Baum­wol­le Check: Bes­se­re Kla­mot­ten kaufen!


Pullis auf der Stange. Nur 15 Prozent der Baumwolle wird nachaltig produziert
Kleidung auf der Stange: Wir haben es in der Hand bessere Alternativen aus nachhaltiger Baumwolle zu kaufen

Da ist zum einen das Gift: Kaum eine ande­re Pflan­ze wird häu­fi­ger mit Pes­ti­zi­den und Insek­ti­zi­den behan­delt. Der Was­ser­ver­brauch ist dra­ma­tisch. In einem Kilo­gramm Baum­wol­le ste­cken 11.000 Liter Was­ser. 2014 waren mehr als zwei Drit­tel der welt­weit ange­bau­ten Baum­wol­le gene­tisch modi­fi­ziert. Die sozia­le Bilanz der Baum­woll­pro­duk­ti­on ist eben­falls häu­fig schlecht. Immer wie­der gibt es Berich­te über Hun­ger­löh­ne, Kin­der­ar­beit und unzu­mut­ba­re Arbeitsbedingungen.

Es geht auch anders: Nach­hal­ti­ge Baumwolle

Es geht jedoch auch anders. Etwa 15 Pro­zent der welt­weit ange­bau­ten Baum­wol­le gilt als nach­hal­ti­ger pro­du­ziert. Der­zeit gibt es fünf Stan­dards (Orga­nic Cot­ton bzw. Bio-Baum­wol­le, das bekann­tes­te dar­un­ter ist das GOTS-LabelFair­trade Cot­ton, Cot­ton made in Afri­ca und Bet­ter Cot­ton), die wir aus unse­rer Sicht als nach­hal­tig bezeich­nen. Sie arbei­ten mit unter­schied­li­chen Ansät­zen, sind aber alle wesent­lich nach­hal­ti­ger als die nor­ma­le kon­ven­tio­nel­le Baumwollverarbeitung.

Baumwolle ist eine der wichtigsten Kulturpflanzen der Menschheit © Asim Hafeez / WWF UK
Baum­wol­le ist eine der wich­tigs­ten Kul­tur­pflan­zen der Mensch­heit © Asim Hafeez / WWF UK

In einer aktu­el­len Stu­die haben wir zusam­men mit dem bri­ti­schen Pesti­ci­de Action Net­work (PAN) unter­sucht, wie Unter­neh­men die­se nach­hal­ti­ge Baum­wol­le nut­zen. Das Ergeb­nis: Die bes­se­ren Alter­na­ti­ven wer­den kaum genutzt.

Labels nachhaltiger Baumwolle
Labels nach­hal­ti­ger Baumwolle

Sus­tainable Cot­ton Ran­king 2017

Wir haben für unser „Sus­tainable Cot­ton Ran­king 2017“ 75 der größ­ten Tex­til­un­ter­neh­men geprüft. Acht davon sind deut­sche Fir­men. Wir haben nach­ge­schaut, wie trans­pa­rent die Unter­neh­men arbei­ten, ob und wie sie nach­hal­ti­ge Baum­wol­le ein­kau­fen, wie die Res­sour­cen nach­voll­zo­gen wer­den kön­nen — und ob sich die Situa­ti­on im Ver­gleich zum Vor­jahr ver­än­dert hat.

Das Ergeb­nis: durchwachsen.

Rich­ti­ge Über­ra­schun­gen bei den rich­tig Guten

Es gibt fünf ein­deu­ti­ge Vor­rei­ter, die ernst­haft ver­su­chen, nach­hal­tig mit der Res­sour­ce Baum­wol­le arbei­ten. Man­che Namen sind dabei, die Euch viel­leicht über­ra­schend: Ikea, Tchi­bo, Marks & Spen­cer, C&A sowie Hen­nes & Mau­ritz. Im Mit­tel­feld fin­den sich zahl­rei­che bekann­te Mar­ken (u.a. Adi­das, Nike, Otto, Levi Strauss, Wool­worth).

Rich­tig schlecht schnei­den illus­tre Namen wie Zalan­do, Ralph Lau­ren und Forever21 ab. Obwohl deren Inter­es­se an nach­hal­ti­ger Baum­wol­le schon sehr gering zu sein scheint, geht es noch mie­ser: Ama­zon, New Yor­ker, Foot­lo­cker, S Oli­ver oder Walm­art gehö­ren zu den Mar­ken, die von uns 0 Punk­te bekom­men. Es gibt schlicht­weg kei­ner­lei Infor­ma­tio­nen. Sie haben noch nicht ein­mal begon­nen, nach­hal­ti­ge­re Res­sour­cen zu verwenden.

Nach­hal­ti­ge Baum­wol­le zu teu­er? Von wegen!

Oft­mals behaup­ten Unter­neh­men, nach­hal­ti­ge Baum­woll­tex­ti­li­en sei schlicht zu teu­er. Die Kun­den wür­den dies nicht akzep­tie­ren. Die posi­ti­ven Bei­spie­le, von denen eini­ge eher im unte­ren Preis­seg­ment pro­du­zie­ren und ver­kau­fen, bewei­sen das Gegenteil!

Es liegt in Dei­ner Hand!

Wir kön­nen bei den Unter­neh­men für einen Bewusst­seins­wan­del sor­gen – es liegt in unse­rer Hand! Wenn wir alle die Mar­ken mei­den, die kein Inter­es­se haben, nach­hal­ti­ge Baum­wol­le zu ver­wen­den, wer­den die Unter­neh­men gezwun­gen sein, ihre Poli­tik zu ändern.

Baum­wol­le

Baum­wol­le ist die wich­tigs­te Res­sour­ce für die Tex­til­in­dus­trie. Etwa ein Drit­tel aller Tex­til­fa­sern wer­den aus ihr gefer­tigt. Baum­wol­le wird in rund 80 Län­dern ange­baut. Die Anbau­flä­che beträgt etwa 30 Mil­lio­nen Hekt­ar (Zum Ver­gleich: Deutsch­lands Gesamt­flä­che umfasst etwa 35 Mio. Hekt­ar). Etwa 100 Mil­lio­nen Haus­hal­te ver­die­nen ihren Lebens­un­ter­halt mit der Kul­ti­vie­rung oder der Verarbeitung.

Wie hat Dir die­ser Bei­trag gefallen? 

Sehr schön, das freut uns! Viel­leicht magst Du ja… 

…die­sen Bei­trag jetzt teilen: 

Scha­de, dass Dir der Bei­trag nicht so gut gefal­len hat. 

Dein Feed­back wäre sehr wert­voll für uns. 

Wie könn­ten wir die­sen Bei­trag Dei­ner Mei­nung nach optimieren? 

Fol­ge uns in Social Media:
Facebook
Twitter
Youtube
Instagram
LinkedIn
TikTok
Newsletter
Vorheriger Beitrag Youtuber in der Arktis - Im Land der Eisbären
Nächster Beitrag Youtuber in der Arktis - den Eisbären auf der Spur

2 Kommentare

  1. 7. Oktober 2017
    Antworten

    Wir als Kon­su­men­ten soll­ten hier wirk­lich aktiv wer­den und nur, oder zumin­dest vor­wie­gend, sol­che Klei­dung kau­fen, die aus nach­hal­ti­ger Pro­duk­ti­on kommt. Ansons­ten wird sich auch nichts ändern…

  2. Ronja Härdtner
    19. November 2017
    Antworten

    Hal­lo, wie sieht es denn aus mit H&M ?
    LG Ronja

Einen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert