Ein Leben ohne Plas­tik? Wie soll das gehen?


Nicht selten sind Lebensmittel in Plastik verpackt. © iStock / Getty Images
Nicht selten sind Lebensmittel in Plastik verpackt. © iStock / Getty Images

Es ist längst kein Geheim­nis mehr, dass Plas­tik­müll ein gro­ßes Pro­blem für unse­re Umwelt ist. Plas­tik darf eigent­lich nicht mehr unkon­trol­liert in die Umwelt gelan­gen. Zudem ver­braucht die Her­stel­lung von Ein­weg­pro­duk­ten noch unnö­tig Ener­gie und Roh­stof­fe. Doch was tun wir dage­gen? Und was kön­nen wir über­haupt tun? Anläss­lich der euro­päi­schen Woche der Müll­ver­mei­dung möch­te ich euch ein paar Tipps geben, wie wir ganz ein­fach im All­tag dazu bei­tra­gen kön­nen, weni­ger Müll zu produzieren.

Eine Woche ohne Plas­tik. Wer traut sich?

Alles frisch, alles in Plastik verpackt. So sieht die Realität in vielen Supermärkten aus. © iStock / Getty Images
Alles frisch, alles in Plas­tik ver­packt. So sieht die Rea­li­tät in vie­len Super­märk­ten aus. © iStock / Get­ty Images

Ok, ok, ein gan­zes Leben ohne Plas­tik ist in die­ser Welt gar nicht mög­lich, außer viel­leicht ihr seid Mac­Gy­ver in öko. Aber wie wäre es mit einer plas­tik­frei­en Woche? Hört sich erst ein­mal sehr leicht an, ist aber wirk­lich müh­sam. Das glaubt ihr nicht? Ein Selbst­ver­such lohnt sich. Wer traut sich zum Bei­spiel zu, eine Woche lang auf den Kauf jeg­li­cher Pro­duk­te, die Plas­tik ent­hal­ten, zu ver­zich­ten? Nehmt die euro­päi­sche Woche der Müll­ver­mei­dung doch ein­mal zum Anlass, euch selbst auf die Pro­be zu stellen.

Bis in alle Ewigkeit! Eine PET-Flasche verrottet erst nach etwa 450 Jahren. © iStock / Getty Images
Bis in alle Ewig­keit! Eine PET-Fla­sche ver­rot­tet erst nach etwa 450 Jah­ren. © iStock / Get­ty Images

Chall­enge accept­ed? Plas­tik lau­ert überall

Das Schwie­ri­ge ist, dass wir oft gar nicht bemer­ken, wo über­all Plas­tik drin­steckt. Das geht von der Zahn­pas­ta (und zwar nicht nur die Ver­pa­ckung, son­dern auch die Zahn­creme selbst kann Mikro­plas­tik-Kügel­chen ent­hal­ten!) bis zur Ver­schluss­kap­pe von Glas­fla­schen. Oft wis­sen wir auch gar nicht, was eine plas­tik­freie Alter­na­ti­ve zu einem Pro­dukt sein könn­te. Dazu gibt es zwar schon nütz­li­che Tools, wie z.B. die Platt­form plas­tik­frei, aber die kann im All­tag auch nicht über­all hel­fen. Schließ­lich müs­sen wir uns beim Ein­kauf zwi­schen den gera­de vor­han­de­nen Pro­duk­ten  ent­schei­den und kön­nen nicht immer auf eine ver­pa­ckungs­freie Alter­na­ti­ve aus­wei­chen. Wer ger­ne online shop­pt, für den lohnt sich aber viel­leicht ein Blick in den plas­tik­frei­en Shop Plas­no.

Nie­mand ist perfekt

Es scheint fast unmöglich zu sein, komplett auf Plastik zu verzichten. © iStock / Getty Images
Es scheint fast unmög­lich zu sein, kom­plett auf Plas­tik zu ver­zich­ten. © iStock / Get­ty Images

Ich weiß, wie schwer es ist, ganz auf Ver­pa­ckun­gen zu ver­zich­ten. Das ver­langt aber auch kei­ner. Oft hilft Ver­pa­ckung auch, Ware län­ger halt­bar zu machen. Die abso­lut wei­ße (plas­tik­freie) Wes­te gibt es daher nicht, nie­mand ist per­fekt. In Deutsch­land wird glück­li­cher­wei­se der aller­größ­te Teil des Plas­tik­mülls auch wie­der ein­ge­sam­melt und ver­wer­tet. Trotz­dem wer­den für Ein­weg­ver­pa­ckun­gen Ener­gie und Res­sour­cen ver­braucht. Auch für Ein­weg­tü­ten aus Papier  in ähn­li­chen Grö­ßen­ord­nun­gen. Des­halb soll­ten wir uns mit dem The­ma Abfall­ver­mei­dung beschäf­ti­gen und  in klei­nen Schrit­ten den­ken.  Viel­leicht könnt ihr ver­su­chen, nächs­te Woche bewusst auf euren Plas­tik­kon­sum zu ach­ten und an den Stel­len, an denen es euch mög­lich ist, auf Plas­tik und über­flüs­si­gen Ver­pa­ckungs­müll zu verzichten.

Dazu habe ich ein paar ein­fa­che Tipps für euch:

  1. Ohne, bit­te! Obst und Gemü­se muss nicht unbe­dingt ein­zeln in die dün­nen Plas­tik­beu­tel­chen gesteckt wer­den. Es ist schon viel gewon­nen, wenn ihr zum Ein­kau­fen einen Jute­beu­tel mit­nehmt und auf die Ein­weg­ta­schen ver­zich­tet. Dazu hat der WWF auch die Akti­on Tüten­los gestartet.
  2. Unver­packt ist bes­ser! In vie­len deut­schen Groß­städ­ten gibt es bereits Super­märk­te, in denen Pro­duk­te ohne Ver­pa­ckung ange­bo­ten wer­den, zum Bei­spiel „Ori­gi­nal unver­packt“ in Ber­lin oder „OHNE“ in Mün­chen. Auf die­ser Kar­te könnt ihr sehen, ob es auch in eurer Stadt einen ver­pa­ckungs­frei­en Super­markt gibt.
  3. Das Gute liegt so nah! Für regio­nal erzeug­te Pro­duk­te auf dem Wochen­markt wird die Ware oft lose ange­bo­ten – auch weil kei­ne Ver­pa­ckun­gen für lan­ge Trans­por­te not­wen­dig sind.
  4. Alter­na­ti­ven suchen! Oft ist der Ver­zicht auf über­flüs­si­ge Ver­pa­ckun­gen ganz ein­fach. Lie­ber eine Papp­box mit Taschen­tü­chern als  ein­zel­ne Packun­gen. Lie­ber Lei­tungs­was­ser als gekauf­tes Was­ser aus Flaschen.Ausführliche Infor­ma­tio­nen und Tipps dazu gibt eine Bro­schü­re des  Umwelt­bun­des­am­tes.
  5. Auf ver­steck­tes Plas­tik ach­ten – Inhalts­stof­fe che­cken! In vie­len Pro­duk­ten ist Mikro­plas­tik ent­hal­ten. Das sind win­zi­ge Plas­tik­par­ti­kel, die durch unser Abwas­ser letzt­lich unge­klärt im Boden oder Meer lan­den. Sol­che Plas­tik­par­ti­kel fin­den sich in vie­len Kos­me­tik­pro­duk­ten wie Pee­ling, Zahn­pas­ta oder Kon­takt­lin­sen­rei­ni­ger, aber auch in Klei­dungs­stü­cken aus Kunst­fa­ser­tex­ti­li­en. Ach­tet dar­auf, dass eure Pro­duk­te kein Poly­ethy­len (PE), Poly­pro­py­len (PP), Poly­amid (PA) oder Poly­ethy­len­te­re­ph­ta­lat (PET) ent­hal­ten. Der BUND bie­tet außer­dem eine super Zusam­men­stel­lung, in wel­chen Kos­me­tik­pro­duk­ten sich Mikro­plas­tik versteckt.
  6. An Uke hal­ten! In die­sem Video gibt Öko-Uke wei­te­re Tipps, wie ihr eure Müll­spu­ren ver­klei­nern könnt.

Was ich noch sagen wollte…

Euch ist gar nicht klar, war­um es über­haupt so wich­tig ist, den Plas­tik­ver­brauch zu redu­zie­ren und dafür zu sor­gen, das Plas­tik wie­der ein­ge­sam­melt wird? Plas­tik ist sehr lan­ge halt­bar – eini­ge hun­dert Jah­re lang. Wenn Plas­tik­müll nicht kon­trol­liert ein­ge­sam­melt wird oder als Mikro­plas­tik in der Umwelt lan­det, haben vie­le Lebe­we­sen auf der Erde unter unse­rem Plas­tik­ver­brauch zu lei­den. Wer mehr wis­sen will, dem sei unser „Real­talk“ ans Herz gelegt. Dar­in habe ich mich kri­ti­schen Fra­gen zum The­ma Plas­tik gestellt. Hier geht’s zum Video. Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen dazu, wie­so vor allem unse­re Mee­re voll vom Plas­tik­müll sind, fin­den sich hier.

Was kön­nen wir noch tun?

Ver­ra­tet uns eure Tipps, wie sich über­flüs­si­ger Ver­pa­ckungs­müll ein­spa­ren lässt! Schreibt eure bes­ten Ver­mei­dungs­stra­te­gien in die Kom­men­ta­re. Denn am klügs­ten wer­den wir doch, wenn wir alle von­ein­an­der lernen.

 

 

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2 Kommentare

  1. Nora
    18. November 2016
    Antworten

    Die Plas­tik­tü­ten von gekauf­tem Obst und Gemü­se als Rest­müll­beu­tel benut­zen. Klo­pa­pier­ver­pa­ckung als gel­ben sack nut­zen, sofern es eine gel­be ton­ne gibt. Das spart müll und Geld für gekauf­te Tüten.

  2. Thomas Strauß
    19. April 2018
    Antworten

    Nun, ich wer­de sicher nicht auf Plas­tik ver­zich­ten — mei­ne letz­te Erfin­dung beruht auf Poly­pro­py­len oder Poly­ethy­len. Die­se Kunst­stof­fe sind recy­cle­bar und kön­nen aus nach­wach­sen­den Roh­stof­fen her­ge­stellt wer­den (z. B. von BRASKEM). Wer zurück in die Stein­zeit will, soll das ruhig tun! Das heißt nicht, dass Plas­tik kei­ne Pro­ble­me macht. Aber die undif­fe­ren­zier­te Sicht, dass Plas­tik nur Pro­ble­me macht, tei­le ich nicht. Man muss den Recy­clings­an­teil von Kunst­stof­fen ver­grö­ßern und dafür sor­gen, dass nach­wach­sen­de Roh­stof­fe nicht auf Kos­ten von Wäl­dern und Wie­sen entstehen.

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