Trä­nen, Trotz und Taten: Die Bilanz nach zwei Wochen Kli­ma­kon­fe­renz in Marrakesch


Auch die Bundesumweltministerin Barabara Hendricks reiste nach Marrakesch. © Michael Schehl / WWF
Auch die Bundesumweltministerin Barabara Hendricks reiste nach Marrakesch. © Michael Schehl / WWF

Zwei lan­ge Wochen lagen hin­ter den Dele­ga­tio­nen, Beob­ach­tern und Jour­na­lis­ten, als Sams­tag­nacht die Welt­kli­ma­kon­fe­renz in Mar­ra­kesch zu Ende ging. Müde waren alle. Und vie­le wohl auch ein biss­chen erleich­tert: Die Wahl in den USA hat­te die Kon­fe­renz direkt nach ihrem Start zwar ordent­lich durch­ge­rüt­telt – die Staa­ten­ge­mein­schaft war dadurch aber nicht aus­ein­an­der­ge­bro­chen. „We will move ahead“ – ein klei­nes biss­chen Trotz schwang in der Bot­schaft mit, hin­ter der sich am ver­gan­ge­nen Frei­tag die Teil­neh­mer der COP22 für ein Foto versammelten.

We will move ahead

Wei­ter­ge­macht haben die Staa­ten in Mar­ra­kesch tat­säch­lich. Sie haben damit begon­nen, das Pari­ser Kli­ma­ab­kom­men mit dem nöti­gen Unter­bau zu ver­se­hen. Für die Öffent­lich­keit ein Pro­zess, der eher schwer nach­voll­zie­hen ist. Denn dabei geht es um Fra­gen wie: Wel­che Regeln stel­len wir auf, damit die Kli­ma­schutz­bei­trä­ge der Län­der auch ver­gleich­bar sind? Wann und wie wer­den sie über­prüft? Gera­de weil es haupt­säch­lich um solch‘ tech­ni­schen Details zur Umset­zung des Paris-Abkom­mens ging, wur­de die COP in Mar­ra­kesch häu­fig als Arbeits­kon­fe­renz bezeich­net. Hier – so das abschlie­ßen­de Urteil vie­ler Beob­ach­ter – lie­fer­te sie auch, was sie lie­fern musste.

Das gute Geld

In Sachen Anpas­sungs­fi­nan­zie­rung war das Fazit kri­ti­scher. Die rei­che­ren Staa­ten unter­neh­men noch nicht genug, um die ärme­ren und oft vom Kli­ma­wan­del beson­ders betrof­fe­nen Län­der zu unterstützen.

Deutsch­land kün­dig­te auf der COP zwar an, 50 Mil­lio­nen Euro in den Anpas­sungs­fond ein­zu­zah­len. Die­ser Fond ist dafür gedacht, kon­kre­te Maß­nah­men in beson­ders betrof­fe­nen Regio­nen zu finan­zie­ren. Nur wird eben weit mehr nötig sein.

100 Pro­zent erneu­er­ba­re Energien

Die betrof­fe­nen Staa­ten selbst sorg­ten der­weil mit ver­schie­de­nen Initia­ti­ven für Auf­se­hen. So beschloss das Forum der durch den Kli­ma­wan­del beson­ders gefähr­de­ten Staa­ten (CVF), bis spä­tes­tens 2050 auf 100 Pro­zent erneu­er­ba­re Ener­gien umstel­len zu wol­len. Dem Forum gehö­ren mehr als 40 Län­der an. Und eine Koali­ti­on aus 28 afri­ka­ni­schen Län­dern und Wis­sen­schaft­lern stell­te eine Initia­ti­ve zur Anpas­sung der afri­ka­ni­schen Land­wirt­schaft an den Kli­ma­wan­del (AAA) vor.

Deutsch­land mit Kli­ma­schutz­plan auf der COP in Marrakesch

Deutsch­land ern­te­te auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne Aner­ken­nung für sein Enga­ge­ment: Die ande­ren Staa­ten begrüß­ten es, dass Umwelt­mi­nis­te­rin Bar­ba­ra Hendricks mit­samt eines Kli­ma­schutz­plans ange­reist war. Kana­da, Mexi­ko und die USA leg­ten eben­falls die­se Lang­frist­stra­te­gien vor, die die Län­der unter dem Pari­ser Abkom­men aus­ar­bei­ten sol­len. Tat­säch­lich war es ein wich­ti­ges Signal. Inhalt­lich aber muss Deutsch­land noch nach­bes­sern – spe­zi­ell beim The­ma Kohleausstieg.

Und jetzt?

Das Foto der Kli­ma­schutz-Gemein­schaft hin oder her: Nach der US-Wahl bleibt die Unsi­cher­heit, wie es unter einem Prä­si­den­ten Donald Trump wei­ter­ge­hen wird. Das macht es umso wich­ti­ger, dass ande­re Län­der ihre Bemü­hun­gen erhö­hen: Auf der Kon­fe­renz wur­de Chi­na von vie­len mit Hoff­nung beob­ach­tet. Aber es wird das Enga­ge­ment wei­te­rer Staa­ten brau­chen. Nicht zuletzt muss auch die Euro­päi­sche Uni­on wie­der geschlos­se­ner und ambi­tio­nier­ter Kli­ma­schutz betreiben.

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