„Taste the Waste“ von Valentin Thurn fand ich schon sehr gut. Jetzt habe ich den neuen Film „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt“ im Kino in der Berliner Kulturbrauerei gesehen.
Thurn lässt in 100 Minuten Vertreter der intensiven und der ökologischen Landwirtschaft zu Wort kommen, genauso wie Aktivisten der transition town- und urban gardening-Bewegung und Forscher, die an landloser Nahrungsmittelproduktion arbeiten. Es wird sehr deutlich, wo die Grenze zwischen ressourcenschonenden und ressourcenverschleudernden Methoden ist.
Ökologie aus Not: Uns gehen die Düngemittel aus
Eine Nachricht zu Anfang des Films war deutlich: Noch in diesem Jahrhundert werden Phosphor und Kalium zu Ende gehen — zwei unserer wichtigsten Pflanzennährstoffe. Die Frage ist nur noch, wann genau. Und auch der dritte elementare Nährstoff, der Stickstoff, ist in seiner energieintensiven Herstellung kritisch zu betrachten.

Intensive Düngung mit entsprechend hohen Erträgen wird es so in Zukunft nicht mehr geben. Aber was dann? Hat der Bio-Bauer Felix zu Löwenstein also recht, wenn er sagt: Wir werden uns in Zukunft ökologisch ernähren – oder gar nicht!?
Saatgutanbau ohne Gentechnik und Pestizide
Der Film zeigt einige Beispiele, wie es gehen kann. Eines davon ist eine Frau in Indien, die sich stolz vor ihre Tonkrüge mit heimischem Saatgut stellt – eine Saatgutbank, um sich unabhängig von transnationalen Saatgutkonzernen zu machen. Ohne Gentechnik, ohne Pestizide – Saatgut, welches an den jeweiligen Standort angepasst ist.
Die Zukunft liegt nicht in der industrialisierten Landwirtschaft
Der Film macht Lust und Hoffnung. Lust auf eigenes Ausprobieren und Gärtnern wie bei den Bewegungen des urban gardening und transition town. Und Hoffnung, dass nicht die Methoden der industrialisierten Landwirtschaft mit immer höheren Leistungen und immer größeren ökologischen Schäden gewinnen, sondern dass es Alternativen gibt, um genug und dazu noch gesunde Lebensmittel zu produzieren.
Was kann ich als Konsument tun?
Der Film schließt mit einem Handlungsvorschlag – kauft bio, regional und saisonal!
Wenn ich in den Bio-Laden um die Ecke gehe finde ich genau das: biologische, regionale und saisonale Produkte – damit auch in Zukunft alle Menschen genug, gesunde Lebensmittel haben.
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