Bes­se­res Essen darf auch teu­rer sein


Essen: Die deutschen wollen für besseres mehr zahlen
Die Deutschen sind angeblich bereit mehr zu zahlen CC0 1.0 Zoltan Kovacs https://unsplash.com/photos/OHGhGg4cuvE

Die Deut­schen und ihr Essen: Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft hat bei über 1000 Deut­schen mal einen Blick auf den Tel­ler gewagt. 99 Pro­zent wol­len, dass Essen schmeckt. Das ist nicht so über­ra­schend. 90 Pro­zent sind aber der Umfra­ge zufol­ge bereit, mehr Geld zu bezah­len, wenn die Tie­re bes­ser gehal­ten wer­den. Das ist schon über­ra­schen­der. Vier von fünf Ver­brau­chern wün­schen sich ein staat­li­ches Tierwohllabel.

Die Deut­schen zei­gen sich über­haupt — in der Umfra­ge — als kri­ti­sche Kon­su­men­ten. Sie wol­len laut der Umfra­ge umfas­sen­de Infor­ma­tio­nen zu ihren Lebens­mit­teln. 80 Pro­zent hal­ten die Anga­ben der Inhalts- und Zusatz­stof­fe für wich­tig oder sehr wich­tig. Sie inter­es­sie­ren sich für die Her­kunft der Waren und beach­ten Warnhinweise.

Regio­nal und Sie­gel: wichtig!

Mehr als drei Vier­tel der Ver­brau­cher legen Wert auf Lebens­mit­tel aus ihrer Regi­on. Auch Sie­gel fin­den die Leu­te wich­ti­ger: 2015 waren sie für jeden Drit­ten ein Kri­te­ri­um, inzwi­schen ach­ten 41 Pro­zent auf die ver­schie­de­nen Sie­gel wie etwa BIO.

Jetzt heißt es han­deln. Für die Poli­tik. Das Tier­wohl­la­bel hat Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Chris­ti­an Schmidt (CSU) schon län­ger ange­kün­digt. Wir war­ten noch immer. Und wir wer­den uns gedul­den müs­sen. Es heißt wie bei so vie­len ande­ren The­men, die auf den Nägeln bren­nen: war­ten auf die neue Regie­rung. Schmidt hat­te das Tier­wohl-Label schon im ver­gan­ge­nen Jahr ange­kün­digt, es aber nicht umge­setzt. Tier­schutz­ver­bän­de leh­nen die Kri­te­ri­en ohne­hin als zu wenig streng ab.

Was Du beim The­ma Essen tun kannst

Aber es gibt ja uns alle: mün­di­ge, kri­ti­sche Ver­brau­cher. Wenn wir das bes­se­re Fleisch, die bes­se­ren Lebens­mit­tel haben wol­len, es gibt sie. Wir müs­sen sie nur kau­fen! Wir ver­tre­ten dabei ein­fa­che Faustregeln:

  • Wenn ihr Fleisch wollt, kauft weni­ger, dafür bes­se­res. Was das heißt und wie das geht, erfahrt ihr in unse­rem Fleisch­rat­ge­ber.
  • Bio ist auf jeden Fall bes­ser – gera­de beim The­ma Tier­wohl und eben auch für die Umwelt.
  • Kauft wo es geht bio, und zwar regio­nal und saisonal.

Was nicht geht: bil­li­ges Fleisch

Wer aller­dings ein hal­bes Hähn­chen für zwei Euro haben will braucht nicht das Leid der Hüh­ner zu bekla­gen. Jeder kann sich dann ziem­lich genau aus­ma­len wie das Tier gelebt hat.

Wenn du mit Hal­tungs­be­din­gun­gen, die das Wohl­be­fin­den der Tie­re und das Aus­le­ben ihrer Bedürf­nis­se erheb­lich beein­träch­ti­gen, nichts zu tun haben möch­test, soll­test du ein­fach etwas mehr für dein Essen aus­ge­ben. Dass wir Deut­schen davon arm wer­den, wenn wir etwas mehr aus­ge­ben, ist übri­gens nicht zu befürch­ten: Im inter­na­tio­na­len Ver­gleich sind die Deut­schen beim Essen gei­zig. Exakt 10,3 Pro­zent des Ein­kom­mens las­sen sich die Deut­schen ihre Lebens­mit­tel kos­ten. Es ist die neunt­nied­rigs­te Quo­te der Welt. Noch knaus­ri­ger spei­sen rei­che Natio­nen wie Aus­tra­li­en, Sin­ga­pur, Groß­bri­tan­ni­en, die Schweiz – und die USA.

Es gibt vie­le Grün­de, mehr Geld für Lebens­mit­tel aus­zu­ge­ben. Bist Du dazu bereit? Schreib uns!

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2 Kommentare

  1. Gabi Veronesi
    6. Januar 2018
    Antworten

    ich bin auf jeden Fall bereit, mehr für ein Stück Fleisch zu bezah­len, wenn es zum Wohl der Tie­re ist.
    Auch eine Kenn­zeich­nungs­pflicht über die genaue Zusam­men­set­zung der Lebens­mit­tel hal­te ich für drin­gend erforderlich.
    Da ich mich öfters in Ita­li­en auf­hal­te, stel­le ich regel­mä­ßig fest, dass das Ange­bot aller Lebens­mit­tel, vor allem Fleisch, obst und Gemü­se dort qua­li­täts­mä­ßig ein­deu­tig bes­ser ist als bei uns in Deutsch­land. Wir wer­den hier wie es aus­sieht mit schlech­ter Qua­li­tät versorgt.

  2. Linda
    24. Februar 2018
    Antworten

    Tier­wohl-Label sol­len nur das Gewis­sen der Kon­su­men­ten beru­hi­gen, den Tie­ren bringt das gar nichts. Wer wirk­lich für mehr Tier­wohl ist, ver­zich­tet ein­fach auf tie­ri­sche Pro­duk­te. Es gibt kei­ne Alter­na­ti­ve, jede “Nutz”-Tierhaltung beein­träch­tigt das Aus­le­ben der Bedürf­nis­se der Tie­res erheb­lich und ganz beson­ders ihr Wohl. Denn immer, auch bei der aller­bes­ten Bil­der­buch­hal­tung (die es eh so gut wie nicht gibt), been­det ein viel zu frü­her und vor allem gewalt­sa­mer Tod das Leben des Individuums.

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