In nicht einmal mehr drei Wochen findet die Bundestagswahl statt. Aus diesem Grund wollten wir es von den Parteien genauer wissen. Inwiefern finden sich Aussagen zu Natur- und Umweltschutz bei den Parteien wieder? In der dritten Folge unserer Live-Interview-Reihe fragen wir beim Kanzleramtsminister und ehemaligen Bundesumweltminister Peter Altmaier von der CDU genauer nach.
Erstmal Tiramisu. Zwei Minuten vor dem Start des Facebook-Live-Interviews genießt Peter Altmaier eine kleine Portion der italienischen Nachspeise. Gutgelaunt und hochkonzentriert stellte er sich dann den Fragen des WWF und seiner Communities auf Facebook, Twitter und Youtube.
Artenschutz auf die internationale Bühne
Im Gespräch macht der Chef des Bundeskanzleramts und ehemalige Bundesumweltministers deutlich, dass er keine Steuer auf den Ausstoß von CO2, kein Verbot des Unkrautvernichtungsmittels und Artenkillers Glyphosat, kein Verbot für Plastiktüten in Deutschland und keine Quote für Elektro-Autos will. Wortreich erklärt er, wie die CDU auch nach der Wahl Klimaschutz in Deutschland rechtsverbindlich sicherstellen will. Das Thema Artenschutz und biologische Vielfalt will er nach der Wahl auf die internationale Bühne heben. Ansonsten blieb er – analog zum Wahlprogramm der CDU – in konkreten Fragen zum Natur- und Umweltschutz vage.
Altmaier bekennt sich zum Paris Agreement
JETZT LIVE: Wir interviewen @peteraltmaier anlässlich der #btw17. Ihr habt Fragen an ihn? Stellt sie via #PandaLive! https://t.co/VoHGFnzAo6
— WWF Deutschland (@WWF_Deutschland) September 6, 2017
Zwar bekennt sich Altmaier beim WWF zum Klimaschutzabkommen von Paris und will „alles tun um eigene Klimaziele“ einzuhalten und versprach einen „rechtsverbindlichen Klimaschutz“. Er hält zudem an einer Reform des Emissionshandels auf europäischer Ebene fest. Von einer sogenannten „CO2-Steuer“ zeigt er sich unterdessen „nicht überzeugt“. Auch zu einem kompletten Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2035 bekannte er sich nicht. Er sprach allerdings davon die Elektromobilität in deutschen Innenstädten stärker zu fordern und sprach in dieser Hinsicht von einer gezielten „Umrüstung“, anstatt einer Förderung nach dem Gießkannenprinzip.
Gefragt nach der Agrarpolitik erklärte Altmaier: „Es ist falsch Landwirtschaft gegen Umwelt auszuspielen.“. Den Einsatz von Glyphosat komplett zu verbieten halte er unterdessen für falsch: „Meine Meinungsbildung ist im Augenblick so, dass ich ein Verbot nicht für richtig halte.“
Bundestagswahl: Die WWF Community fragt nach
Die WWF-Community war aktiv in ihren Kommentaren und stellte auch persönliche Fragen. Auf die Frage, was ihn um den Schlaf bringe, antwortete Altmaier, dass er vor allem große Probleme im Umweltschutz in afrikanischen Ländern sehe und es hier auch weiterhin auf Unterstützung aus Deutschland ankomme. Mein persönlicher Eindruck: Altmaier ist im Merkel-Modus, wirklich konkrete Antworten gab es nicht.
Die Versprechen des CDU-Politikers

Zum Schluss gab Peter Altmeier dem WWF und seiner Community noch ein Versprechen:
We’ll make Paris great again! Rechtsverbindlicher Klimaschutz in Deutschland, der EU und weltweit.
Energiewende zum Erfolg führen
Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz für jedes Ministerium
Wir werden ihn in der kommenden Legislaturperiode fortlaufend daran erinnern;-)
Bundestagswahl 2017:
Welche Parteien setzen auf Umweltschutz?
Eine Übersicht des WWF, inwieweit die Parteien und welche Schwerpunkte sie im Natur- und Umweltschutz gesetzt haben, findet ihr hier:
Letzter Gast in der Interview-Reihe #PandaLive ist Barbara Hendricks (SPD) am 7.9.17.
Der Spitzenkandidat der Linken, Dietmar Bartsch, und der Grünen-Politiker Cem Özdemir waren bereits zu Gast bei #PandaLive.
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