COP25 Madrid: Vor­rei­ter gesucht


Kaiserpinguin auf Eisscholle
Es ist Zeit zu handeln, lautet das Motto der COP25. © Coldimages / iStock / Getty Images

Ende Novem­ber stand die CDU  ganz plötz­lich ohne C da. Akti­vis­tin­nen und Akti­vis­ten hat­te es gestoh­len, weil die Par­tei ihrer Mei­nung nach nicht mehr christ­lich sei, zumin­dest han­delt sie nicht mehr so. Das ver­schwun­de­ne C stamm­te aus einer Plas­tik, die vor der Ber­li­ner Par­tei­zen­tra­le stand. 

Hin­ter dem Dieb­stahl ste­cken die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen von Green­peace. Die gra­vie­ren­den Ver­än­de­run­gen, die der Kli­ma­wan­del mit sich bringt, stel­len eine Gefahr für die Schöp­fung dar, doch die CDU scheint das nicht zu inter­es­sie­ren. Die Akti­on soll­te auf­rüt­teln. Denn in der nächs­te Woche wird es gera­de auf zwei Frau­en aus den Rei­hen der Christ­de­mo­kra­ten ankom­men – EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en und Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Merkel. 

COP25: “Zeit zu handeln”

Am Mon­tag beginnt in Madrid die dies­jäh­ri­ge Welt-Kli­ma­kon­fe­renz. Es ist die bereits 25. Ver­trags­staa­ten­kon­fe­renz (COP25).  “Zeit zu han­deln” ist das Mot­to in die­sem Jahr. Und das völ­lig zu Recht. Inzwi­schen wer­den die Fol­gen der men­schen­ge­mach­ten Kli­ma­kri­se immer offensichtlicher. 

Ver­gan­ge­nen Frei­tag waren wie­der vie­le Mil­lio­nen vor allem jun­ge Men­schen auf den Stra­ßen, um für eine wirk­sa­me Kli­ma­po­li­tik zu demons­trie­ren. Es war der bereits zwei­te, glo­ba­le Kli­ma­streik. Das EU-Par­la­ment hat­te einen Tag zuvor den Kli­ma­not­stand aus­ge­ru­fen. Alle schei­nen sich einig zu sein — doch gehan­delt wird nicht. Das mag auch am Zustand der Welt­ge­mein­schaft lie­gen, die heil­los zer­strit­ten wirkt. 

EU als Vor­rei­ter im Klimaschutz

Die Euro­päi­sche Uni­on ist auf­grund sei­ner wirt­schaft­li­chen und kul­tu­rel­len Bedeu­tung durch­aus in der Lage vor­an­zu­schrei­ten. Die meis­ten der EU-Staa­ten zäh­len zu den reichs­ten der Welt – wir müs­sen ver­ant­wort­lich han­deln. Und wir könn­ten zei­gen: Volks­wirt­schaft­li­cher Erfolg und Kli­ma­schutz schlie­ßen sich nicht aus. 

Einer­seits wäre es wün­schens­wert, wenn von der Ley­en und Mer­kel die noch zöger­li­chen Mit­glieds­staa­ten wie Polen, Tsche­chi­en und Ungarn, die nach wie vor auf fos­si­le Ener­gie­trä­ger set­zen, zu über­zeu­gen, das gemein­sa­me Ziel der Treib­haus­gas­neu­tra­li­tät mit anzu­stre­ben. Ande­rer­seits gehört die Bun­des­re­pu­blik ja sel­ber zu den “zöger­li­chen” Natio­nen. Deutsch­land ist sogar Welt­meis­ter in der Braun­koh­le­för­de­rung. Hier­zu­lan­de wird aktu­ell über Min­dest­ab­stän­de von Wind­rä­dern dis­ku­tiert. Im Aus­land jedoch hat Mer­kel die Chan­ce, ihren Titel als Kli­ma­kanz­le­rin zurückzuerobern. 

Ver­schär­fung der Kli­ma­zie­le und inter­na­tio­na­le Kooperation

Die COP25 wurde aufgrund der Unruhen in Chile nach Madrid verlegt. © picture alliance / Photoshot
Die COP25 wur­de auf­grund der Unru­hen in Chi­le nach Madrid ver­legt. © pic­tu­re alli­ance / Photoshot

Die Ver­bes­se­rung der natio­na­len Kli­ma­zie­le wird erst bei der kom­men­den COP26 in Glas­gow auf die Agen­da rücken. Doch schon in die­sem Jahr benö­tigt die­ses The­ma Auf­merk­sam­keit, damit Vor­rei­ter hier drin­gend benö­tig­te Signa­le sen­den. Eines der wei­te­ren wich­ti­gen The­men in Madrid: Das soge­nann­te Regel­buch zum Pari­ser Abkom­men ist noch nicht aus­for­mu­liert und hat emp­find­li­che Lücken, wie etwa beim Arti­kel 6 (Inter­na­tio­na­le Kohlenstoffmärkte). 

War­schau-Mecha­nis­mus: Finan­zie­rung sicher stellen

Die Natio­nen des glo­ba­len Südens, die unter den Fol­gen des Kli­ma­wan­dels am meis­ten zu lei­den haben wer­den, brau­chen Unter­stüt­zung. Der soge­nann­te “War­schau-Mecha­nis­mus” (WIM) läuft aus und wird in die­sem Jahr über­prüft. Dabei wird es wie­der zu Dis­kus­sio­nen zur Finan­zie­rung kommen. 

COP25: Von Chi­le nach Madrid

Ursprüng­lich war Chi­le Gast­ge­ber der COP25. Die hef­ti­gen aktu­el­len Unru­hen in der Anden­re­pu­blik zwan­gen die Orga­ni­sa­to­ren zum “Umzug” nach Madrid. Auf­grund der hek­ti­schen Umpla­nung wird die COP25 inhalt­lich lei­den. Denn die Kli­ma­kon­fe­renz wird weit weni­ger glo­bal, inter­na­tio­nal und divers sein als in der jün­ge­ren Vergangenheit. 

Fami­li­en­dis­kus­sio­nen dank Fri­days for Future

Zeit­gleich strei­ken jedoch immer mehr Men­schen für eine ambi­tio­nier­te Kli­ma­po­li­tik. Fri­days For Future hat es geschafft, die abs­trak­te, poli­ti­sche Kli­ma­dis­kus­si­on von den Hin­ter­zim­mern auf die Stra­ße und sogar bis an die fami­liä­ren Ess­ti­sche zu füh­ren. Die jun­ge Gene­ra­ti­on hat Angst um ihre Zukunft. Es ist an der Zeit, Kli­ma­po­li­tik ernst zu neh­men und voranzuschreiten. 

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