Arten­schutz­kon­fe­renz in Hanoi: Prinz Wil­liam hält bewe­gen­de Rede


Prinz William spricht auf der Artenschutzkonferenz in Hanoi © WWF
Prinz William spricht auf der Artenschutzkonferenz in Hanoi © WWF

Erst vor weni­gen Tagen habe ich über den „Wild­tier-Super­markt“ von Nhi Khe in Viet­nam berich­tet. Dort wer­den unzäh­li­ge ille­ga­le Pro­duk­te von Nas­hör­nern, Ele­fan­ten und Tigern ver­kauft, ohne dass die Regie­rung nen­nens­wert aktiv wird. Nun hat in der ver­gan­ge­nen Woche in Hanoi die Con­fe­rence on the Ille­gal Wild­life Trade statt­ge­fun­den.

Die Kon­fe­renz war die Drit­te in Fol­ge im Ver­lauf der letz­ten drei Jah­re, die aus­schließ­lich das The­ma Wil­de­rei und ille­ga­ler Arten­han­del the­ma­ti­siert. An der Kon­fe­renz nah­men über 40 Regie­rungs­ver­tre­ter teil und es wur­den Selbst­ver­pflich­tun­gen zum gemein­sa­men Kampf gegen die Wil­de­rei und den ille­ga­len Arten­han­del bestärkt. Auch Deutsch­land hat dar­an teil­ge­nom­men und zuge­sagt, sein Enga­ge­ment wei­ter auszubauen.

Gast­ge­ber­land Viet­nam im Fokus der Wilderei

Dass Regie­rungs­ver­tre­ter von mehr als 40 Län­dern für zwei Tage nach Viet­nam rei­sen, um über ille­ga­len Arten­han­del zu spre­chen und danach ein gemein­sa­mes State­ment mit Selbst­ver­pflich­tun­gen ver­ab­schie­den, zeigt noch­mals den Stel­len­wert, den die Wil­de­rei inzwi­schen ein­ge­nom­men hat. Wil­de­rei ist schon lan­ge mehr als ein “Natur- oder Arten­schutz­pro­blem”. Auch ist die Wil­de­rei kei­ne Baga­tel­le, son­dern ein mil­li­ar­den­schwe­res, inter­na­tio­na­les Ver­bre­chen. Daher ist es ist rich­tig und wich­tig, dass Regie­run­gen welt­weit ihre koor­di­nier­te Zusam­men­ar­beit im Kampf dage­gen abstimmen.

Ent­täu­schend war aller­dings, dass eini­ge Län­der noch immer kaum Bereit­schaft zeig­ten, sich zu bin­den­den, ambi­tio­nier­ten Zie­len zu ver­pflich­ten. Lei­der gehör­te nach wie vor Viet­nam zu die­sen Län­dern. Dabei stand es als Gast­ge­ber­land und nach den Nach­rich­ten über Nhi Khe beson­ders im Fokus. Doch ohne ernst gemein­te Bemü­hun­gen sei­tens der loka­len Regie­run­gen – ins­be­son­de­re der direkt invol­vier­ten Län­der Afri­kas und Asi­ens – wird es schwer, den Kampf gegen die Wil­de­rei zu gewinnen.

Wett­quo­ten ste­hen gegen das Über­le­ben von Ele­fan­ten und Nashörner

Auch Prinz Wil­liam, der Her­zog von Came­bridge und bri­ti­sche Thron­fol­ger gehör­te zu den Kon­fe­renz­teil­neh­mern und hielt einen bewe­gen­de Rede: ““Wir sind nicht schnell genug, um die Kri­se zu been­den. (…) Nur Opti­mis­ten wür­den auf den Erhalt der Arten wet­ten.” Das klingt zwar zynisch, jedoch trifft er damit den Kern der der­zei­ti­gen Anti-Wil­de­rei-Bemü­hun­gen. Wir haben die Kri­se noch immer nicht in den Griff bekom­men. Und die Zeit rennt uns davon. Auf das Aus­ster­ben von Ele­fan­ten, Nas­hör­ner oder ande­re Arten möch­te ich trotz­dem nicht setzen.

Viel eher muss auch wei­ter­hin auf allen Ebe­nen ange­setzt wer­den, um Wil­de­rei und den ille­ga­len Han­del zu been­den. Wir beim WWF arbei­ten täg­lich dar­an. Und auch du selbst kannst etwas tun im Kampf gegen die Wil­de­rei. Denn selbst wenn loka­le Regie­run­gen inak­tiv sind, gibt es in vie­len Län­dern sinn­vol­le Initia­ti­ven, zu denen jeder bei­tra­gen kann.

WILDSCAN: Whist­le­b­lo­wing per APP

Die App Wild­Scan ist so einen Initia­ti­ve, auf die ich in mei­nen Blog­ein­trä­gen immer wie­der ver­wei­se. Sie hilft dir dabei, Arten, die du z.B. auf loka­len Märk­ten ent­deckt hast, zu iden­ti­fi­zie­ren, ihren Schutz­sta­tus zu erken­nen und bei ille­ga­lem Han­del den Fall anonym an die Free­land-Foun­da­ti­on zu mel­den, die dei­nen Bericht an die jewei­li­gen, ver­ant­wort­li­chen Behör­den weiterleitet.

Wild­Scan ist bis­lang über­wie­gend in Asi­en im Ein­satz. Die Regie­run­gen von Kam­bo­dscha, Viet­nam und Thai­land unter­stüt­zen die Free­land Foun­da­ti­on bei ihrer Ver­brei­tung. Die App ist kos­ten­los für iOS und Android erhält­lich. Wenn ihr also Inter­es­se dar­an habt und plant in nächs­ter Zeit in die­sen Län­dern unter­wegs zu sein – ein­fach down­loa­den und dabei hel­fen, ille­ga­len Arten­han­del aufzudecken.

Aber bit­te hal­tet die Augen nicht nur auf ille­ga­len Wild­tier­märk­ten offen, son­dern auch beim eige­nen Sou­ve­nir­kauf und bei Inter­ak­tio­nen mit leben­den Tie­ren, denn auch hier kann man auf viel­fäl­ti­ge Wei­se die Wild­tier­schmugg­ler unter­stüt­zen. Was geht und was nicht sagt euch der Sou­ven­ir­rat­ge­ber des WWF, den ihr hier run­ter­la­den könnt.

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