1562 Quadratmeter: So viel Ackerfläche braucht jeder Deutsche im Durchschnitt für die Erzeugung seiner Nahrungsmittel. Scheint nicht viel zu sein. Doch — wenn all diese durchschnittlichen Fußabdrücke hochgerechnet werden — hinterlassen wir schon heute tiefe Spuren bei uns und in anderen Teilen der Welt. Erkenntnisse aus der neuen WWF Ernährungsstudie „Das Große Fressen – wie Ernährungsgewohnheiten unseren Planeten gefährden“.
70 Prozent für Tierisches
Ein Beispiel: Fast sechs Millionen Hektar (oder Fußballfelder) belegen wir außerhalb Deutschlands, um unseren Tisch zu decken. Aber wofür eigentlich? Nein, nicht dafür: Obst, Gemüse und Getreide essen wir mit Abstand am meisten, aber sie hinterlassen einen leichtgewichtigen Fußabdruck. Die Größe unseres aktuellen Flächen-Fußabdrucks geht mit anschaulichen 70 Prozent auf das Konto von Wurst und Schnitzel, Käse und Milch. Drei von vier Flächen beanspruchen wir in der einen oder anderen Form für die Tierhaltung.
Das wird zukünftig kaum mehr möglich sein. Die Menschen werden mehr, die uns zur Verfügung stehende Ackerfläche pro Kopf schrumpft bis 2050 auf 1166 Quadratmeter. Wenn wir unsere Ernährungsmuster nicht ändern, sieht unsere Ernährung etwas einseitig aus, denn etwas über 1020 Quadratmeter brauchen wir allein für die Erzeugung von Fleisch. Auf den restlichen mageren 146 Quadratmetern würden wir alles andere anbauen müssen – Obst, Gemüse, Öle, Getreide usw.
Neu, alt oder anders
Oder aber wir überlegen uns, wie wir die Flächen am besten nutzen, ohne dass unser Essen einseitig wird und wir den Gürtel enger schnallen müssen. Denn eines ist sicher – auch in Zukunft können wir den Tisch in Hülle und Fülle decken. Eben nur anders.
Wir müssen Neues entdecken – von Lupineneis über Quorn. Wir werden Altes wiederentdecken, wie die alten Rezepte von Oma für Linsen. Fleisch und Wurst als etwas Besonderes zu genießen, das ganze Tier zu verwerten und zu schätzen.
Die beste Nachricht dabei: Ob wir wollen oder nicht, durch eine Ernährung in den Grenzen eines Planeten würden wir uns automatisch gesünder ernähren. Laut Ernährungswissenschaftlern essen wir ohnehin viel zu viel Fleisch. Würden wir uns gesund ernähren wollen, sollten wir den Fleischkonsum halbieren. Weniger Cholesterin, weniger Natrium, mehr Vitamin B9 und E.
Unser Körper wird es uns danken. Unsere Erde auch.
Moin,
danke, du sprichst mir aus dem Herzen. Was soll das ganze Gedöns um die Superlebensmittel u. Co.. Wir haben hier alles, was wir brauchen, einfach mal mehr auf regionale und saisonale Lebensmittel achten, am besten BIO-Ware, selber kochen und das Fleisch so konsumieren, als wenn es von Hand wertschätzend geschlachtet worden ist.
Also nicht täglich, als Billig-Wurst-und Fleisch-Abgepacktes, sondern mit Genuss und seltener. Es gibt auch mehr am Tier als nur die Filets und Steaks. Ab zum Hof!
Ein Genuss ist aber immer noch die Vielfältigkeit der Pflanzenküche! Traut Euch zu entdecken und auszuprobieren!
Super Beitrag! Diese Trendprodukte mögen zwar super sein aber im Endeffekt sind sie doch nur Marketingstrategien, wir haben hier so viele regionale Lebensmittel, die uns auch alle Nährstoffe bieten können