Es ist schwer, die Ereignisse der letzten drei Tage zusammenzufassen. Ich bin noch völlig geplättet und müde von den Ereignissen. So viel kann ich in Kürze sagen: Mehr braucht es nicht um zu verstehen, was für ein paradiesisches Biotop der Amazonasregenwald ist.
Übernachten im Regenwald
Mit Kanufahrten, Nachtwanderungen und Hiking-Touren haben wir die Schönheit des Amazonas hautnah miterlebt. Ein absolutes Highlight war unsere Übernachtung im Dschungel: In Hängematten haben wir Nachts den vielen Geräuschen des Regenwaldes zugehört. Gestört wurden wir dabei nur von der anhaltenden Konversation der Tiere und von Simon’s Grölen aus einem Albtraum (er hat als bekennender Arachnophobiker von Spinnen geträumt). Gut, dass mein Kollege Dirk ein erfahrener Herpetologe ist und unsere kleine Reisecrew begleitet hat. Bei der Nachtwanderung sind uns unter anderem Skorpione, Vogelspinnen, Kaimane und eine Skorpionspinne begegnet, die einem Horrorfilm entsprungen sein könnte. Die ein oder andere kleine Panikattacke blieb bei unseren beiden YouTubern Simon Unge und DeChangeman nicht aus.
Zum Glück sind wir auf unserer Tour auch noch weniger unheimlichen Zeitgenossen begegnet: Bei einem Besuch der Flussleute Ribereñhos haben wir mit Schweinen, Tapiren und Schildkröten Freundschaft geschlossen und gelernt, wie man Manioca sowie Zuckerrüben- und Açaisaft herstellt und Paranüsse schält.
Bei einer abendlichen Kanutour ist uns tatsächlich ein schwimmender Tapir begegnet. Simon hat die einmalige Chance ergriffen und ist kurzentschlossen vom Kanu ins Wasser gesprungen, um ein paar Runden mit dem Tier zu schwimmen.
Wir sind abhängig vom Amazonas
So lebhaft sich über die Vielfalt und Ursprünglichkeit der Amazonaswälder plaudern lässt, so schwierig ist es, die aktuellen Gefahren in Worte zu fassen. Wie ist es möglich, dass dieser unglaubliche Hort der Artenvielfalt zur Nutzung für Bergbau, Energiegewinnung und Landwirtschaft freigegeben wird? Man muss ich dieser gewaltigen Rolle vor Augen führen, die diese Biotopen spielen: Die größte zusammenhängende Waldfläche der Erde ist ein gigantischer Kohlenstoffspeicher und ein entscheidender Stabilisator des Weltklimas. Auch in Deutschland sind wir also abhängig vom Amazonas.
Es scheint allerdings, als ob die Welt keine Lust mehr hätte, sich damit zu beschäftigen. Im Rahmen des deutsch-brasilianischen Kabinettsmeetings wurden die Gesetzesvorhaben zwar kurzzeitig thematisiert, aber: Je weiter Merkel’s Besuch bei Dilma Roussef in die Ferne rückt, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Thema auch von der politischen Agenda rückt.
Meine Kollegen in Berlin haben derweil ein Manifest zum Schutz des Amazonas gestartet. Eure Unterschriften werden dringend benötigt!
war wohl eine aufregende nacht viel spass euch noch
und schön auf den regenwald aufpassen
Das ist mit Sicherheit ein riesen Abenteuer aber auch gefährlich. Danke für die interessanten Bilder.