Wor­in unter­schei­den sich die Bana­nen im Supermarkt?


Seit 2014 gibt es das Bananen-Projekt zwischen dem WWF und EDEKA. © Denis Ünver / WWF
Seit 2014 gibt es das Bananen-Projekt zwischen dem WWF und EDEKA. © Denis Ünver / WWF

In mei­nem letz­ten Blog­bei­trag hat­te ich einen klei­nen Ein­blick in unser Pro­jekt mit EDEKA für eine “bes­se­re kon­ven­tio­nel­le Bana­ne” gege­ben. Nun stellt sich jedoch die Fra­ge: “Bio” oder doch lie­ber die EDE­KA-Pro­jekt-Bana­nen? Wel­che Bana­nen soll ich denn jetzt kaufen? 

Ich wer­de ver­su­chen, ein wenig Licht ins Dunk­le zu brin­gen und die Unter­schie­de der Bana­nen, die wir im Super­markt fin­den, beleuchten.

Gene­rell kön­nen wir grob zwi­schen “Kon­ven­tio­nell” und “Bio” unter­schei­den. Da Fair­trade-Bana­nen immer mehr Beach­tung genie­ßen, möch­te ich auch auf sie eingehen.

Der Stan­dard: Kon­ven­tio­nel­le Bananen

Kon­ven­tio­nel­le Bana­nen sind gewis­ser­ma­ßen die Stan­dard-Bana­nen. Sie wer­den in gro­ßen Men­gen in Mono­kul­tu­ren ange­baut. Bei die­ser Pro­duk­ti­ons­form kommt es vor allem dar­auf an, mög­lichst hohe Erträ­ge bei mög­lichst gerin­gen Kos­ten zu erzie­len. Mono­kul­tu­ren sind beson­ders anfäl­lig für Schäd­lin­ge. Außer­dem ent­zie­hen sie dem Boden auf lan­ge Sicht wich­ti­ge Nähr­stof­fe. Daher muss hier mit che­mi­schen Pflan­zen­schutz­mit­teln und syn­the­ti­schem Dün­ger nach­ge­hol­fen wer­den. Das hat schwe­re Fol­gen für die Umwelt in den Anbauregionen.

Welche ist ist beste Banane: Konventionell, Bio oder unsere EDEKA-Projekt-Banane? © Vera Petrunina / iStock-Getty Images
Wel­che ist ist bes­te Bana­ne: Kon­ven­tio­nell, Bio oder unse­re EDE­KA-Pro­jekt-Bana­ne? © Vera Petr­uni­na / iStock-Get­ty Images

Hin­zu kommt ein hoher Was­ser­ver­brauch sowie schwie­ri­ge Arbeits­be­din­gun­gen für Arbeiter:innen. Gesetz­li­che Nor­men wer­den oft nicht ein­ge­hal­ten. Das „Rain­fo­rest Alli­ance-Sie­gel” zer­ti­fi­ziert die Umset­zung von Nach­hal­tig­keits­maß­nah­men nach dem SAN (Sus­tainable Agri­cul­tu­re Net­work) Stan­dard. Aller­dings zäh­len Bana­nen, die das Rain­fo­rest Alli­ance Sie­gel mit dem grü­nen Frosch tra­gen, nach wie vor zu den kon­ven­tio­nel­len Bananen. 

Die Umwelt­ver­träg­li­chen: Bio-Bananen

Das EU-Bio-Sie­gel gilt als eines der größ­ten und ist wohl auch am meis­ten ver­brei­tet. Da es eine gan­ze Rei­he ver­schie­de­ner Bio-Sie­gel mit ver­schie­de­nen Stan­dards und Ansprü­chen gibt, wer­de ich im Fol­gen­den nur auf das EU-Bio-Sie­gel eingehen. 

Wie bei allen Bio-Sie­geln, dür­fen für EU-Bio weder che­mi­sche Pflan­zen­schutz­mit­tel, noch mine­ra­li­sche Dün­ger zum Ein­satz kom­men. Das macht den Anbau von Bana­nen sehr viel umwelt­ver­träg­li­cher, als die kon­ven­tio­nel­le Metho­de. Aber auch im Bio-Anbau wird meist auf Mono­kul­tur gesetzt. Somit bleibt der Schäd­lings­be­fall bei EU-Bio-Bana­nen nicht aus. 

Die Bio-Far­men befin­den sich daher meist in höhe­ren, tro­cke­ne­ren und küh­le­ren Gebie­ten als kon­ven­tio­nel­le Far­men. Durch ver­än­der­te kli­ma­ti­sche Bedin­gun­gen soll der Schäd­lings­be­fall (bei­spiels­wei­se durch den Schwar­zen Sig­ato­ka-Pil­zes) ver­rin­gert wer­den. Die­se Flä­chen sind aller­dings begrenzt. Eine Umstel­lung aller kon­ven­tio­nel­len Far­men auf Bio mit güns­ti­ge­ren kli­ma­ti­schen Bedin­gun­gen ist daher nicht mög­lich. Sozia­le Aspek­te oder das Was­ser­ma­nage­ment wer­den bei EU-Bio aller­dings nicht berücksichtigt.

Die Sozi­al­ver­träg­li­che: Fairtrade-Bananen

Wie der Name schon sagt, liegt hier der Schwer­punkt auf fai­rem Han­del und fai­ren Arbeits­be­din­gun­gen. Dies soll zum Bei­spiel durch Preis­prä­mi­en ermög­licht wer­den. Fair­trade berück­sich­tigt auch öko­lo­gi­sche Aspek­te, bleibt hier aller­dings deut­lich unter den Bio-Standards. 

Die WWF-EDE­KA-Pro­jekt-Bana­ne

konventionellen Bananen nachhaltiger produzieren. © Denis Ünver / WWF
EDEKA und WWF: Wir wol­len die kon­ven­tio­nel­len Bana­nen nach­hal­ti­ger pro­du­zie­ren. © Denis Ünver / WWF

Unser Pro­jekt für eine bes­se­re kon­ven­tio­nel­le Bana­ne zielt auf eine nach­hal­ti­ge­re Pro­duk­ti­on ab – in einem ganz­heit­li­chen Ansatz. Das heißt, wir berück­sich­ti­gen sowohl öko­lo­gi­sche, als auch sozia­le Aspek­te. Dafür haben wir einen Maß­nah­men­ka­ta­log mit 77 Prak­ti­ken zu sechs ver­schie­de­nen The­men­fel­dern ent­wi­ckelt. Mit die­sem inte­gra­len Ansatz zei­gen wir, dass auch im kon­ven­tio­nel­len Anbau mehr Nach­hal­tig­keit mög­lich ist (und vor allem nötig!).

WWF und EDEKA: nach­hal­ti­ge­re, kon­ven­tio­nel­le Bananen

Das ist sehr wich­tig, denn nach wie vor stam­men in deut­schen Super­märk­ten 85 Pro­zent aller ver­kauf­ten Bana­nen aus kon­ven­tio­nel­ler Pro­duk­ti­on. Genau hier besteht also die Chan­ce, viel zu bewir­ken. Daher haben sich der WWF und EDEKA ein ehr­gei­zi­ges Ziel gesetzt: Die kon­ven­tio­nel­le Bana­nen­pro­duk­ti­on zu transformieren. 

Mehr über das WWF-EDEKA-Bananen-Projekt

 

 

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