Skur­ri­les: Der höchs­te, teu­ers­te und ältes­te Baum


Skurrile Fakten über Bäume
Eiben - die wohl einsamsten Bäume Deutschlands © Edward Parker, WWF

Das war knapp für einen beson­de­ren Baum: Die Woll­emie-Kie­fern haben die Busch­brän­de in Aus­tra­li­en über­lebt. Ein­satz­kräf­te der Feu­er­wehr konn­ten die geheim­nis­vol­len Bäu­me vor den Busch­brän­den in Aus­tra­li­en  bewah­ren. Zumin­dest vor­läu­fig. 200 die­ser bis zu 40 Meter gro­ßen Nadel­bäu­me ste­hen noch im  Woll­emi-Natio­nal­park nord­west­lich von Syd­ney. Unter­su­chun­gen erga­ben, dass sämt­li­che Exem­pla­re Klo­ne eines ihrer Vor­fah­ren mit iden­ti­schem Erb­gut sind.

Glücklicherweise haben die seltenen Wollemie-Kiefern die Buschbrände in Australien überlebt. © Julien Viry / Getty Images
Glück­li­cher­wei­se haben die sel­te­nen Woll­emie-Kie­fern die Busch­brän­de in Aus­tra­li­en über­lebt. © Juli­en Viry / Get­ty Images

Die Bäu­me waren lan­ge nur als Fos­si­li­en bekannt. Erst 1994 stol­per­te ein Ran­ger über die unge­wöhn­li­chen Pflan­zen. Damit kei­ner auf die Idee kommt, sie zu Holz­koh­le oder zum Weih­nachts­baum zu ver­wan­deln, wird ihr genau­er Stand­ort geheim gehalten.

Die ein­sa­me Eibe

Welt­weit gibt es 60.065 Baum­ar­ten. In Deutsch­land wach­sen nur etwa 70. Die häu­figs­ten sind Fich­ten, Kie­fern, Buchen und Eichen. Die sel­tens­ten wie­der­um sind Eiben. Die Bun­des­an­stalt für Land­wirt­schaft und Ernäh­rung hat lan­ge gesucht und zu weni­ge gefun­den, denn Eiben gibt es hier­zu­lan­de nur noch sehr weni­ge. Und zwar so weni­ge, dass ihr Bestand mitt­ler­wei­le als gefähr­det gilt. Über die Repu­blik ver­teilt sind es nur 60.000, die vor allem in Thü­rin­gen und Bay­ern wachsen.

Baum mit Adresse

Viel­leicht soll­ten es die ver­ein­sam­ten Eiben mit einer Kon­takt­an­zei­ge ver­su­chen. Eine Eiche in Eutin hat für die Part­ner­su­che eine eige­ne Post­an­schrift: Bräu­ti­gam­s­ei­che, Dodau­er Forst, 23701 Eutin. Ob das aller­dings auch für Eiben gilt, ist nicht bekannt.

Der ältes­te Baum Deutschlands

Skurrile Fakten über Bäume
Schenk­lengs­fel­der-Dorf­lin­de: Ältes­ter Baum Deutsch­lands © Franz Peter Tschau­ner, pic­tu­re alliance

Der ältes­te Baum Deutsch­lands ist über 1200 Jah­re alt, stammt also etwa aus dem ach­ten Jahr­hun­dert. Es ist die Schenk­lengs­fel­der Dorf­lin­de, auch Rie­sen­lin­de genannt.

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Die Som­mer­lin­de (Tilia pla­ty­phyl­los) schin­det nicht nur durch ihr Alter Ein­druck: Die mäch­ti­ge Kro­ne hat einen Durch­mes­ser von fast 25 Metern und ist so aus­la­dend, dass sie gestützt wer­den muss. Die alte Lin­de steht ziem­lich genau in der Mit­te von Deutsch­land im hes­si­schen Dorf Schenklengsfeld.

So alt wie der Baum müs­sen wir erst ein­mal werden

Bäu­me gibt seit 390 Mil­lio­nen Jah­ren auf der Erde – den Men­schen gera­de mal seit 200.000 Jahren.

Der ältes­te Baum der Welt

Skurrile Fakten über Bäume
Old Tjik­ko — der ältes­te Baum der Welt in Schwe­den © TT iStock GettyImagesPlus

Ältes­ter Baum der Welt — die­sen Rekord hält ein Baum in Skan­di­na­vi­en, der etwa acht mal so alt ist wie die Rie­sen­lin­de: Der alte Schwe­de „Old Tjik­ko“ ist eine etwa 9500 Jah­re alte Fich­te und steht im Fuluf­jäl­let Nationalpark.

Bäu­me in Gefahr

15 Mil­li­ar­den Bäu­me fal­len jedes Jahr Brän­den, Abhol­zun­gen, Stür­men und Schäd­lin­gen zum Opfer. Das macht pro Kopf und Jahr zwei Bäu­me. Es bleibt also noch eini­ges zum Wiederaufforsten.

Baum mit Twitter-Account

Bäu­me kom­mu­ni­zie­ren mit­ein­an­der. Sie set­zen bei­spiels­wei­se Duft­stof­fe aus ihren Blät­tern frei, der Wind treibt die­se zu ihren Nach­barn und warnt – zum Bei­spiel vor Bor­ken­kä­fern. Neu­er­dings gibt es aber auch Exem­pla­re mit Twit­ter Accounts. Dabei wird der Baum meist zu For­schungs­zwe­cken mit Sen­so­ren aus­ge­stat­tet, die Öko­lo­gen auf dem elek­tro­ni­schen Weg über Ver­duns­tung und Was­ser­fluss in der Pflan­ze infor­mie­ren. Eine Bran­den­bur­ger Kie­fer hat mitt­ler­wei­le fast 1.800 Fol­lower. Wer sich mal mit ihr unter­hal­ten möch­te: @TW_Britz Tree­Watch­Britz

Betö­ren­der Duft: Das teu­ers­te Holz

Skurrile Fakten über Bäume
Adler­holz­baum (Aqui­la­ria mal­ac­cen­sis): Der Trüf­fel unter den Bäu­men © Brent Stir­ton, Get­ty Images, WWF

Bedroh­lich gefragt sind Adler­holz­bäu­me. Ihr Holz gilt als das teu­ers­te der Welt. Aller­dings nur, wenn ihr Stamm von einem spe­zi­el­len Pilz befal­len ist. Der Pilz regt die Harz­pro­duk­ti­on an, was wie­der­um den Kern des Stam­mes zu einem begehr­ten Duft­stoff macht. Die­ser wird nicht nur für Geis­ter­be­schwö­run­gen auf Bor­neo genutzt, son­dern betört auch die Parfumindustrie.

Dass nur acht von 44 Adler­holz­ar­ten die­sen Stoff bil­den und man dem Stamm von außen nicht ansieht, ob in sei­nem Innern das begehr­te Holz schlum­mert, hat zu einem Run auf die Bäu­me im süd­ost­asia­ti­schen Regen­wald geführt. Aus Indi­en, Ban­gla­desch, Thai­land oder Chi­na sind die Bäu­me qua­si „ver­duf­tet“. Auch die malay­si­schen Bestän­de und die indo­ne­si­schen auf Bor­neo und Iri­an Jaya haben schwer gelitten.

Leb­ku­chen­baum

Wer sich Adler­holz nicht leis­ten kann oder will, kann sich mit dem Herbst­laub des Japa­ni­schen Kuchen­baums begnü­gen. Auch Leb­ku­chen­baum genannt. Er ver­strömt süß­li­chen Geruch wie Gebäck und wächst auch hier­zu­lan­de ver­ein­zelt in Vor­gär­ten. Aber Vor­sicht: Nicht mit den Zweig der Zucker­bir­ke ver­wech­seln. Die rie­chen nach Kau­gum­mi oder nach mobi­len Dixi-Klos.

Wald­traut und der höchs­te Baum der Welt

Der höchs­te Baum der Welt heißt Hype­ri­on, benannt nach einem Tita­nen aus der grie­chi­schen Mytho­lo­gie. Der Küs­ten­mam­mut­baum ragt hoch aus dem Red­wood-Natio­nal­park in Kali­for­ni­en — mit einer Grö­ße von gut 115 Metern! Dafür brauch­te er aber auch fast 2500 Jah­re. Deutsch­lands höchs­ter Baum heißt Wald­traut. Die 107 Jah­re alte Dou­gla­sie ist knapp 67 Meter hoch und wächst noch immer – pro Jahr 30 bis 33 Zen­ti­me­ter. Sie steht im Stadt­wald von Frei­burg.

Baum Unter­ir­disch

Skurrile Fakten über Bäume
Wel­wit­s­chia mira­bi­lis: Ein Baum, der unter der Erde wächst © evenfh iStock Getty-Images-Plus

Die Wel­wit­s­chia wächst in der Namib-Wüs­te im süd­li­chen Afri­ka und ver­steckt ihren Stamm im Boden. An der Ober­flä­che sind stets nur weni­ge gro­ße, ris­si­ge Blät­ter zu sehen. Wel­wit­schien kön­nen bis zu 2500 Jah­re alt wer­den und sehen aus wie Gartenabfall.

Blät­ter zum Atmen

Ein euro­päi­scher Laub­baum trägt durch­schnitt­lich 30.000 Blät­ter, über die er an war­men Som­mer­ta­gen meh­re­re hun­dert Liter Was­ser ver­duns­tet. Pro Stun­de ver­braucht zum Bei­spiel eine Buche mehr als zwei Kilo Koh­len­di­oxid und pro­du­ziert 1,7 Kilo Sau­er­stoff. Das reicht für etwa 20 Men­schen am Tag. Außer­dem fil­tert der Baum Schad­stof­fe aus der Luft: Staub, Bak­te­ri­en und Pilzsporen.

Deutsch­land: Nur 100 Bäu­me pro Einwohner

Wis­sen­schaft­ler der Yale Uni­ver­si­ty haben nach­ge­zählt. Sie kom­men zu dem Schluss, dass der­zeit rund drei Bil­lio­nen Bäu­me auf der Welt wach­sen. Das macht 422 Bäu­me pro mensch­li­chen Erden­be­woh­ner. Sieht man sich die ein­zel­nen Län­der genau­er an, kom­men wir Deut­schen auf ledig­lich 100 Bäu­me pro Bun­des­bür­ger. Ein Nor­we­ger hin­ge­gen kann sich 3.000 Bäu­me zuspre­chen, ein Rus­se rund 4.500 und ein Boli­via­ner sogar 5400.

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2 Kommentare

  1. Claudia Gäbelein
    24. Februar 2020
    Antworten

    Lie­bes WWF Team,
    lese mit gro­ßem Inter­es­se eure Arti­kel und manch­mal fin­de ich es zum Wei­nen, was der Mensch mit Got­tes Schöp­fung alles anstellt!!!
    Ich unter­stüt­ze den WWF Öster­reich und Deutsch­land seit vie­len Jah­ren und freue mich sehr, dass es Leu­te wie euch gibt, die sich für die Bewah­rung der Schöp­fung ein­set­zen und ihr hel­fen, wie­der auf die Bei­ne zu kommen.
    Bit­te wei­ter so.
    Viel Erfolg und Kraft für eure wert­vol­le Arbeit!
    Clau­dia Gäbelein

  2. Roß
    21. Juli 2020
    Antworten

    Ich dach­te eigent­lich, dass durch die welt­wei­te Pan­de­mie die Natur auf­at­men kann, denn sie braucht uns nicht aber wir sie. Lei­der ist das noch nicht so, wie es sein soll­te. Wir haben uns so weit von der Natrur ent­fernt, dass wir unse­ren Kin­dern und Enkels eine wah­re Wüs­te hin­ter­las­sen. Müll erstickt die Mee­re, Smo­ke die Tie­re, uns und die Pflan­zen. Gif­te wabern umher.

    Ich wün­sche mir mehr Acht­sam­keit und auch Mal Ver­zicht. Das ist wirk­lich nicht schlimm. Ver­sucht es mal.

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