
“Wenn du ein Bär sein willst, sei ein Grizzly”, soll der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi gesagt haben. Was genau er damit meinte, können wir nur raten. Vielleicht dachte Gandhi, der Grizzly sei der größte Bär auf diesem Planeten. Damit hätte er allerdings falsch gelegen.
Grizzlys sind nicht die größten Bären
Der Eisbär und auch der Kodiakbär sind größer. Der Grizzlybär ist — ebenso wie der Kodiakbär — ein sehr enger Verwandter des Braunbären und ein Verwandter des eurasischen Braunbären, der auch bei uns in Europa vorkommt.
Warum heißt der Grizzlybär Grizzlybär?
Seinen Namen verdankt der Grizzly seiner Fellfärbung: Grizzled bedeutet auf Englisch gräulich. Das bezieht sich auf die Spitzen seines Fells, die meist von grauer Farbe sind. Damit ist der Bär ein Trendsetter in Sachen Dip-Dye Hairstyle. Das namensgebende „gräuliche“ Fell tragen aber nicht alle Grizzlys. Es gibt auch eher blonde oder fast schwarze Grizzlybären. Die Färbung variiert von Region zu Region.
Der Grizzly frisst am liebsten vegetarisch
Grizzlybären sind Allesfresser, bevorzugen aber pflanzliche Nahrung und liegen damit voll im Trend. Dreiviertel ihres Speiseplans besteht aus vegetarischer Kost wie Beeren, Gräsern, Kräutern oder Nüssen. Ab und an gönnt sich der Grizzly als Proteinquelle aber auch mal Fisch, Vogel oder gar größere Huftiere wie einen Elch.
Grizzlys: Überraschend schnell und nicht nur im Stehen groß
Seine „Teddybärhaftigkeit“ täuscht darüber hinweg, dass der Grizzly ein richtig schneller Läufer ist. Auf der Flucht kann er so schnell werden wie ein Pferd. Wenn er sich bedroht fühlt, stellt der Grizzly sich auf seine Hinterbeine, um noch imposanter auszusehen. Doch auch auf vier Beinen ist ein Grizzlybär mit bis zu 450 kg und einer Länge von drei Metern von Kopf bis Rumpf äußerst eindrucksvoll.
Wie stark sind Grizzlys?

Entsprechend ihres Körpergewichtes sind Grizzlybären vielen Tieren und auch uns Menschen deutlich überlegen. Besonders beeindruckend ist aber, wie kräftig sie zubeißen können. Grizzlys gehören zu den zehn Tieren mit dem stärksten Gebiss auf der Welt. Mit einer Bisskraft von fast 85 Kilo pro Quadratzentimeter könnten sie locker eine gusseiserne Pfanne durchbeißen.
Bloß nicht wecken: Grizzlybären halten keinen Winterschlaf
Grizzlybären halten keinen richtigen Winterschlaf, sondern nur eine sogenannte Winterruhe. Dabei sinkt die Körpertemperatur wenig, Herzschlag und Atemfrequenz sind aber deutlich verringert. So kann es sein, dass der Bär auch im Winter einmal aufwacht und eine Runde durch den Wald dreht.
Können Grizzlys uns Menschen gefährlich werden?
Schon ein einzelner Tatzenhieb oder Biss können im schlimmsten Fall für den Menschen tödlich enden. Doch normalerweise gehen Grizzlybären Menschen aus dem Weg. Gefährlich wird es, wenn eine Bärenmutter glaubt, ihre Jungen verteidigen zu müssen oder Bären überrascht werden. Und auch seine Beute lässt sich ein hungriger Grizzly ungern nehmen.
Wo leben Grizzlybären?

Grizzlys leben im nordwestlichen Nordamerika, vor allem in Alaska – 70 Prozent aller Grizzlys sind hier zu Hause. Die Grizzlybären hier sind in der Regel größer als ihre Artgenossen im südlicheren Nordamerika. Dieses Phänomen lässt sich durch die Bergmannsche Regel erklären, nach der die durchschnittliche Körpergröße einer Art zu den Polen hin zunimmt.
Grizzlybären als Heilmittel
Einst erstreckten sich die Reviere der Grizzlys nicht nur von Alaska über Wyoming, sondern bis ganz nach Mexiko. Doch sie wurden für ihr Fleisch, ihren Pelz oder als Trophäe bejagt und ihr Lebensraum durch Entwaldung, Straßenbau und Landwirtschaft zerstört. Dass Fett, Galle, Tatzen, Rückenmark, Blut und Knochen des Grizzlys als Heilmittel in der traditionellen asiatischen Medizin verwendet werden, macht die Situation nicht besser.
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Die Welt braucht Grizzlys
Grizzlybären waren lange vom Aussterben bedroht. Doch in den letzten 30 Jahren haben ihre Bestände zum Glück wieder zugenommen. Sie sind ein wertvoller Teil der Natur, in die sie gehören. Zum Beispiel graben die Bären auf der Suche nach Wurzeln den Boden um und lockern ihn damit auf. Und sie scheiden aus ihrer vegetarischen Kost pflanzliche Samen aus und verteilen sie damit. Alles Beispiele für wichtige natürliche Kreisläufe.
Heute lebt der Grizzly vor allem im geschützten Umfeld von Nationalparks. Die Bären können hier bis zu 25 Jahre alt werden.
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