Brasilien hat entschieden. Ex-Präsident Lula da Silva wurde im zweiten Wahlgang wieder ins Amt gewählt. Es war viel knapper als von vielen erwartet, aber Jair Bolsonaro ist abgewählt. Zum Glück. Für den Amazonas, für das Welt-Klima.
Ich komme gerade von einer Dienstreise aus Südamerika zurück. Natürlich war die Wahl in Brasilien großes Thema bei allen, die ich getroffen habe. Die Konsequenzen einer weiteren Amtszeit von Bolsonaro wollte sich gar niemand vorstellen. Jetzt kommt bei allen Umweltschützer:innen, auch bei mir, das große Aufatmen. Nun ist es Zeit nach vorne zu schauen – und endlich wieder proaktiv und konstruktiv für den Schutz des Amazonas zu arbeiten.
Lula will eine andere Amazonas-Politik
Der Amazonas war bei dieser Wahl großes Thema. Die Regierung Bolsonaro hatte den Umweltbehörden die Mittel drastisch zusammengekürzt. Anschläge auf Indigene häuften sich. Es kam zu den schlimmsten Bränden im Amazonas seit zehn Jahren. Wir können nur hoffen, dass die Abwahl Bolsonaros das Ende der Naturzerstörung einläutet. Lula hat angekündigt, die unter Bolsonaro stetig zunehmende Waldzerstörung im Amazonas entschieden zu bekämpfen. Er will den Bergbau und Landraub von indigenen Territorien verhindern und die Umweltbehörden wieder stärken, damit sie Umweltverbrechen besser ahnden können.
Lula braucht Unterstützung
Leicht wird das jedoch nicht für den neuen Präsidenten. Bolsonaros Lager bleibt stark. Und Lula muss sich mit einem konservativen Parlament auseinandersetzen, mit der mächtigen Agrar- und Wirtschaftslobby.
Die internationale Gemeinschaft muss schnell handeln und Lula bei Themen wie Menschenrechte und Umwelt unterstützen. Damit Lula weiterkommt mit seinen Zielen. Wir müssen überlegen, was man ihm anbieten kann, um die unter Bolsonaro stillliegende Zusammenarbeit wieder zu stärken.
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Lula hat angekündigt, Bolsonaros verheerende Politik zu ändern. Aber auch Lula wird sein Engagement für die Umwelt erst einmal beweisen müssen. Und zeigen, dass er dazugelernt hat. Auch er hat in seiner letzten Amtszeit von 2003 bis 2011 wirtschaftliche Interessen vor die der Natur gestellt, auch Lula hat Umweltsünden zu verantworten. Wie etwa den über Knie gebrochenen Bau von Belo Monte, dem drittgrößten Wasserkraftwerk der Welt mit verheerenden Folgen für die Umwelt. Zehntausende Indigene sind direkt betroffen.
Ein Zeichen der Hoffnung
Trotzdem sind wir hier alle sehr froh über den Ausgang der Wahl. Es ist ein Zeichen der Hoffnung, das die Wähler:innen gesetzt haben. Jetzt liegt es an Brasilien, aber auch an uns, aus dieser Hoffnung konkrete nachhaltige Politik und Handelsbeziehungen zu machen. Unsere Massentierhaltung und das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Mercosur können der Umwelt und den Indigenen in Brasilien weiter schaden, wenn wir keine Mindeststandards einführen, wie zum Beispiel eine hundertprozentig entwaldungs- und umwandlungsfreie Agrarproduktion.
Hallo lieber Roberto!
Ich finde deine Arbeit für den Amazonas und für den Erhalt unseres Klimas bemerkenswert. Danke! 🙂
Ich habe heute für den Amazonas 100 Euro gespendet. Ich möchte, das diese große langjährige Grünfläche nicht nur für die Tiere und Jaguare erhalten bleibt, sondern auch für uns Menschen.
Was wäre, wenn der Amazonas nicht mehr bestünde? Ich denke , dass dann die Erde langsam ihrem Erdboden gleichen würde und ganz schwarz und ausgedorrt wäre. Wir Menschen und auch Tiere hätten keinen Sauerstoff mehr, da die Bäume diesen nicht mehr produzieren, wir hätten keine grünen Wälder mehr, die Bevölkerung verliert ihren Raum.… Daher unterstütze ich dein Projekt sehr.
Herzliche Grüße
Eva