag und Nacht bei der Her­de, um Wöl­fe fern­zu­hal­ten. Elek­tro­zäu­ne wer­den auch an stei­len Berg­hän­gen auf­ge­stellt. Natür­lich kön­nen auch so wei­ter­hin Über­grif­fe statt­fin­den, sie sind jedoch wesent­lich sel­te­ner. Bei der Exkur­si­on wur­de deut­lich, dass die inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit im Her­den­schutz ent­schei­dend istum Erfahrun­gen über Schutz­maß­nah­men zu tei­len und lang­fris­tig von­ein­an­der zu ler­nen. 

Wir sind EURO LARGE CARNIVORES 

Das Euro Lar­ge Car­ni­vo­res (übers. „Euro­pas Große Beu­te­greifer) ist ein euro­pa­wei­tes Pro­jekt des WWFgeför­dert durch EU-Gel­der aus dem LIFE-Pro­gramm. Im Pro­jekt wer­den Nutz­tie­re und ihre Besit­zer:innen unter­stütztdie in der Nach­bar­schaft von Wöl­fenLuch­sen, Bären und oder auch Viel­fra­ßen lebenDer Fokus liegt beson­ders auf der Ver­mei­dung von Mensch-Wild­tier­kon­flik­tenDenn Men­schen in ganz unter­schied­li­chen Regio­nen Euro­pas haben sich Stra­te­gien und Metho­den erar­bei­tet, die ein Leben in Nach­bar­schaft mit den wil­den Tie­ren ermög­li­chen. Neben der Doku­men­ta­ti­on die­ser beson­de­ren Lebens­mo­del­le, wer­den Work­shops und Exkur­sio­nen ver­an­stal­tet, um zu zei­gen, wie der Her­den­schutz rich­tig funk­tio­niert und was getan wer­den muss, um die eige­nen Tie­re zu schüt­zen. 

Das macht der WWF zum Herdenschutz

Für die Menschen!

Wir wol­len den Wolf schüt­zen. Aber eben auch die Men­schen und Nutz­tie­re, die in sei­ner Nähe leben. Denn sie sind es, die Tag für Tag drau­ßen sind, für ihren Lebens­un­ter­halt kämp­fen und tat­säch­lich mit den Wöl­fen kon­fron­tiert sind. Wir dür­fen die Men­schen vor Ort nicht ver­ges­sen und müs­sen sie unter­stüt­zen. Die Rück­kehr des Wol­fes ver­ur­sacht vie­le Kon­flik­te. Aber wenn wir zusam­men­ar­bei­ten, kön­nen sie gelöst wer­den. Das zeigt zum das Bei­spiel von Rin­der­hal­ter Swen Kel­ler aus Des­sau, mit dem wir im Rah­men des Pro­jek­tes zusam­men­ar­bei­ten und der erfolg­reich Zäu­ne und Her­den­schutz­hun­de ein­setzt. 

Wenn ihr sehen wollt, wie das Zusam­men­le­ben von Men­schen und gro­ßen Beu­te­grei­fern in Deutsch­land und ande­ren euro­päi­schen Län­dern funk­tio­niert, besucht unse­re Web­site und schaut euch unse­re bewe­gen­den Fil­me an – Gän­se­haut garantiert. 

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Seit wann gibt es in Deutschland wieder Elche und wieso braucht man Herdenschutzhunde, um Weidetiere vor dem Wolf zu schützen? Als Biologin beim WWF bin ich für die Öffentlichkeitsarbeit für Wildtiere in Deutschland und Europa zuständig. Dabei unterstütze ich unsere europäischen Partner in der Projektkommunikation und erhalte Einblicke in ganz verschiedene und spannende Themenfelder, über die ich hier im Blog berichte.

Kommentare (2)

  • Es wäre zu wünschen, dass all diese Großtiere die wieder versuchen in Deutschland, ihrer einstigen Heimat von den Kugeln der Jäger verschont bleiben.
    Sei es illegal oder behördlich genehmigt.
    Es liegt in der Hand vor allem der Hobbyjäger ob diese Tiere bei uns eine Chance haben.
    Der Lebensraum für sie, ist jedenfalls vorhanden.

  • Also wenn ich 24/7 mit HSH bei meiner Herde lebe, sind Wolfsangriffe zwar nicht auszuschließen, aber es sind weniger...
    Wieviele Wochenstunden arbeiten die Experten, die obigen Beitrag erstellt haben?
    Bei welcher Bezahlung?
    Mit welchem Urlaubsanspruch?
    Mit welcher sozialen Absicherung?

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