Cop: Auf in den Endspurt


Schilder bei der COP 21 © Joel Lukhovi | Survival Media Agency
Vieles muss noch mit Inhalt gefüllt werden © Joel Lukhovi | Survival Media Agency

Die fran­zö­si­sche COP — Prä­si­dent­schaft bleibt ihrem straf­fen Zeit­ma­nage­ment treu: Heu­te leg­te sie einen neu­en Ent­wurf für ein Welt­kli­ma­ab­kom­men vor, das die Grund­la­ge für aller­letz­te Ver­hand­lun­gen wer­den soll. Für Frei­tag ist der Abschluss geplant. Inhalt­lich sind wir jedoch noch nicht am Ende: Die ent­schei­den­den Wei­chen sind auch mit die­ser Text­fas­sung nicht gestellt. Die gute ist gleich­zei­tig auch die schlech­te Nach­richt: Der­zeit sind Optio­nen in alle Rich­tun­gen im Text enthalten.

Weni­ger Leer­stel­len im Abschluss­ent­wurf der COP

Auf den jetzt 29 Sei­ten des Ent­wurfs konn­ten die Leer­stel­len deut­lich redu­ziert wer­den, aber die wich­tigs­ten Fra­gen sind nach wie vor unge­löst. Die Dele­gier­ten wer­den Ner­ven wie Draht­sei­le brau­chen, um in einer Nacht­sit­zung auf der Ziel­gra­den die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen zu treffen.

Zu die­sen Punk­ten gehö­ren aus unse­rer Sicht die Kli­ma­schutz­fi­nan­zie­rung, die Fra­ge des Umgangs mit der unter­schied­li­chen Ver­ant­wor­tung für den Kli­ma­wan­del und wie häu­fig die Kli­ma­zie­le einer erneu­ten Über­prü­fung unter­zo­gen werden.

Will die COP 15 Jah­re verschenken?

Bei Letz­te­rem wird bei­spiels­wei­se dar­über gestrit­ten, ob schon vor oder erst nach Inkraft­tre­ten des Ver­trags im Jahr 2020 über­prüft wird, in wie weit die Staa­ten mit ihren natio­na­len Kli­ma­schutz­plä­nen auf Kurs sind. Sie müs­sen dann stets wei­ter ver­schärft wer­den. Legt man sich erst ab 2020 auf wei­te­re Kli­ma­schutz­zie­le fest, ver­schen­ken wir wert­vol­le Zeit – bis zu 15 Jah­re! Die Welt wird auf einen kli­ma­schäd­li­chen Ent­wick­lungs­pfad kata­pul­tiert, der zu einer Erd­er­wär­mung von rund drei Grad führt.

Offen bleibt bis­lang auch, ob die Erd­er­wär­mung auf “unter 2 Grad”, “deut­lich unter 2 Grad” oder “unter 1,5 Grad” begrenzt wer­den soll.

Das Symboltier des Klimawandels: Greenpeace-Eisbär auf der COP
Das Sym­bol­tier des Kli­ma­wan­dels: Green­peace-Eis­bär © Luk­ho­vi Sur­vi­val Media Agen­cy­auf der COP

Was dem WWF wich­tig ist

Sehr wich­tig ist für den WWF, dass ein zukünf­ti­ges Abkom­men den Weg zu einem Aus­stieg aus Koh­le, Öl und Gas vor­zeich­net, um Regie­run­gen und auch Inves­to­ren die not­wen­di­ge Ori­en­tie­rung zu geben. Damit genü­gend Gel­der für Kli­ma­fi­nan­zie­rung zur Ver­fü­gung ste­hen, müs­sen Finanz­strö­me in gro­ßem Umfang umge­lei­tet wer­den — und das wird ohne ein Zei­chen aus Paris nicht geschehen.

Was die Sicht­bar­keit der Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen auf der COP angeht, ist in Woche zwei deut­lich mehr los, als zu Beginn. Die Anwe­sen­heit der zahl­rei­chen Staats- und Regie­rungs­s­chefs hat­te zur Fol­ge, dass Pro­test­ak­tio­nen ver­bo­ten wor­den waren. Das wur­de jetzt nach­ge­holt: So bau­te Green­peace einen rie­si­gen Eis­bä­ren auf,  das Wap­pen­tier des Kli­ma­wan­dels schlecht­hin. Hun­der­te von Pro­test­lern for­der­ten in einer ande­ren Akti­on laut­stark, dass die Ver­hand­ler sich für ein star­kes Abkom­men einsetzen.

 

Je nach Zuge­hö­rig­keit zu den vie­len anwe­sen­den Kli­ma­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen hat­te jeder sei­nen eige­nen Schwer­punkt: Kli­ma­ge­rech­tig­keit, Unter­stüt­zung für arme und beson­ders vom Kli­ma­wan­del betrof­fe­ne Län­der, Dive­st­ment (also ein Stopp von Inves­ti­tio­nen in Koh­le, Öl und Gas ver­bun­den mit der For­de­rung, dass gro­ße Inves­to­ren ihre Gel­der aus die­sen Geschäfts­fel­dern abzie­hen), ein Ende der Sub­ven­tio­nen für fos­si­le Ener­gien – die Schil­der waren viel­fäl­tig und zahlreich.

Hof­fen wir, dass die Bot­schaf­ten ihren Weg zu den Dele­gier­ten gefun­den haben.

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